Geht doch, Kleeblatt! Fürth feiert doppelten Keita-Ruel

18.10.2019, 20:33 Uhr
Drin ist drin! Kleeblatt-Kanonier Daniel Keita-Ruel schnürte gegen Dynamo einen Doppelpack.

© Sportfoto Zink / WoZi Drin ist drin! Kleeblatt-Kanonier Daniel Keita-Ruel schnürte gegen Dynamo einen Doppelpack.

Die Länderspielpause war für das Kleeblatt zur richtigen Zeit gekommen. Zuletzt angeschlagene Spieler konnten sich in den zwei Wochen ohne Pflichtspiel in Ruhe regenerieren. Und auch die ernüchternden Partien der Wochen davor ließen sich so mit etwas mehr Zeit aufarbeiten. Drei Spiele mit einer jeweils ganz eigenen Geschichte, aber einem ähnlichen Ergebnis waren das gewesen: 0:2 gegen Stuttgart, 0:3 gegen Kiel, 0:2 gegen den Hamburger SV. "Wir hatten in jedem Spiel Torchancen. Wir geben mit die meisten Torschüsse in der Liga ab. In vielen Situationen fehlte der letzte Pass, die Präzision, die nötige Überzeugung, den Ball über die Linie zu drücken", hatte Trainer Stefan Leitl vor dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden am Freitagabend bemängelt.

Dabei fehlt es der Spielvereinigung Greuther Fürth in der Offensive nicht an Profis, der Coach hatte dort zuletzt immer wieder rotieren können. Gegen die Sachsen stand nun Daniel Keita-Ruel bei den Fürthern wieder von Beginn an im Sturm, der bei den vergangenen drei Niederlagen nur gegen Kiel von Beginn auf dem Platz gestanden hatte. Und plötzlich war das Kleeblatt wieder eiskalt: Dank der zwei Treffer seines Torjägers schlug die Spielvereinigung die Dresdner verdient mit 2:0 (2:0).

Änderungen? Ja! 

Vor dem Heimspiel gegen Dynamo stand das Kleeblatt jedoch wieder unter Druck, lag auf Platz zwölf der Tabelle, mit nur noch drei Punkten Vorsprung vor der Abstiegszone. Gegen die zuletzt ebenfalls schwächelnden Sachsen hatte Kleeblatt-Trainer Stefan Leitl Änderungen in der Startelf angekündigt – und sie fielen tatsächlich üppig aus. Rechtsverteidiger Maximilian Sauer hatte sich kurzfristig am Knie verletzt, für ihn lief Marco Meyerhöfer auf, auf der anderen Abwehrseite ersetzte Maximilian Wittek David Raum. Zudem musste Hans Nunoo Sarpei im zentralen Mittelfeld für Paul Seguin Platz machen – und Keita-Ruel kam im Angriff für Tobias Mohr.

Die Dresdner versuchten zunächst vor allem das Zentrum dicht zu machen und ihren 2,2-Millionen-Mann Moussa Koné im Sturm in Szene zu setzen, was jedoch kaum gelang. Zumal das Kleeblatt schon nach acht Minuten in Führung ging: Nach einer Flanke von Havard Nielsen stand Keita-Ruel im Strafraum an genau der richtigen Stelle und traf zum 1:0. Dass der Linienrichter ihn im Abseits gesehen hatte, verzögerte den Jubel nur, denn das Tor war regulär und wurde von Schiedsrichter Robert Kampka nach Eingriff des Videoassistenten aus Köln auch gegeben.

Keita-Ruel wiederholt sich 

Die Spielvereinigung kam auch nach dem ersten Treffer nach 278 torlosen Minuten zu etwas mehr Chancen als Dresden, geriet jedoch gegen Ende der ersten Halbzeit leicht unter Druck. Die Antwort des Kleeblatts auf die zunehmenden Offensivbemühungen der ersatzgeschwächten Gäste war ein eiskalter Konter in der 38. Minute: Über Linksverteidiger Maximilian Wittek am Mittelkreis und Mittelfeldspieler Sebastian Ernst landete der Ball wieder bei Stürmer Keita-Ruel, die Gäste waren überrumpelt und der Stürmer traf zum fünften Mal in dieser Saison. Die ganze Mannschaft müsse sich an Offensivbemühungen beteiligen, hatte der Trainer vor der Partie gefordert. In dieser Szene gelang das den gedankenschnellen Fürthern gut.

Mit dem 2:0 im Rücken trat das Kleeblatt auch in der zweiten Hälfte sehr diszipliniert auf, die Gäste hatten merklich Mühe, sich gegen die sich aufarbeitenden Fürther Räume zu schaffen. Zumal die Abwehrspieler der Spielvereinigung in der Regel so körperlich wie klug in den entscheidenden Zweikämpfe gingen. Gefährlich blieb Fürth in einzelnen Szenen auch noch: Nach einer Flanke von Branimir Hrgota kam etwa Keita-Ruel aus wenigen Metern Entfernung zum Kopfball – drüber (58.).

Diszipliniert und präzise 

Am Ende stand eine passende Antwort auf die kleine Fürther Ergebniskrise: zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag fing sich die Spielvereinigung kein Gegentor ein. Es war ein Sieg, den sich das Kleeblatt mit einem disziplinierten und engagierten Auftritt in der Defensive und zwei, drei scharfen und präzisen Offensivaktionen erarbeitet hat. Und einer, der wie die Länderspielpause genau zur richtigen Zeit kommt. 

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Caligiuri, Mavraj, Wittek - Ernst (78. Stefaniak), Seguin, Green - Hrgota (71. Redondo), Keita-Ruel, Nielsen (62. Sarpei) 

Dynamo Dresden: Broll - Müller, Ballas, Wahlqvist - Burnic, Nikolaou (58. Stor), Ebert, Möschl (68. Hamalainen) - Horvath - Atik (68. Taferner), Koné

Tore: 1:0 Keita-Ruel (8.), 2:0 Keita-Ruel (38.) | Gelbe Karten: Ernst - Ebert, Ballas, Müller | Schiedsrichter: Kampka (Mainz) | Zuschauer: 9770.

+++ Der Live-Ticker zum Nachjubeln +++

 

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