Fällt die Aufsichtsratswahl beim FCN aus?

7.10.2020, 16:27 Uhr
"Die Möglichkeit einer virtuellen Wahl hat der Verein zu spät bekanntgegeben": Fritz Sörgel.

© Daniel Karmann, dpa "Die Möglichkeit einer virtuellen Wahl hat der Verein zu spät bekanntgegeben": Fritz Sörgel.

Die Tagesordnung umfasst zehn Punkte und neun Unterpunkte und sieben Unterunterpunkte. Spannung verspricht schon vorab die Frage, ob der Plan für die virtuelle Jahreshauptversammlung des 1. FC Nürnberg am 20. Oktober auch tatsächlich so umgesetzt werden kann.

Der Kaufmännische Vorstand Niels Rossow rechnet mit bis zu 8000 Online-Teilnehmern. Bei aktuell über 24.400 Mitgliedern ist die Zahl wohl durchaus realistisch, da es ja zum ersten Mal in der 120-jährigen Vereinsgeschichte keine Präsenzveranstaltung wird. Wer Club-Mitglied ist und Zeit hat, muss nur seine persönlichen Log-in-Daten eingeben, um dabei zu sein.

Erst im Februar oder März 2021?

Noch ungewiss ist, ob auch Tagesordnungspunkt 7 behandelt wird. Mitglied Fritz Sörgel hat fristgemäß den Antrag gestellt, die Wahl zu verschieben, möglicherweise bis in den Februar oder März nächsten Jahres. Seine Begründung: "Die Möglichkeit einer virtuellen Wahl hat der Verein zu spät bekanntgegeben, dies ist für die Vorstellung von potenziellen Kandidaten auch außerhalb des Club-Zirkels zu kurz", wie er auf seiner privaten Internetseite schreibt.

Daher hat er einen Antrag für die Mitgliederversammlung gestellt, die Wahl der drei Aufsichtsräte zu verschieben. Die Mitglieder müssten demnach vor der angedachten Wahl darüber abstimmen, ob sie die Aufsichtsräte an diesem Tag überhaupt wählen wollen - oder nicht, erklärt Sörgel: "Wenn sie sich gegen die Wahl entscheiden, bleiben die aktuellen Aufsichtsräte im Amt." Sörgel, der selbst nicht kandidiert, plädiert für einen Nachhol-Termin im Februar oder März 2021 - im Rahmen einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung.

Erst am vergangenen Montag endete die Frist für mögliche Bewerber. Sörgel sieht allein aufgrund der gerade einmal zwei Wochen Zeit bis zur Wahl die Gefahr, dass sich die öffentlich bekannteren Kandidaten durchsetzen. "Für ein neues Mitglied ist es gerade schwer zu sagen, ob der eine oder der andere Kandidat geeignet ist für das Amt", sagt er. Ihm wäre es deshalb "ganz wichtig, wenn wir einen Vorstellungswettbewerb hätten".

Internet statt Meistersingerhalle

Vorstellungswettbewerb hieße: Wahlkampf. Über Monate. Beim 1. FC Nürnberg halten sie nicht viel davon, zumal die Unterlagen potenzieller Bewerber auch heuer spätestens zwei Wochen vor der Mitgliederversammlung beim Wahlausschuss eingehen mussten, also bis vergangenen Montag. Eigentlich alles wie immer, bis auf die Form der Veranstaltung. Pandemie-bedingt diesmal im Internet statt in der Meistersingerhalle.

Männleinlaufen in Sachen Aufsichtsrat

Deswegen lässt der Club gerade juristisch prüfen, ob Sörgels Antrag durchgehen kann; ob zulässig oder nicht, wird sich zeitnah zeigen. Auch die bislang 13 bekannten Kandidaten - 19 sind es insgesamt - werden es bestimmt aufmerksam verfolgen:

Prof. Dr. Matthias S. Fifka (Vorstand des Instituts für Wirtschaftswissenschaft und Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Erlangen-Nürnberg), die ehemaligen Club-Profis Marc Oechler, Martin Driller und Chhunly Pagenburg, Hannes B. Erhardt (Geschäftsführer der ESW-Unternehmensgruppe), Hanns-Thomas Schamel (Unternehmer und Ex-Aufsichtsrat), Thomas Grethlein (Unternehmer und bisheriger Aufsichtsratsvorsitzender), Peter Heider, Robert Ilg (Bürgermeister von Hersbruck), Christopher Dietz (Geschäftsführer der Event-Agentur werk:b), Bülent Bayraktar (Unternehmer und Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Nürnberg), Carsten Rollik (leitender Angestelleter aus Limburg an der Lahn), Hendrik Schuur.


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