Fokus auf Defensive: Wenn Ishak und Co. verteidigen müssen

23.4.2019, 05:50 Uhr
Fokus auf Defensive: Wenn Ishak und Co. verteidigen müssen

© Sportfoto Zink / DaMa

Wer träumt als Offensivspieler nicht davon, mit spektakulären Treffern in der Bundesliga für Aufsehen zu sorgen. Dumm nur, wenn man dann aufwacht und feststellt, dass das schon stimmt, dass man ein Offensivspieler in der ersten Fußball-Bundesliga ist, dass man diese Rolle aber beim 1. FC Nürnberg ausfüllen soll.

So geht es derzeit zum Beispiel Mikael Ishak, Sebastian Kerk oder Matheus Pereira. Jeder für sich mit dem ein oder anderen Talent gesegnet, das ihn in diese Rolle hat hineinwachsen lassen. Jeder für sich derzeit aber zumeist mit anderen Dingen beschäftigt, fachfremden Dingen.

Kerk und Co. helfen der Kompaktheit

In Leverkusen wurde etwa auch von den Offensivspielern Ishak, Kerk oder Pereira erwartet, dass sie dabei helfen, den Club "kompakt" aussehen zu lassen. Kompakt heißt: Der Club wollte bei den offensivstarken Leverkusenern um Himmels willen verhindern, dass da im Saisonendspurt eine fürchterliche Niederlage die Laune noch mehr eintrübt.

Das ist beim 0:2 gelungen, es blieben allerdings auf der Strecke: Traumtore, Dribblings, Zauberpässe und damit auch Ishak, Kerk und Pereira. "Jeder Stürmer wünscht sich zehn Offensivaktionen in der Box. Das ist momentan mit unserer Mannschaft aber nicht in allen Spielen möglich", zeigte sogar Trainer Boris Schommers etwas Mitleid mit seinem Trio.

Schommers: Verlange viel in der Defensive

Statt der zehn Offensivaktionen gab es nur zwei bis drei – von denen bei zweien der nicht ganz so offensiv denkende Eduard Löwen die Hauptrolle spielte. Von Ishak sah man nichts und von Kerk blieb in Erinnerung, wie er in der Leverkusener Hitze bis zu seiner Auswechslung nach 62. Minuten litt.

Pereira schaffte es einmal im Zusammenspiel mit Tim Leibold so etwas wie Torgefahr zu kreieren, ansonsten war aber der Brasilianer auf der rechten Seite genauso wie Kerk auf der linken damit beschäftigt, der Leverkusener Offensive Einhalt zu gebieten. "Mir ist bewusst, dass ich Kerk und Pereira viel abverlange in der Defensive", sagte dazu Schommers, klang da aber nicht mehr mitleidig.

In diesem Spiel war das eben mit dieser Mannschaft nicht anders möglich. Die Spieler versuchen, Verständnis für den Ansatz zu entwickeln. "Wir arbeiten alle sehr, sehr hart nach hinten und kriegen nicht so viele Leute nach vorne", sagte Ishak, als er nach seinen Gefühlen gefragt wurde. Seine Gefühle seien aber nicht wichtig, so Ishak: "Die Mannschaft steht über allen Spielern." Kleiner Trost: Wenn alles sensationell läuft, sorgt die Mannschaft dafür, dass in der nächsten Saison alle noch Offensivspieler in der ersten Fußball-Bundesliga sind.

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