FCN-Wunderkind ist aufgestiegen: Wießmeier schafft den Sprung mit Ried

3.8.2020, 15:17 Uhr
Galt als eines der großen Talente aus der Club-Jugend: Julian Wießmeier (links).

© Zink Galt als eines der großen Talente aus der Club-Jugend: Julian Wießmeier (links).

"Julian antizipiert gut, ist körperlich gut drauf und hat einen ordentlichen Abschluss", lobte Dieter Hecking, damals Trainer des 1. FC Nürnberg, den technisch versierten Jungspund im Sommer 2012 vor einem Testspiel gegen Längenfeld, in dem der Youngster in 45 Minuten dreimal seine Treffsicherheit unter Beweis stellen sollte. Wießmeier interpretierte jene Anerkennung auch als Ansporn: "Mein Ziel ist es, mich durchzusetzen und auch mal von Anfang an zu spielen." Dies gelang ihm - nach seinen zwei Startelf-Einsätzen in der Vorsaison - letztlich aber nicht mehr. Dabei wusste der quirlige Mittelfeldspieler in jenen beiden Partien sowie in seinen diversen Kurzeinsätzen überwiegend zu überzeugen.


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Drittjüngster Torschütze in der FCN-Historie

Bei seinem Bundesliga-Debüt gegen Hannover erzielte der damals 18-Jährige als drittjüngster Torschütze der Club-Historie einen Treffer und lieferte eine formidable Leistung. Doch jenes traumhafte Drehbuch entpuppte sich später als die zuhauf erzählte Geschichte eines hochveranlagter Youngster, dem der Durchbruch schlichtweg nicht gelingen wollte. Zum Zug kam der "Straßenfußballer", wie der ehemalige U19-Trainer René van Eck seinen Kapitän einst bezeichnete, in der Folge nämlich nur selten, zu Gunsten der Spielpraxis wechselte der gebürtige Nürnberger zwischenzeitlich nach Regensburg und Wiesbaden. Die erhoffte Wirkung jener Leihgeschäfte blieb aus, der wendige Wießmeier spielte in seiner letzten Saison in Nürnberg ausschließlich für die U21 in der Regionalliga.

Im Sommer 2015 wechselte der Offensivakteur letztlich nach Österreich zum SC Austria Lustenau und zwei Jahre später nach Ried. Bei den Innviertlern scheint der 27-Jährige nun sein Glück gefunden zu haben: In seinen 99 Einsätzen verbuchte der Mann mit der Rückennummer zehn 28 Treffer und 18 Assists, am Freitagabend fixierte das Team von Cheftrainer Gerald Baumgartner mit einem 9:0-Sieg über den Floridsdorfer AC den Aufstieg in die Bundesliga. Wenngleich Wießmeiers Wikinger mit einem Vorsprung von acht Punkten als Tabellenführer in die Corona-Pause gegangen waren, sprinteten Ried und Konkurrent Klagenfurt auf der Zielgerade im Gleichschritt, vor dem letzten Spieltag waren beide punktgleich.


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Den längeren Atem bewies in einem dramatischen Saison-Endspurt der SVR, der trotz des 6:1-Siegs der Kärntner Verfolger und dank des eigenen 9:0-Kantererfolgs gegen den passiven FAC in der Rieder Josko-Arena aufgrund der besseren Tordifferenz in der nächsten Saison in Österreichs Eliteliga auflaufen darf. Drei Tore steuerte Wießmeier bei. So wie damals 2012 im Test gegen die örtliche Auswahl aus Längenfeld. Der Unterschied: Diesmal folgen auf den Dreierpack für den 27-Jährige in der darauffolgenden Spielzeit vermutlich auch Einsatzzeiten in der (österreichischen) Elite-Liga.

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