Erstmal keine Fan-Rückkehr: DFL akzeptiert Absage der Politik

11.8.2020, 13:58 Uhr
Die Ränge werden zu Beginn der neuen Saison erstmal weiter leer bleiben.

© Marvin Ibo Guengoer, dpa Die Ränge werden zu Beginn der neuen Saison erstmal weiter leer bleiben.

Die Deutsche Fußball Liga hat die vorläufige Absage der Politik an eine Stadion-Rückkehr der Fans zum Bundesliga-Saisonstart klaglos akzeptiert. "Die DFL hat immer betont, dass die Eindämmung des Coronavirus höchste Priorität haben muss. Sie respektiert daher selbstverständlich die Position der Gesundheitsminister aus Bund und Ländern in der gegenwärtigen Situation", teilte die Dachorganisation des deutschen Profifußballs am Dienstag mit. "Seitens der DFL gab und gibt es keine Forderungen in Bezug auf den Zeitpunkt der Zulassung oder die Anzahl von Stadionzuschauern."


Rückkehr-Konzept: Fan-Bündnis erwartet mehr von der DFL


Die Gesundheitsminister der Länder hatten sich bei ihrer Konferenz am Montag einhellig darauf verständigt, dass eine Öffnung der Stadien für die Fans bis zum 31. Oktober angesichts der momentanen Corona-Situation nicht zu befürworten sei. Die DFL hatte zuvor ein Konzept für eine Teilzulassung von Zuschauern schon zum Beginn der Spielzeit 2020/21 am dritten September-Wochenende erarbeitet. Dieses sieht zunächst eine Rückkehr einer reduzierten Zahl von Fans ohne Stehplätze, ohne Alkohol und ohne Gästeanhänger vor.

Ungeachtet des Rückschlags will die Liga die Planungen für Spiele vor Zuschauern weiter vorantreiben. "Es sollte in allen Lebensbereichen das Ziel sein, mit gezielten Konzepten, schrittweise und immer der jeweiligen Lage angemessen eine Rückkehr in Richtung Normalität anzustreben", hieß es in der Mitteilung. "Die DFL sowie die Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga werden sich dementsprechend weiter bestmöglich auf eine Rückkehr von Stadionbesuchern vorbereiten."

Fanbündnis beansprucht keine Sonderrolle

Das Fanbündnis "Unsere Kurve" hat Verständnis für die vorläufige Absage der Politik an eine Stadion-Rückkehr von Zuschauern zum Saisonstart der Fußball-Bundesliga geäußert. "Der Fußball bleibt vorerst weiter entkoppelt von den Fans, aber wir als Fans beanspruchen keine Sonderrolle. Der Gesundheitsschutz hat Vorrang", sagte der 2. Vorsitzende Markus Sotirianos am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.


Fan-Rückkehr? Söder ist "außerordentlich skeptisch"


"Unsere Kurve" hatte zuvor bereits mit Skepsis auf den DFL-Plan einer Teilzulassung von Zuschauern ab Mitte September reagiert. Dies würde eher "einem Theaterbesuch ähneln" und habe nichts mit Fankultur zu tun, hatte Vorstandsmitglied Jost Peter in der Vorwoche die geplanten Einschränkungen kommentiert.

Das DFL-Konzept sieht zunächst eine Rückkehr einer reduzierten Zahl von Fans ohne Stehplätze, ohne Alkohol und ohne Gästeanhänger vor. Sotirianos bekräftigte erneut den Wunsch, dass die Deutsche Fußball Liga "die Zeit nutzt, um mit den Anhängern in einen intensiven Dialog zu treten und Lösungen für eine Reform des Profifußballs zu erarbeiten". Laut DFL-Boss Christian Seifert soll die Taskforce "Zukunft Profifußball" im September ihre Arbeit aufnehmen.

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