Geheimnis gelüftet: Thomas Sommer finanziert Fürths neues Stadion

22.3.2012, 07:00 Uhr
Geheimnis gelüftet: Thomas Sommer finanziert Fürths neues Stadion

© Claudia Wunder

Seit Tagen wird heftig darüber spekuliert, wer der Mann sein könnte, der dem Kleeblatt eine neue Heimat hinstellt. Bei der für den heutigen Donnerstag angekündigten Pressekonferenz im VIP-Gebäude im Ronhof wird sich voraussichtlich erstmals der bislang anonyme Unternehmer zeigen, der insgesamt 35 Millionen Euro investieren will, um in der Fürther Südstadt ein neues Fußballstadion für rund 20000 Zuschauer zu bauen. Nach Recherchen unserer Zeitung handelt es sich bei dem geheimnisvollen Geschäftsmann um Thomas Sommer.

Der Immobilien-Makler und Privatinvestor gehört zum Kreis der sogenannten Exklusiv-Sponsoren des Kleeblatts. In VIP-Nord hat er zudem eine der acht dortigen Logen angemietet. Sommer ist in Fürth aufgewachsen. Wie es heißt, kennt er Oberbürgermeister Thomas Jung schon seit der Schulzeit. Inzwischen lebt er in einem Anwesen in Obermichelbach.

Als Unternehmer ist Sommer in Fürth und in der Region bislang vor allem als Verkäufer, Vermieter und Vermittler von Gewerbe-Immobilien in Erscheinung getreten. Beispielsweise erwarb er mehrere Gebäude, die im Zuge der Quelle-Insolvenz zu haben waren. Auch das „Kleeblatt-Center“ an der Würzburger Straße ist eines von Sommers Vorzeigeprojekten. Dort zog vor wenigen Jahren die Firma Uvex ein.

Wie in unserer Zeitung exklusiv berichtet, plant die Spielvereinigung einen Stadionneubau auf einem 70.000 Quadratmeter großen Gelände in der Südstadt, direkt neben der Tucher Brauerei. Vergangene Woche ging es in den Verhandlungen zwischen Sommer und Herbert Mederer, Chef des Süßwarenherstellers Trolli, dem das Grundstück gehört, noch um die Höhe des Kaufpreises. Inzwischen haben sich beide Seiten geeinigt. Nun können die Spielvereinigung und ihr Investor das ehrgeizige Vorhaben vorantreiben.

  Trotz mehrfacher Anfragen war Sommer bislang nicht zu sprechen. Wahrscheinlich will er erst heute, bei der offiziellen Präsentation des Projekts, dazu Stellung nehmen, was ihn zu dieser großen Investition in die Zukunft des Profifußballs in Fürth bewegt. Dem Vernehmen nach baut Sommer das Stadion und die zugehörigen Außenanlagen auf eigene Kosten, der Fußball-Zweitligist fungiert lediglich als langfristiger Mieter.

Nach Darstellung der Spielvereinigung werden die Betriebskosten im neuen Stadion, das 2014 eingeweiht werden soll, unwesentlich höher sein als aktuell im Ronhof. Vereinspräsident Helmut Hack spricht von einem „Glücksfall“ fürs Kleeblatt. Geschenkt bekomme der Verein allerdings nichts. „Jeder Investor will irgendwann sein Geld zurückhaben.“

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