Fürths Spitzen-Start: Keita-Ruel sticht heraus

3.10.2018, 12:46 Uhr
Trifft auch in der 2. Liga einfach weiter: Daniel Keita-Ruel (vorne).

© Sportfoto Zink / MeZi Trifft auch in der 2. Liga einfach weiter: Daniel Keita-Ruel (vorne).

Maximilian Wittek war es eine Freude, Fürths Siegtreffer gegen Dresden noch einmal zu schildern: "So ein Tor kannst du nicht planen. Daniel stand an der Abseitskante, ich habe ihn angespielt und er hat das Ding eiskalt reingemacht. Daniel ist ein klarer Knipser." Es war Keita-Ruels einzige klare Chance in Dresden. Die 85 Minuten zuvor hatte er sich in den Dienst der Mannschaft gestellt, ging aus der Spitze weite Wege ins Mittelfeld, um mit zu verteidigen. "Ich weiß genau, wie er tickt. Daniel ist ein Vollblutfußballer", sagt Trainer Damir Buric.

Die 250.000 Euro Ablöse, die Rachid Azzouzi, Geschäftsführer Sport, im Sommer an Fortuna Köln überwiesen hat, sind längst eingespielt. Mit jedem Treffer wird Keita-Ruel wertvoller. Und mit jedem Erfolgserlebnis rückt die unrühmliche Vergangenheit des Stürmers weiter in den Hintergrund.

Traum von der Bundesliga

Keita-Ruel gab sich von Beginn an in Fürth selbstbewusst. "Ich weiß, was ich kann." Das mag großspurig geklungen haben, den Beweis hat er erbracht. Mit sechs Treffern war Khaled Narey vergangene Saison Fürths bester Schütze. Allerdings nach 34 und nicht nach acht Spieltagen. Keita-Ruel ergänzt perfekt das System der Buric-Elf. Die wartet geduldig auf ihre Chancen und hat mit dem bulligen Angreifer einen Spielertypen, der immer anspielbar ist, den Ball fordert und vor dem Tor meist richtig steht.

"Es ist bei ihm wie mit einem Kleinkind, dem man sein Lieblingsspielzeug wegnimmt. Er will immer den Ball haben", sagt Buric, der allerdings betont: "Wir reden hier nicht nur über Daniel. Es sind seine Mitspieler, die ihn stark machen. Jeder sagt: Aha, der hat ein Tor gemacht. Aber ich sehe die drei, vier Stationen davor, die es erst ermöglichen, dass er den Ball bekommt." Natürlich weiß der Trainer um den Wert seines Knipsers, der beidfüßig aus jeder Situation den Abschluss sucht. "In einer guten Mannschaft sticht immer einer heraus. Und das ist bei uns Keita-Ruel."

Der Erfolg weckt im Fußballgeschäft schnell Begehrlichkeiten. Keita-Ruel selbst träumt von der Bundesliga, selbst mit 29 Jahren. Bis 2020 hat er in Fürth unterschrieben. Für Azzouzi gibt es keinen Grund, nervös zu werden. "Inter Mailand hat schon angefragt", scherzte er in Dresden. Buric blieb ganz nüchtern: "Die Späher sollen ruhig gucken. Wenn sie dann kommen, dann packt der Rachid eine schöne Ablöse obendrauf." Vorerst soll Fürths Knipser weiter das machen, was er am besten kann: fleißig Tore schießen.

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