Fejzic bangt um die Karriere

28.7.2010, 09:15 Uhr
Fejzic bangt um die Karriere

© Wolfgang Zink

Gerade einmal eine Dreiviertelstunde hatten die drei Torhüter der SpVgg Greuther Fürth auf dem Platz gestanden, als das Unglück passierte. Fejzic krümmte sich fast unbeobachtet von allen anderen mit einem Mal auf dem Rasen, fasste sich sofort ans rechte Knie und hielt sich wenig später mit einer bösen Vorahnung die Hände vors Gesicht.

Nach einer Kernspintomographie in Fürth muss Fezic bereits heute in Straubing auf den OP-Tisch: Dabei ist zunächst nur angedacht, dass der Kniespezialist Dr.Eichhorn eine exakte Diagnose erstellt. Es steht zu befürchten, dass sich der Bosnier nicht nur eine Dehnung zugezogen hat.

Fejzics Miene sprach vor der Abfahrt jedenfalls Bände. Diesbezügliche Erfahrungen hat der erst 24-Jährige in seiner bisherigen Laufbahn schon zur Genüge sammeln müssen. Den vor einem Jahr von den Stuttgarter Kickers nach Fürth gewechselten Keeper haben immer wieder schwere Knieverletzungen zurückgeworfen. 2005 legte ihn ein Kreuzbandriss flach, in der vergangenen Spielzeit riss der Meniskus. Trainer Mike Büskens, der im Winter anheuerte, hat Fejzic häufiger auf Krücken als im Training gesehen. „Das ist schon sehr bitter für Jasmin“, sagte der Coach: „Er ist ja ein junger Torwart, hat aber schon einige Male Pech gehabt.“

Kurzfristig hat der fränkische Zweitligist deshalb den „U23“-Keeper Christian Krüger ins Trainingslager nachkommen lassen. Ob der künftig zu den Profis aufrückt oder sich die Verantwortlichen noch einmal auf die Suche nach einem dritten Torhüter machen müssen, hängt nicht zuletzt davon ab, ob bei Fejzic tatsächlich die Diagnose Totalschaden im Knie lautet. „Darüber will ich jetzt gar nicht spekulieren“, meinte Büskens.

Mit Max Grün könnte auch die gesetzte Nummer eins schon bald das Trainingslager in „Kitz“ verlassen. Seine Frau erwartet dieser Tage das erste Kind. Deshalb hat Grün auch auf dem Platz sein Handy immer in Reichweite. Mit den Verantwortlichen ist abgesprochen, dass Grün zur Geburt nach Fürth düsen darf. „Wenn alles glatt geht, ist er ja am nächsten Tag schon wieder da“, beschwichtigt Manager Rachid Azzouzi.

Mit Christopher Nöthe und Milorad Pekovic müssen zwei andere Profis ungewollt kürzertreten. Nöthe hatte sich im letzten Training vor der Abfahrt nach Kitzbühel eine Bänderdehnung im Knie zugezogen. Die zwingt den Knipser nun länger zum Zuschauen als ursprünglich gedacht. „Es ist noch nicht klar, ob er in dieser Woche nochmal ins Mannschaftstraining einsteigt“, ließ der Trainer diesbezüglich wenig Hoffnung erkennen.

Bei dem aus Montenegro stammenden Pekovic, auf dem Platz der Prototyp eines wenig kompromissbereiten Abräumers, hat ein grippaler Infekt zugeschlagen. Das Fieber ist bereits verflogen. Laut Trainer Büskens ist er „nur noch wacklig auf den Beinen“. Ein Umstand, den Jasmin Fejzic wohl nur zu gerne für sich reklamieren würde.