FCN gegen HSV: Das wird für den Club in Hamburg wichtig

30.1.2020, 05:53 Uhr
Jens Keller hatte erstmals eine komplette Vorbereitungsperiode mit der Mannschaft. Sieht man am Donnerstagabend schon ein Resultat daraus?

© Sportfoto Zink / DaMa Jens Keller hatte erstmals eine komplette Vorbereitungsperiode mit der Mannschaft. Sieht man am Donnerstagabend schon ein Resultat daraus?

Die Ausgangslage: Für den 1. FC Nürnberg geht es beim "Topspiel" am Donnerstagabend im Hamburger Volkspark darum, gleich nach der Winterpause ein Zeichen zu setzen und möglichst schnell einen Puffer in Richtung Absitiegsplätze aufzubauen. Was der Club dafür braucht, sind Punkte. Und die fordert Trainer Jens Keller auch gegen den HSV. Dass seine Mannschaft gewinnen kann, hat der gebürtige Schwabe im letzten Spiel des abgelaufenen Kalenderjahres gesehen. Mit 2:0 gewann der Tabellensechzehnte Ende Dezember gegen Dynamo Dresden. Danach folgte die Winterpause, ein 5:2-Sieg im Testspiel gegen den FC Bayern und ein Trainingslager in Marbella, das nicht nur den Nürnberger Übungsleiter zuversichtlich stimmt.

Als Tabellenzweiter liegt der Hamburger SV aktuell zwar auf Kurs, doch hätte man die fest eingeplante Rückkehr in die Bundesliga (Klubboss Bernd Hoffmann: "Wir schwimmen im falschen Teich") schon gerne etwas souveräner gestaltet. Nach gutem Start kam der hanseatische Aufstiegsexpress ins Schlingern – in den letzten sieben Spielen gab es nur einen Sieg, weshalb der Liga-Krösus die Tabellenführung an Arminia Bielefeld verlor und den Atem der Verfolger im Nacken spürt. Nun geriet auch noch die Generalprobe gegen Regionalligisten VfB Lübeck (2:5) zur handfesten Blamage. "So ein Spiel darfst du nicht abliefern", tobte Trainer Dieter Hecking, "das war alles andere als in Ordnung. Das hat mit dem Kopf zu tun."

Der Aufreger im Vorfeld: Natürlich: Bakery Jatta. Beim HSV jedenfalls scheint man die in vielerlei Hinsicht unsägliche Diskussion um den Flüchtlingskicker aus Gambia, dessen Identität und die daran geknüpfte Spielberechtigung von der Sport-Bild angezweifelt worden waren, jedenfalls ganz bewusst wieder zu instrumentalisieren. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Bude brennt. Ich glaube, dass wir mit dem Gegner auch noch eine kleine Rechnung offen haben", tönte Sportvorstand Jonas Boldt via Mopo vor dem Wiedersehen mit dem Club, der aus formaljuristischen Gründen fristgerecht Protest gegen die Wertung der vorangegangenen 0:4-Pleite eingelegt und dafür einen Shitstorm geerntet hatte. Jetzt hat sich auch Nürnbergs Sportvorstand Robert Palikuca dazu geäußert. Was er dazu sagt, lesen Sie hier.

Wiedersehen mit alten Bekannten: Auch wenn man es in Nürnberg nicht gerne hören mag: Tim Leibold hat im hohen Norden zu alter Stärke zurückgefunden, der Linksverteidiger versäumte keine einzige Minute und bereitete in 18 Spielen neun Treffer vor – Liga-Bestwert. Weniger gut lief es für seinen ehemaligen Club-Kollegen Ewerton. Der Brasilianer hatte sich im Heimaturlaub beim Beachfußball verletzt, kam beim HSV mit Trainingsrückstand an und riss sich dann auch noch das Syndesmoseband. Erst gegen Ende der Vorrunde stand der 30-jährige Innenverteidiger dreimal auf dem Platz, in der Vorbereitung plagten ihn aber schon wieder muskuläre Probleme.

Hier können Sie die Partie live mitverfolgen: Im Stadion. Denn es gibt noch jede Menge Tickets: Mit 39.000 Zuschauen rechnet der HSV, damit bleiben gut 17.000 Plätze leer. Wer die Reise in die Hansestadt nicht antreten möchte, kann das Spiel beim Pay-TV-Sender Sky sehen. Die Highlights gibt es später am Abend auch bei Dazn zu sehen. Hier auf nordbayern.de bieten wir wie immer einen Live-Ticker an.

Das Wetter: Nordisch. Den ganzen Tag über weht eine steife Brise, auch am Abend ist noch mit Böen zu rechnen. Dazu sind verregnete 7 Grad Celsius angekündigt.

So könnten der Club spielen: Mathenia – Sorg, Margreitter, Mavropanos, Handwerker – Geis, Behrens – Schleusener, Dovedan, Hack – Frey

So könnte der HSV spielen: Heuer Fernandes – Beyer, Letschert, Ewerton, Leibold – Fein – Narey, Dudziak, Schaub, Jatta – Hinterseer

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