Englischer Verband: Kein Kopfballtraining für Kinder?

24.2.2020, 12:54 Uhr
Vorsichtsmaßnahme: Kinder sollen in England bald keine Kopfbälle mehr trainieren.

© Daniel Marr/Zink Vorsichtsmaßnahme: Kinder sollen in England bald keine Kopfbälle mehr trainieren.

Der englische Fußball-Verband wird nach Informationen britischer Medien noch in dieser Woche neue Regeln einführen, die Kopfballübungen bei Kindern im Grundschulalter verbieten. Wie die Zeitung "The Telegraph" berichtete, ist der Schritt der FA eine Vorsichtsmaßnahme, um das Risiko von Hirnverletzungen zu mindern. Auch der schottische Verband will demnach Kopfballtraining beim Fußball-Nachwuchs verbieten.

Hintergrund ist eine Untersuchung aus dem vergangenen Jahr, die von der FA und der Spielergewerkschaft PFA in Auftrag gegeben wurde und zu dem Ergebnis kam, dass Fußballprofis im Vergleich zur britischen Gesamtbevölkerung mit einer 3,5 Mal höheren Wahrscheinlichkeit an einer degenerativen Hirnkrankheit sterben. Laut der Studie ist die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, bei Fußballern 3,45 Mal höher - das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, sogar 4,4 Mal höher.

"Alles dafür tun, um künftige Generationen zu schützen"

Eine Ursache dafür lieferte die Untersuchung nicht. Über einen Zusammenhang mit Kopfbällen wird bisher nur spekuliert, und einen wissenschaftlichen Beweis gibt es nicht. Die FA ist aber alarmiert. FA-Chefärztin Charlotte Cowie hatte dazu im Dezember gesagt: "Es ist unabdingbar, dass wir im Fußball jetzt alles tun, um zu verstehen, was die Gründe für dieses erhöhte Risiko sind, und was wir tun können, um zukünftige Generationen von Fußballern davor zu schützen."

Bei der kommenden Generalversammlung der Regelhüter des International Football Association Boards (Ifab) am Samstag steht das Thema Gehirnerschütterung ebenfalls auf der Tagesordnung. Die FA macht sich für eine zusätzliche Wechselmöglichkeit stark, wenn sich ein Spieler am Kopf verletzt hat.

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