Flemmings Premierensieg beim Ping Pong Masters

25.1.2021, 16:25 Uhr
Flemmings Premierensieg beim Ping Pong Masters

Im englischen Coventry besiegte der 33-jährige Profi aus Leipzig, der seit 2009 für den Tischtennis-Zweitligisten TV Hilpoltstein spielt, den vierfachen Ping-Pong-Weltmeister Andrew Baggaley klar mit 3:0 nach Sätzen. Im vergangenen Jahr hatte er gegen den Engländer noch das Endspiel um den Weltmeistertitel verloren.

Der englische Sport-Promoter "Matchroom" – der unter anderem auch als Veranstalter der Darts-Weltmeisterschaft oder der Billard-Variante Snooker auftritt – hatte das Masters in diesem Jahr ins Leben gerufen, da die Weltmeisterschaft Corona-bedingt auf einen späteren Termin verschoben wurde. Bei der WM treten normalerweise 64 Spieler an – aber was ist derzeit schon normal.

So ermittelten am vergangenen Wochenende 24 Akteure den Masters-Sieger, die im Tischtennis so dominanten Chinesen waren wegen Einreisebeschränkungen nicht am Start. Auch der Rahmen war ein ganz anderer. Statt des stimmungsvollen "Ally Pally" in London, vielen TV-Sportlern bekannt von der Darts-WM, wurde das Ping Pong Masters ohne Fans in der Ricoh Arena in Coventry ausgetragen. Im dortigen Rugby- und Fußballstadion fand das Turnier in einer sogenannten Blase statt, Spielstätte und Hotel waren quasi eins.

Und die anwesenden europäischen Spieler durften am vergangenen Donnerstag nur mit einem negativen Corona-Test in den Flieger gen England steigen. In London-Heathrow angekommen, wurden sie nach Coventry chauffiert und durften das Hotelzimmer erst verlassen, als ein weiterer Abstrich gemacht worden war. In ähnlicher Manier ging es gestern wieder auf die Rückreise.

"Wir sind ja unter uns geblieben. Matchroom hat das mit viel Aufwand super organisiert, ich habe mich durchgehend sicher gefühlt", sagte Alex Flemming gestern Nachmittag, als er am Flughafen in London einmal durchschnaufen konnte.

Denn von den äußeren Umständen abgesehen, hatte es das Turnier auch sportlich in sich. "Es war alles dabei, besser konnte es aus meiner Sicht nicht laufen", freute sich der Sachse. Für das Achtelfinale gesetzt, räumte er dort den Rumänen Lucian Filimon mit 3:0 aus dem Weg. Es folgte ein 3:2-Sieg im Viertelfinale gegen den Spanier Marc Duran. In der Vorschlussrunde sah Deutschlands bester Clickball-Spieler bei einem 0:2-Rückstand gegen den Engländer Cris Doran schon wie der Verlierer aus. Doch mit seinem unbändigen Kampfeswillen, der ihn in Hilpoltstein längst zum Publikumsliebling hat werden lassen, drehte er das Spiel noch zu seinen Gunsten. Und der 3:0-Sieg im Endspiel gegen den amtierende Weltmeister Baggaley war dann nicht nur ein sportliches Ausrufezeichen, es verschaffte Alexander Flemming auch eine in diesen Tagen gerne gesehene Finanzspritze.

Mit 25 000 US-Dollar ist der Masters-Sieg dotiert, da sich unter anderem der englische Bezahlsender Sky Sports und in Deutschland der kostenpflichtige Streamingdienst DAZN die Übertragungsrechte gesichert hatten. "Als Trainer hat man derzeit ja wenig zu tun", sagt Alex Flemming, der neben seinem Profi-Dasein sein Geld als Tischtennis-Trainer verdient. Zumindest in Zeiten ohne Corona.

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