Exklusive Einblicke: So sieht die neue Kleeblatt-Tribüne aus
26.7.2017, 15:49 UhrBevor die ersten Besucher in das Gebäude strömen werden, lud der bekennende Christ Helmut Hack die beiden Fürther Dekane André Hermany und Jörg Sichelstiel ein, um das Gebäude zu segnen. "Mit Maß und Ziel, mit Herz und Verstand" steht in großen Lettern auf einer Tafel direkt am Haupteingang.
"Das richtige Maß zu finden, ist eine große Kunst", griff der Protestant Sichelstiel die Worte auf, die der Ehrenratsvorsitzende der SpVgg, Kurt Georg Strattner, am Tag der Grundsteinlegung sagte - kurz vor seinem Tod. "Die Verantwortung für so etwas zu haben, ist schon eine riesige. Ertragen und genießen Sie die Verantwortung und seien Sie dankbar", empfahl Sichelstiel den Machern dieses Großprojekts um Geschäftsführer Holger Schwiewagner.
Es waren nicht die einzigen gewichtigen Worte am Dienstag unter dem neuen Dach. Denn wer die oberste Etage über den Aufzug oder das Treppenhaus erklimmt, der kommt aus dem Lesen und Schauen nicht so schnell heraus. Schlaue und lustige Sprüche über Fußball sind an die Wand geschrieben, vom Philosophen Jean-Paul Sartre bis zum Kabarettisten Django Asül, etwa mit der Aussage: "Viele wissen ja nicht, dass Fürth nicht als Ort gegründet wurde, sondern als Fußballverein. Das war 1007, nach und nach hat sich dann rund um den Ronhof die Stadt entwickelt."
Daneben hängt eine "Ahnengalerie", wie Schwiewagner sie in seinem Vortrag nannte, was Hack gespielt entrüstet kommentierte mit: "Ahnen? Da bin fei ich auch drauf." "Dann eben unsere Gründerväter", windete sich Schwiewagner aus der Situation. Hinter der Wand sind über die ganze Breite des Gebäudes zwölf VIP-Logen verteilt. Der Clou: Man kann die Fensterfront komplett beiseite schieben und betritt eine breite Terrasse mit steilem Blick aufs Spielfeld. Im ersten Stock befindet sich ein riesiger Saal, den man für 500 Personene bestuhlen kann. Auf ihn kann man von einer Empore herunterschauen, auf die eine Kaffee-Bar gebaut ist.
Alle paar Meter muss man verweilen, um Devotionalien der Vereinsgeschichte genauer zu betrachten, die unter anderem Archivar Jürgen Schmidt zusammengestellt hat. Darunter Wimpel internationaler Gegner, über 100 Jahre alte Zaunlatten des Ronhof-Geländes und die Fußballschuhe, mit denen Bernd Nehrig den entscheidenden Elfmeter zum Aufstieg 2012 verwandelt hat – mit Gras zwischen den Stollen. Wenn das der Lohner noch erlebt hätte ...
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