Für Stefaniak ist Fürths Auftakt besonders bitter

30.7.2019, 21:17 Uhr
"Die Fans waren begeistert, wie wir Fußball gespielt haben": Nur über das Ergebnis war auch Marvin Stefaniak mächtig verschnupft.

© Foto: Sportfoto Zink "Die Fans waren begeistert, wie wir Fußball gespielt haben": Nur über das Ergebnis war auch Marvin Stefaniak mächtig verschnupft.

 Was in der Öffentlichkeit als ein klassischer Fehlstart eingestuft wurde, offenbarte bei genauerer Betrachtung des 0:2 gegen Aue lediglich altbekannte Defizite. Guten Fußball hatten sie tatsächlich gespielt, hatten die Gäste aus dem Erzgebirge klar beherrscht. Die Statistiken waren eindeutig: Mit 62 Prozent Ballbesitz das Geschehen dominiert, läuferisch mit 114 km Marathonqualitäten bewiesen, mit 9:2 Ecken und 24:11 Torschüssen auch offensiv ein nicht wegzudiskutierendes Übergewicht gehabt. Und doch entführte Aue die Punkte und Fürth stand mit leeren Händen da. Bedröppelt, geschlagen, frustriert.

"Aber wenn du die Tore nicht machst..." 

"Wir haben gut gespielt, aber wenn du die Tore nicht machst, läuft es eben so", musste sich Rachid Azzouzi allerdings gar nicht so sehr bemühen, in seinem Frust den richtigen Ton zu treffen. Wie der Geschäftsführer Sport glauben sie in Fürth alle an den eingeschlagenen Weg, den Fußball in einer kampfbetonten und engen 2. Liga als das zu interpretieren, was er ist: ein Spiel.

Im Kader stehen technisch versierte Profis, die diesen Auftrag mit Leben erfüllen können. Marvin Stefaniak ist einer davon. Der Neuzugang vom VfL Wolfsburg bildete mit Paul Seguin als Absicherung sowie Julien Green und Tobias Mohr als spielstarke Partner ein Mittelfeld, das sich immer wieder sehenswert vors Auer Tor kombinierte. "Es tut schon extrem weh, wenn man so geilen Fußball spielt und dann verliert", schilderte Stefaniak den Kampf der Extreme: "Es ist bitter, dass der Fußball so ist."

Ärgern konnten sie sich, dazu bestand ausreichend Anlass. Ändern können sie das beim Kleeblatt aber nur selbst. Das war auch Stefaniak, der mit guter Übersicht, Zug zum Tor und hoher Einsatzbereitschaft bei seiner Pflichtspielpremiere im Fürther Trikot überzeugt hatte, klar. "Es gibt so Tage. Du spielst drei Stunden, und der Ball geht trotzdem nicht rein."

"Ich kann der Mannschaft noch mehr helfen" 

Auch nicht sein Freistoß aus rund 20 Metern, der von der Innenseite des Pfostens wieder heraussprang, ehe ihn Green überhastet über das freie Tor beförderte. Das war Stefaniaks beste von nicht wenigen guten Szenen. "Da ist aber noch Luft nach oben. Ich kann der Mannschaft noch mehr helfen", gab sich der 24-Jährige mit seinem Debüt nicht zufrieden.

Wie konnte er auch? Fürth hatte verloren, weil es wie in der Vorsaison an Effektivität mangelt. Da gelangen magere 37 Törchen in 34 Spielen. Insofern war die Partie mit Aue nur ein Déjà-vu – selbst wenn Fürths Bemühen um spielerische Lösungen ein höheres Niveau erreicht hat. Das aber wollte am Sonntag niemand hören. Auch Stefaniak nicht. "Brust raus und auf das nächste Spiel konzentrieren", meinte er. Das steigt schon am Freitag auf St. Pauli. Bis dahin werden wohl vermehrt Abschlüsse geübt. 

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