Gegnercheck vor dem Derby: Das macht der FCN gut

28.11.2020, 06:00 Uhr
Gegnercheck vor dem Derby: Das macht der FCN gut

© Foto: Daniel Marr/Zink

Frankenderby geht? Ist eine philosophische Frage. Geht man nach der Tabelle, lautet die Antwort eindeutig Fürth. Geht man nach dem Etat, hieße die Antwort eindeutig Nürnberg. Fest steht: Einen Heimvorteil gibt es auch diesmal nicht, Fans sind keine erlaubt, wenn die Partie um 13.30 Uhr im Morlock-Stadion angepfiffen wird.

Während das Kleeblatt zuletzt Sieg an Sieg gereiht hat, ist der Club nach der traumatischen Vorsaison auch diesmal noch ein ganzes Stück entfernt davon, eine entspannte Spielzeit zu erleben. Nach dem Erfolgserlebnis in Osnabrück verspricht die Ausgangslage aber wieder mehr Spannung. Und abgesehen davon: Bei Derbys gibt es keinen Favoriten, heißt es bei der Spielvereinigung.

Mit der Gesamtsituation . . .

. . . sind sie beim 1. FC Nürnberg vor dem Derby nur deshalb nicht gänzlich unzufrieden, weil ihnen das Auswärtsspiel am Montag in Osnabrück sehr gut gelungen ist. Obwohl die Saison diesmal aufgrund der zwischenzeitlichen Corona-Pause im Frühjahr später begonnen hat, sind sie am Valznerweiher sehr zielgerichtet im November auf die traditionelle Herbstdepression zugesteuert. Vor einem Jahr hatte Damir Canadi bereits die Zuneigung der Mannschaft verloren und durfte sich Jens Keller als Club-Trainer probieren.

Eine Freistellung und eine maximal dramatische Abstiegsrelegation später, versucht Robert Klauß dem 1. FC Nürnberg neuen Mut zuzusprechen, hat dabei aber schnell merken müssen, dass das gar nicht so einfach ist, wenn das Personal weitgehend gleich geblieben ist. Ob es die richtige die Idee war, einem Bundesligatrainer-Rookie diese Aufgabe anzuvertrauen? Diese Frage wurde zuletzt nicht nur leise rund um den Club gestellt, allerdings scheint man nach turbulenten Jahren und einem noch ein wenig turbulenteren Jahr 2020 diesmal darauf zu setzen, in Ruhe weiterzuarbeiten. Selbst im daueraufgeregten Umfeld hofft man nach Aufstieg, Abstieg, Fast-Abstieg und einer Pandemie offenbar darauf, sich ausnahmsweise einmal tatsächlich an einer besinnlichen Vorweihnachtszeit erfreuen zu können. Zumindest, wenn das mit dem Derby nicht völlig schief geht.

Der letzte Auftritt . . .

. . . war vor allem in den ersten 45 Minuten der beste bislang in dieser Saison. Am Ende stand ein 4:1-Erfolg bei bis dahin ungeschlagenen Osnabrückern. Davor hatte der Club zuweilen an die ersten drei Auftritte des Kleeblatts erinnert. Druckvolle Phasen wechselten sich mit weniger druckvollen Phasen ab, vor allem wurde aber zu wenig Nutzen aus den eigenen Führungen gezogen. In Osnabrück belohnte sich Nürnberg für das frühe Pressing, zwang den VfL teilweise zu kapitalen Aussetzern wie vor dem 0:2, das an eine Kopie des Fürther Führungstreffers in Aue erinnerte. Bei Ballbesitz wiederum soll möglichst schnell und direkt in die Spitze gespielt werden – in Fürth keine ganz unbekannte Idee.

Alle Augen auf . . .

. . . Manuel Schäffler. In Osnabrück war der wuchtige Mittelstürmer an allen Toren beteiligt. Zwei Treffer erzielte er selbst, einen legte er vor, beim 0:2 provozierte er den Katastrophen-Rückpass von Bashkim Ajdini. "Meine Jungs wissen, was Manu kann", sagt Stefan Leitl über den ehemaligen Weggefährten vom FC Ingolstadt, "es gibt aber auch ein paar Dinge, die Manu nicht so gut kann. Das wissen wir auch." Der Fürther Trainer steht immer noch in engem Austausch zu seinem ehemaligen Mitspieler, den er für einen "der besten Stürmer in dieser 2. Liga" hält.

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