Fürth fordert den Primus: Das Kleeblatt spürt keinen Druck

5.3.2021, 05:55 Uhr
Fingerzeig: Im Duell mit dem VfL Bochum sieht Fürths Coach Stefan Leitl den Druck beim Gegner.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Fingerzeig: Im Duell mit dem VfL Bochum sieht Fürths Coach Stefan Leitl den Druck beim Gegner.

Mit ähnlich großer Spannung erwartete Duelle zwischen den SpVgg Greuther Fürth und dem VfL Bochum hat es in der zweiten Liga wohl kaum gegeben. In der Saison 2011/2012 als das Kleeblatt den erstmaligen Aufstieg in die erste Bundesliga schaffte, gehörte der Revierklub zum Mittelmaß der Liga. Als sich die Fürther 2013/2014 den Relegationsplatz zum Aufstieg in die erste Liga holten, standen die Bochumer im hinteren Drittel des Klassements. Treffen, in denen beide im Saisonendspurt um die Spitzenplätze in der Tabelle konkurrierten, gab es damit nicht. Das Heimspiel der Fürther im Ronhof am Samstag (13 Uhr/Live-Ticker auf nordbayern.de) gegen Bochum ist also noch etwas besonderer.


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Stefan Leitl, der Trainer des Kleeblatts, nahm in den vergangenen Wochen im Vorfeld verschiedener Partien, immer mal wieder das Wort "Highlight" in den Mund. Das DFB-Pokalspiel in Bremen war so eines oder auch das Duell mit Holstein Kiel. Nun ist die Begegnung mit dem VfL auch eines der Spiele in dieser Kategorie. Irgendwie sind sie das aber alle. "Das Wochenende ist für uns immer ein Highlight, wenn wir spielen dürfen", so der 43-Jährige. Und weiter: "Das ist ein absolutes Topsspiel gegen Bochum".

Und es ist das 26. Aufeinandertreffen der beiden Vereine in der zweiten Liga insgesamt. Die Bilanz bislang: Achtmal gewann Fürth, fünfmal Bochum, zwölfmal wurden die Punkte geteilt. Nicht so im Hinspiel, als Fürth seinen Gastgeber Bochum in der Anfangsphase förmlich überrannte, früh führte und mit 2:0 verdient gewann.

Das Hinspiel ist Vergangenheit

In der Vorbereitung auf das Rückspiel nimmt die Vergangenheit aber keine Rolle ein. Ein Video vom Erfolg an der Ruhr wird Leitl seinem Team nicht präsentieren, um Erinnerungen zu wecken und zusätzlichen Elan in die Mannschaft zu bringen. "Das war ein sehr, sehr gutes Auswärtsspiel, aber jetzt ist es eine ganz andere Situation, Bochum kommt als Tabellenführer zu uns", erklärt Leitl.

Auch sein Gegenüber, Thomas Reis, hat noch seine Gedanken zum 0:2. "Das Hinspiel ist lange her, da waren wir gerade in der ersten Halbzeit chancenlos, das muss man so sagen. Wir haben uns weiterentwickelt, viele Spieler sind nun fit, die uns damals noch gefehlt hatten", kleidet der Bochumer Coach seine Erinnerungen in Worte.

Spannender Kampf um die Aufstiegsränge

Gewinnt Bochum den zweiten Vergleich, könnte der VfL sich etwas absetzen, umgekehrt könnte das Kleeblatt mit einem Erfolg das Rennen um die besten Plätze in der Tabelle noch spannender gestalten, als es sowieso schon ist. Zumal mit dem Hamburger SV und Holstein Kiel am Montag die beiden anderen Mitglieder des Spitzenquartetts ebenfalls direkt aufeinandertreffen.

Fraglich: Bochums Torjäger Simon Zoller (blaues Trikot gegen Braunschweig) laboriert an muskulären Problemen.

Fraglich: Bochums Torjäger Simon Zoller (blaues Trikot gegen Braunschweig) laboriert an muskulären Problemen. © Guido Kirchner, dpa

In der Bringschuld sieht Leitl seine Elf gegen die Bochumer trotz dieses Umstands aber auf jeden Fall nicht. "Ich glaube, dass wir überhaupt keinen Druck haben, unser Ziel sind 50 Punkte, der Druck liegt bei Bochum, die wollen hoch", erklärt er. Sieben Zähler fehlen bei aktuell 43 Punkten noch zu der angepeilten Marke, erst wenn diese gefallen sein sollte, wird eine neue Vorgabe gemacht.

Bochum hat schon 45 Punkte geholt, muss im Topspiel den Versuch die Verfolger abzuhängen aber wahrscheinlich ohne einen wichtigen Offensivspieler angehen. Simon Zoller, geneinsam mit dem ehemaligen Fürther Robert Zulj mit elf Toren treffsicherster Bochumer, laboriert an muskulären Problemen. Die Frage, ob er spielen kann, birgt auch Spannung.

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