Fürth startet mit viel Freude, aber ohne Berggreen

19.9.2020, 07:32 Uhr
Stefan Leitl freut sich über die Teil-Rückkehr der Fans in den Ronhof.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Stefan Leitl freut sich über die Teil-Rückkehr der Fans in den Ronhof.

Sieben Wochen Vorbereitung liegen hinter den Fußballern der Spielvereinigung Greuther Fürth - "sieben intensive Wochen", wie Trainer Stefan Leitl am Donnerstag betonte. Umso größer ist nun die Vorfreude auf den Start in die neue Saison. Am Sonntag (13.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) empfängt das Kleeblatt den VfL Osnabrück, mit "Spaß und Freude" sollten seine Spieler das angehen, findet der Trainer - erst Recht, da nun erstmals seit März wieder Zuschauer in den Ronhof kommen dürfen.

Den Spielbetrieb haben sie bereits am vergangenen Wochenende wieder aufgenommen, nach "Spaß und Freude" sah das lange Zeit aber nicht aus. In der ersten Runde des DFB-Pokals hatte Fürth so seine Mühe mit dem Fünftligisten Meinerzhagen, erst in der Verlängerung dominierten Leitls Spieler beim 6:1 den unterklassigen Gegner. Allzu tief wollte er hinterher aber offenbar nicht in die Analyse gehen. "Analyse?", fragte Leitl am Donnerstag bei der Pressekonferenz zurück: "Wir sind eine Runde weitergekommen und haben unser Ziel erreicht. Das war die Analyse."

"Keine Grenzen setzen"

In Fürth blicken sie lieber nach vorne. Auf eine neue Saison in der 2. Fußball-Bundesliga, an deren Ende die Spielvereinigung im besten Fall immer noch ein solider Zweitligist ist. Leitl erwartet eine "schwierige Saison", findet aber auch, dass sie sich selbst "keine Grenzen setzen" sollten; "absolute Leistungsbereitschaft" fordert er von seinen Spielern, das "Vertrauen" in die eigenen Stärken gelte es zu bewahren. "Dafür", sagt er, "haben wir eine gute Zweitliga-Mannschaft". Wahrscheinlich nicht mehr, vor allem aber auch nicht weniger.


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Mit der Vorbereitung und den dabei erzielten Ergebnissen war Leitl sehr zufrieden, nun gilt es, im Ligabetrieb die Entwicklung fortzuführen. Der zuletzt angeschlagene Mergim Mavraj trainiert wieder, ob er gegen Osnabrück aber auch wirklich spielen kann, ließ Leitl offen. Definitiv noch keine Option ist Neuzugang Emil Berggreen. "Wir wollen ihn langsam aufbauen", sagt der Trainer über den Stürmer, der nach dem Abbruch der holländischen Liga seit einem halben Jahr kein Mannschaftstraining mehr besucht hat.

Hrgota ist neuer Kapitän

Im Angriff ist gegen Osnabrück deshalb zunächst nicht mit großen Veränderungen zu rechnen, vor allem Branimir Hrgota scheint vorerst gesetzt zu sein. Am Mittwoch teilte Leitl der Mannschaft mit, dass der Schwede die Mannschaft künftig als Kapitän aufs Feld führen wird, am Donnerstag berichtete er davon auch in der Pressekonferenz.

Einen "absoluten Leistungsträger und Stammspieler" nennt er Hrgota, der ein bisschen überraschend den Vorzug vor Sascha Burchert erhielt. Der Torhüter trug die Binde im Pokal und ist dienstältester Spieler in der Mannschaft, zusammen mit Paul Seguin übernimmt er aber "nur" die Stellvertreterrolle.

Ohne die lautesten Fans?

Alle drei dürften am Sonntag von Beginn an auflaufen - und müssen sich dann vielleicht auch erst einmal wieder daran gewöhnen, dass sie nicht nur von ein paar Vereinsvertretern angefeuert werden. 3.325 Zuschauer erwartet die Spielvereinigung.


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Viele der lautstärksten Anhänger sind dann wohl nicht dabei. Noch gibt es ja keine Stehplatz-Tickets, noch sind sich viele unschlüssig, ob sie unter diesen Umständen wieder dabei sein wollen. "Ich wünsche mir schon, dass die Ultras relativ zügig wieder im Stadion sind", sagt Leitl dazu, er freut sich sehr darauf, dass es wieder losgeht. Mit einem Sieg am Sonntag könnte diese Freude ansteckend sein.

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