FCN: Die Historie lässt nichts Gutes erahnen

7.12.2013, 14:27 Uhr
FCN: Die Historie lässt nichts Gutes erahnen

© Sportfoto Zink

Seit Freitagabend sind die Annalen der Fußball-Bundesliga um einen Eintrag reicher. Verantwortlich dafür ist der 1. FC Nürnberg, der das Kunststück fertig gebracht hat, nach 15 Spielen noch immer ohne Sieg dazusehen. So lange, wie noch kein anderes Team in der Geschichte. Auch gegen den 1. FSV Mainz 05 sollte es nichts werden mit dem ersten Dreier. Am Ende reichte es wieder nur zu einem 1:1.

Per Nilsson äußerte sich am Samstag via Facebook zum erneut verpassten Sieg: "Es will einfach nicht mit dem ersten Dreier klappen. Gestern klar die bessere Mannschaft, aber trotzdem nicht gewonnen. Ich weiß, dass ihr sicher diese Sätze nicht mehr lesen könnt, aber trotzdem müssen wir alle weiter dran glauben und kämpfen. Die Mannschaft spürt auch, dass die Unterstützung da ist."

Dabei hatte alles so gut begonnen für die Mannschaft von Gertjan Verbeek: Bereits in der fünften Minute zappelte das Leder im Mainzer Gehäuse. Per Nilsson hatte den Club nach einem Freistoß von Marvin Plattenhardt und der Vorarbeit von Hiroshi Kiyotake in Führung gebracht. Und es gab auch noch weitere Chancen auf das zweite Tor. Beispielsweise Josip Drmic (55.) und wieder Nilsson nach der anschließenden Ecke fehlte aber - mal wieder - das nötige Glück.

Am Ende sollte es wieder nicht reichen. In der 74. Minute genügte ein langer Ball der Mainzer auf Shinji Okazaki, um den ersehnten ersten Saisonsieg der Nürnberger zu verhindern.

Im Anschluss zeigte sich, welch mentaler Druck mittlerweile auf den Spielern um Per Nilsson lastet. Nach zum Teil starken 65 Minuten wollte nichts mehr gelingen. Am Ende hatte der Club sogar noch Glück, dass es keine Niederlage wurde, weil Kapitän Raphael Schäfer gegen Choupo-Moting rettete.

Doch die historische Dimension blendete nicht nur Schäfer aus: "14 Spiele ohne zu gewinnen waren davor auch nicht berauschend. Von daher kommt's auf das eine auch nicht mehr an.“ Nur neun Punkte hat der Club bisher gesammelt, die Bilanz eines designierten Zweitligisten. Auch die Statistik spricht nicht für den Club. Ein Blick in die Historie zeigt, dass Mannschaften mit einer ähnlichen Serie an sieglosen Spielen, in vier von sechs Fällen am Ende der Saison abgestiegen sind.

Den Willen kann man der FCN-Mannschaft nicht absprechen. "Die Mannschaft lebt, sie kämpft, sie rackert, das sieht man. Es ist ja nicht so, dass da ein Haufen ist, der in jedem Spiel abgeschlachtet wird“, analysierte Schäfer. "Da ist eine Mannschaft, die versucht, sich gegen diese Situation zu stemmen.“ Und es trotz großen Engagements nicht schafft - zumindest was die nackten Zahlen betrifft.

Es vor der Winterpause doch noch zu schaffen mit dem ersten Dreier, dafür bleiben dem 1. FC Nürnberg jetzt noch zwei Spiele. Am kommenden Samstag muss die Verbeek-Truppe bei Hannover 96 ran und zum Abschluss der Vorrunde kommt der FC Schalke 04 in das Grundig-Stadion. Zwei Chancen also, um den Eintrag in die Geschichtsbücher nicht noch schlimmer werden zu lassen.

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