Früchtl gefällt im Club-Kasten - und muss wieder auf die Bank

13.11.2020, 05:48 Uhr
Früchtl gefällt im Club-Kasten - und muss wieder auf die Bank

© Foto: Wolfgang Zink

Noch lässt sich nicht sagen, ob der so genannte Torwart-Fluch endgültig vorbei ist. Es sind ja erst sieben Spieltage rum, in der vergangenen Saison dauerte es bis zum neunten, ehe die Position zwischen den Pfosten zum großen Aufreger werden sollte.

Dauerbaustelle zwischen den Pfosten?

Sage und schreibe neun Mal musste der 1. FC Nürnberg ganz hinten wechseln. Bei 38 Begegnungen inklusive DFB-Pokal und Relegation macht das eine durchschnittliche Verweildauer pro Schlussmann von etwas mehr als vier Spielen. Die nominelle Chronologie der Umbesetzungen: Christian Mathenia, Andreas Lukse, Christian Mathenia, Patric Klandt, Enrico Valentini, Benedikt Willert, Felix Dornebusch, Christian Mathenia, Felix Dornebusch, Christian Mathenia. Wobei der rechte Verteidiger mangels Alternativen nur ein Elfmeterschießen in Kaiserslautern über sich ergehen lassen musste.

Bis auf einen können sie gerade eigentlich recht zufrieden sein. So, wie es momentan läuft, lief es lange nicht. Mathenia ist weder verletzt noch gesperrt und muss in nächster Zeit auch zu keiner Entbindung. Und hat sich, das ist wahrscheinlich die beste Nachricht für den Club, wieder auf einem guten Niveau stabilisiert.

Nur für Christian Früchtl ist das eine weniger gute Nachricht. Weil sie zur Folge hat, dass die Leihgabe des FC Bayern an Spieltagen nur beim gemeinsamen Warmmachen auf den Platz darf und den Rest des Arbeitstages jenseits der Seitenlinie verbringen muss. Dabei wollte er eigentlich "wenn möglich, höherklassig Spielpraxis sammeln" und sich "auf Profiniveau beweisen", wie er nach seiner Verpflichtung im August wissen ließ.

"Talentierteste und beste deutsche Torwart seiner Altersklasse"

Früchtl, Jahrgang 2000, und natürlich auch der FC Bayern hatten sich das Geschäft mit dem 1. FC Nürnberg wahrscheinlich etwas anders vorgestellt. In München würden sie den früheren Juniorennationaltorwart gerne zu einem potenziellen Nachfolger Manuel Neuers aufbauen, was auf der Bank erfahrungsgemäß eher schwierig wird.

Beim Club loben sie ihn trotzdem. "Christian ist der talentierteste und beste deutsche Torwart in seiner Altersklasse", findet etwa Sportvorstand Dieter Hecking, aber offenbar nicht gut genug, um Mathenia zu verdrängen. Im Test am Donnerstag bei der Frankfurter Eintracht durfte Früchtl mal wieder 90 Minuten sein Können demonstrieren und hatte hierbei mit seinen Füßen deutlich mehr Ballkontakte als mit den Händen.

Wenn nötig, lag er wie bei einem Kopfball von Almamy Touré nach gut einer Stunde quer in der Luft, ansonsten boten sich ihm aber kaum Möglichkeiten, sich auszeichnen. Der Club verteidigte konzentriert und nutzte zwei Unaufmerksamkeiten des Frankfurter Defensivverbundes zu zwei Toren. Johannes Geis nach einem Torwartfehler (47.) und Felix Lohkemper nach einem Konter (86.) sorgten für den 2:0-Endstand.

Präsenz in Frankfurt: Auch Klauß lobt die Bayern-Leihgabe

Der Trainer war hinterher zufrieden, auch mit seiner Nummer zwei. Die letztlich dank guter Leistungen beim Üben mit dafür verantwortlich ist, dass sich die Nummer eins wieder gefangen hat. Nach Schwierigkeiten zu Beginn habe Früchtl in Frankfurt "gute Entscheidungen" getroffen und sei "sehr präsent" gewesen, lobte Robert Klauß nach dem fünften Sieg im siebten Testspiel: "Man kann aus jedem Erfolgserlebnis etwas mitnehmen." Vielleicht auch als Ersatztorwart.

+++ 100 Tage Klauß beim FCN: Zeit für eine Zwischenbilanz +++


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