Formel-1-Auftakt: Vettel früh raus, Bottas holt Pole Position

4.7.2020, 17:48 Uhr
Überraschenderweise war es nicht Lewis Hamilton, der zum Auftakt der Formel 1 die Pole Position holte, sondern Valtteri Bottas.

© Leonhard Foeger Überraschenderweise war es nicht Lewis Hamilton, der zum Auftakt der Formel 1 die Pole Position holte, sondern Valtteri Bottas.

Ratlos stapfte Sebastian Vettel in den vorzeitigen Feierabend. Gleich zum Start seiner schwierigen Abschiedstour bei Ferrari setzte es für den Hessen mit Platz elf in der Qualifikation zum Saisonauftakt in Österreich einen empfindlichen Nackenschlag. "Das ist kein gutes Ergebnis für uns", sagte Vettel am Samstag und machte sich umgehend an die Ursachenforschung. "Ich dachte schon, wir wären ein bisschen schneller, aber die anderen konnten mehr zulegen", sagte der 33-Jährige. Im schwachen Ferrari könnte auch die letzte Saison bei der Scuderia für Vettel zum Frustjahr werden.

Einmal mehr weit enteilt ist Mercedes. Überraschend schnappte sich aber der Finne Valtteri Bottas die Pole Position in Spielberg, Weltmeister Lewis Hamilton musste sich nach Bestzeiten in allen Trainingseinheiten mit Platz zwei begnügen. Zwölf Tausendstelsekunden Vorsprung hatte Bottas am Ende. "Ich habe dieses Gefühl echt vermisst, wenn man das Auto ans Limit treibt", sagte der 30-Jährige, nachdem er seinen Dienstwagen auf der Zielgerade geparkt und brav eine Maske übergestreift hatte.


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Vor leeren Tribünen und mit einem strengen Hygienekonzept hatte die Formel 1 in der Steiermark ihren Notbetrieb aufgenommen. So fiel der Jubel des Mercedes-Duos nach dem überlegenen Erfolg in der ersten Qualifikation der Saison auch eher geschäftsmäßig aus. "Ich habe es nicht geschafft, eine tolle Runde hinzubekommen", stellte Hamilton fest. Dennoch waren er und Bottas mehr als eine halbe Sekunde schneller als der Drittplatzierte Max Verstappen. "Wir hätten nicht gedacht, dass wir so einen Vorsprung haben", sagte Hamilton.

Ferrari muss jetzt auf ein kleines Wunder hoffen

Red-Bull-Fahrer Verstappen hatte das Heimrennen seines Arbeitgebers in den beiden Vorjahren gewonnen und hofft, durch eine andere Reifenstrategie auch am Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) das Mercedes-Duo überrumpeln zu können. "Ich hoffe, dass es sich für uns auszahlt. Wir haben nichts zu verlieren", sagte der 22-Jährige.


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Eher auf ein kleines Sportwunder muss indes Ferrari hoffen. Charles Leclerc rettete sich gerade noch in den finalen Durchgang der Jagd um die besten Startplätze und wurde am Ende Siebter. Für Vettel lief es noch schlechter. "Ich hatte Probleme mit der Hinterachse und nicht ganz das Vertrauen, das Auto um die Ecke fliegen zu lassen. Das war wohl die Zeit, die uns am Ende gefehlt hat", sagte er.

Die Scuderia hatte zuvor bereits Konstruktionsfehler beim neuen Auto eingeräumt und will beim dritten Saisonlauf in Ungarn eine generalüberholte Version an den Start bringen. Bei den ersten beiden Grand Prix in Spielberg müssen Vettel und Leclerc daher wohl um Mittelfeldplätze mit McLaren und Racing Point kämpfen, anstatt dem eigenen Selbstverständnis entsprechend um die Spitze mitzufahren.


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"Morgen ist ein neuer Tag, wir müssen das Beste draus machen", sagte Vettel noch. Die Hoffnung, vor Ablauf seines Vertrags am Jahresende doch noch den ersehnten Titel in Rot zu gewinnen, ist wohl schon früh auf ein Minimum gesunken.

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