Alles so aufregend

Respektloser Bärendienst

16.1.2022, 13:21 Uhr
Aufreger: Erling Haaland hat ein Interview gegeben.

© David Inderlied/dpa Aufreger: Erling Haaland hat ein Interview gegeben.

Wenn man es nicht sowieso schon wusste, waren am Wochenende ein paar erstaunliche Dinge zum Fußballspieler Erling Bruut Haaland zu erfahren. Ein paar Aufreger-Dinge. Zum Beispiel, dass Haaland bei Borussia Dortmund offenbar 30 Millionen Euro verdient. Ebenso weiß man spätestens jetzt, dass Haaland eine Klausel in seinem Vertrag stehen hat, die es ihm erlaubt, aus diesem Vertrag heraus zu kommen, wenn ein anderer Verein 75 Millionen Euro Ablösesumme bezahlt.

Gut, das waren nicht die Aufreger, weil jeder inzwischen akzeptiert hat, dass 30 Millionen Euro Gehalt für einen Ausnahmekönner wie Haaland längst normal sind. Und dass 75 Millionen Euro Ablöse für so einen Ausnahmekönner als Schnäppchen durchgehen - selbst in einem von der Pandemie mindestens zurechtgestutzten Markt.

Wirklich ein Wut-Interview?

Was der Aufreger war? Nicht, dass Haaland zwei Tore geschossen hat. Das macht er ständig.

Der Aufreger in Teilen des deutschen Fußballjournalismus war: Haaland hatte einem Fernsehsender ein Interview gegeben, in dem er sich angemessen irritiert zeigte darüber, dass sie bei Borussia gerne wüssten, ob Haaland gedenkt, im Sommer für 75 Millionen Euro irgendwohin zu wechseln oder in Dortmund zu bleiben.

Ein „Wut-Interview“ hatte die Bild-Zeitung entdeckt, wo Haaland eigentlich nur gesagt hatte, dass er sich nun wohl entscheiden muss, ob er im Sommer irgendwohin wechselt oder in Dortmund bleibt. „Respektloser Bärendienst“, kommentierte man bei Spox.

Das sagt sehr viel mehr aus über den deutschen Fußballjournalimus als über Haaland oder das Geschäft. Irgendein Aufreger muss her. Einen respektlosen Bärendienst an der Branche könnte man es auch nennen.

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