Extraklasse: Lichtleins Paraden lassen HCE-Fans staunen

16.9.2019, 14:52 Uhr
Starke Leistung, aber am Ende trotzdem nur ein Punkt: Carsten Lichtlein.

© Foto: Oliver Gold/Zink Starke Leistung, aber am Ende trotzdem nur ein Punkt: Carsten Lichtlein.

14 Paraden feierte der 38 Jahre alte Welt- und Europameister, "er sorgte dafür", gestand auch Trainer Adalsteinn Eyjolfsson, "dass beide Außen des Gegners ausgewechselt wurden". Und das sind nicht irgendwelche: Mit Bjarki Elisson der derzeit sechstbeste Werfer der Bundesliga.

Doch es kam anders, "jetzt", sagte Lichtlein nach Spielschluss, "ist die Enttäuschung natürlich groß. Es waren verlorene Punkte". Das deshalb, weil die Aufholjagd nur zu einem Teilerfolg führte, fehlende Cleverness eine Veredelung der hart erkämpften Rückkehr ausblieb: 26:26 (12:13) stand es am Ende, weil Lichtlein den allerletzten Ball, einen Wurf von Isaias Guardiola, nicht halten konnte.

"Wir brauchen mehr Verantwortung für den Ball und, ja, mehr Cleverness", fand Lichtlein, der dann, angesprochen auf seine starke Leistung, doch zumindest ein wenig Strahlen konnte: "Es hat Spaß gemacht, ich war nach dem Stuttgart-Spiel schon auch enttäuscht: Neuer Verein, man möchte sich zeigen und präsentieren – dann bin ich nicht so ins Spiel gekommen. Deshalb bin ich umso glücklicher, wie es gelaufen ist."

Immer wieder bekam Lichtlein Hand oder Fuß an den Ball, stellte mit seiner riesigen Erfahrung vor allem den trickreichen Außenspielern Bobby Schagen und Elisson den Winkel zu. Darüberhinaus trieb Lichtlein immerwährend seine Vorderleute an, entfachte auch mit seiner extrovertierten Art, mit der er seine Paraden feiert, die Atmosphäre in der Arena so richtig an für die Schlussphase. "Das brauchen wir auch, um aus diesen Tälern herauszukommen. Diese Emotionen, diese Leidenschaft muss das Team nach vorne bringen und ich möchte da meinen Teil beitragen. Das war heute ein guter Schritt." Auch, wenn am Ende doch nur ein Punkt gegen Lemgo stand.

Für Lichtlein war es dann aber dennoch etwas Besonderes: Frau und Kinder waren aus Würzburg gekommen – die vergangenen Jahre zu diesem Zeitpunkt undenkbar: "Die Kinder müssen morgen in die Schule. Aber zum Glück ist es ja jetzt nur noch eine Stunde Fahrtzeit." Es war also vielleicht kein perfekter, aber doch ein schöner Abend für den Familienvater Carsten Lichtlein.

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