Fürth oder weg? Burchert stellt sich selbst die Frage

26.6.2019, 05:53 Uhr
Start in Bodenlage: Sascha Burchert, für den das vierte Jahr bei der Spielvereinigung beginnt, geht als klare Nummer eins in die Saisonvorbereitung.

© Sportfoto Zink / ThHa Start in Bodenlage: Sascha Burchert, für den das vierte Jahr bei der Spielvereinigung beginnt, geht als klare Nummer eins in die Saisonvorbereitung.

Auch für den Torwart war es eine fordernde Woche. Dreimal am Tag bittet Stefan Leitl, der Trainer der SpVgg Greuther Fürth, seine Mannschaft in der Regel zum Training. Abwechslungsreich geht es dabei zu, auch eine Box-Einheit stand auf dem Programm: Schattenboxen mit dem Yoga-Lehrer. Auch wenn er es als Keeper gewohnt ist, mit den Fäusten zu arbeiten, hatte Sascha Burchert dabei keine entscheidenden Vorteile. "Es war eher eine technische Variante. Aber es war gut", sagt der Torwart.

"Ich fühle mich hier wie zu Hause" 

Burchert wirkt entspannt, zehn Tage in seiner Heimatstadt Berlin, zwei Wochen auf Kreta liegen hinter ihm. Die Koffer hat er nach dem Urlaub wieder ausgepackt. "Ich fühle mich hier wie zu Hause. Ich weiß, was ich an Fürth habe", sagt er. Ganz selbstverständlich ist das nicht, schließlich interessieren sich englische Zweitligisten - nach Informationen der Fürther Nachrichten Huddersfield Town - für seine Fähigkeiten. Noch gibt es keine konkreten Anfragen, doch sie könnten noch einlaufen.

"Wenn es so kommt, wäre es natürlich eine Mega-Chance", sagt Burchert: "Damit würde man sich auseinandersetzen. Aber welche Lösung man findet, ist wieder etwas anderes. Ich weiß, was ich am Verein habe. Man muss schauen, was ich hergeben möchte."

Dass er so oft "man" sagt, kommt vielleicht nicht von ungefähr. Sowohl er als auch der Verein würden dann in einem gewissen Dilemma stecken. Der Vize-Kapitän ist in der Hierarchie des momentan sehr jungen Teams nicht zu ersetzen. Dass er sich in Fürth wohlfühlt, muss man nicht als Floskel abtun. In der vergangenen Saison war Burchert in Fürth zum ersten Mal in seiner Karriere die klare Nummer eins, er genießt Ansehen in der Mannschaft und bei den Fans. Für jemanden, der seine gesamte Laufbahn um den Platz im Tor kämpfen musste, sind das durchaus Argumente. Aber natürlich ist die zweite englische Liga sportlich und finanziell eine andere Welt.

Das Kleeblatt benötigt Profis wie Burchert, an denen sich junge Spieler ausrichten können. Stand jetzt läuft sein Vertrag nach dieser Saison aus. Und Fürth steht vor der alten Frage: verlängern oder verkaufen? Denn auf Transfereinnahmen ist das Kleeblatt angewiesen und viele Kandidaten gibt es abgesehen von Linksverteidiger Maximilian Wittek nicht. Nur: Führungsspieler, die gerne lange bleiben, hat das Kleeblatt auch kaum. "Es gilt für den Verein, solche Spieler zu finden, die das gerne machen wollen und die hierzubehalten", sagt Burchert: "Es gibt nicht viele Spieler, die schon vier, fünf Jahre hier sind." Er selbst geht jetzt in sein viertes Jahr.

Und er macht sich vor allem Gedanken ums Kleeblatt. "Ich hoffe, dass wir eine schlagfertige Mannschaft zusammenkriegen, um nächstes Jahr mit der Idee des Trainers Gas zu geben", sagt er. Burchert hat auch eine klare Vorstellung, was es dazu noch braucht: "Ich denke mal, es müssen noch ein, zwei Erfahrene dazukommen. Das wäre auch wichtig für die Hierarchie."

Konkurrenzkampf macht Spaß 

In der Reihenfolge der Torhüter geht Burchert als klare Nummer eins in die Vorbereitung, auch wenn Marius Funk ihm in diesem Sommer einen härteren Konkurrenzkampf liefern dürfte als im vergangenen. Dazu kommt mit Leon Schaffran der U23-Keeper. "Es ist täglich Konkurrenzkampf zwischen uns. Es macht Spaß, mit den Jungs zu trainieren. Ich würde es jedem von ihnen gönnen zu spielen", sagt Burchert: "Aber zu verschenken habe ich nichts."

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