Fitness statt Fußballgala: Köllner lässt hart arbeiten

15.7.2018, 17:27 Uhr
Im Rahmen eines Kurztrainingslagers spielte der 1. FC Nürnberg am Samstag gegen Halle - eine Niederlage, die Club-Trainer Michael Köllner (li.) "nicht schmeckt".

© Sportfoto Zink / DaMa Im Rahmen eines Kurztrainingslagers spielte der 1. FC Nürnberg am Samstag gegen Halle - eine Niederlage, die Club-Trainer Michael Köllner (li.) "nicht schmeckt".

Über die sportliche Aussagekraft eines Testspiels lässt sich ausgiebig streiten. Was für einen unterklassigen Klub eine Bestätigung der harten Arbeit ist, wird vom höherklassigen Verein meist als Ausrutscher abgetan. Tatsache ist aber: Das 1:2 des 1. FC Nürnberg gegen den Halleschen FC war in keinerlei Hinsicht ein Gradmesser. Weder für die Qualität des Club-Kaders, noch für den Trainingsstand.

Während Halle bereits in zwei Wochen zum Drittliga-Auftakt nach Zwickau muss, steht der Club noch ganz am Anfang seiner Vorbereitung. Erst am 18. August steht mit dem Pokalspiel beim SV Linx das erste Pflichtspiel für den Aufsteiger an, nach den Siegen beim FSV Erlangen-Bruck und dem SV Seligenporten (beide aus der Bayernliga Nord) war der Drittligist, bei dem sich Club-Keeper Fabian Bredlow einst für höhere Aufgaben empfohlen hatte, der erste Gegner aus dem Profifußball in der Vorbereitung. Und all das mitten im Kurztrainingslager, das der FCN in erster Linie für intensive Trainingseinheiten nutzen wollte. 

Fit in die Bundesliga

"Mit den sehr intensiven Einheiten in den Knochen und bei den heißen Temperaturen war der Test sehr anstregend für uns", erklärt Club-Coach Michael Köllner nun über Facebook. Das Training stehe in dieser Phase der Vorbereitung im Vordergrund, auf Testspiele nehme der Trainerstab keine Rücksicht. Das Ziel: "Eine Riesen-Fitness für die Bundesliga erarbeiten". Womit sich also nicht nur über die Aussagekraft, sondern auch über den Sinn eines solchen Tests streiten lässt. "Die Beine waren schwer", gab auch Köllner zu.

Dennoch wirft einiges beim Club derzeit Fragen auf. "Wir haben schon noch ein paar Lücken im Kader", gab Nürnbergs Sportvorstand Andreas Bornemann am Rande des ersten Tests in Bruck zu und erwartet, dass im Juli und August noch einmal Bewegung in den Transfermarkt kommt.

Zudem ranken sich Gerüchte um Finanzvorstand Michael Meeske, der vom VfL Wolfsburg umworben werden soll. Damit verbunden gerät wohl auch die angepeilte Ausgliederung der Profifußball-Abteilung ins Stocken. Ab Montag ist die Weltmeisterschaft passé und zahlreiche Berater werden versuchen, ihre Spieler unterzubringen. Dann muss Bornemann, trotz der kleineren Nebengeräusche, die von ihm angesprochenen Lücken füllen - je früher, desto mehr Zeit hat dann auch Köllner, um den Neuzugängen die "Riesen-Fitness" anzutrainieren.

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