Geis greift beim Club ein: "Wir wollen eine Reaktion zeigen"

6.8.2019, 19:02 Uhr
Johannes Geis am Montag bei der Vorstellung im Vereinsmuseum des 1. FC Nürnberg.

© 1. FC Nürnberg Johannes Geis am Montag bei der Vorstellung im Vereinsmuseum des 1. FC Nürnberg.

Einen Johannes Geis in Topform hätte der 1. FC Nürnberg bei der bitteren 0:4-Heimpleite gegen den HSV gut gebrauchen können, zunächst ist man beim Club aber erst einmal froh, dass man ihn überhaupt hat unter Vertrag nehmen können. "Ich glaube, wir haben so einen Spieler in der Schaltzentrale gebraucht.


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Einen Spieler mit seinen Qualitäten hatten wir noch nicht im Kader. Deswegen sind wir sehr froh, dass die Verpflichtung geklappt hat", äußerte sich Sportvorstand Robert Palikuca zum insgesamt elften Neuzugang des FCN.

Dass sich Geis die kommenden drei Jahre für Nürnberg die Fußballschuhe schnürt, war tatsächlich kein leichtes Unterfangen, nach mehrfachem Austausch mit Palikuca und Trainer Damir Canadi war sich der 25-Jährige aber schnell sicher. "Ich hatte viele Gespräche mit anderen Vereinen, aber hier hat der Trainer mich einfach überzeugt und das war mir in meiner aktuellen Phase sehr wichtig", begründet Geis. Dass er das Fußballspielen ausgerechnet beim Erzrivalen aus Fürth gelernt hat, spielte bei seiner Entscheidung keine Rolle. "In der Familie wird darüber natürlich ein wenig geflachst, aber das ist knapp sechs Jahre her und ich bin froh, jetzt in Nürnberg zu sein."

"Ein Mannschaftstraining kann man nicht ersetzen"

Seit Juli diesen Jahres war Geis ohne Verein, nachdem sein Vertrag beim Aufsteiger aus Köln ausgelaufen war. Eine Vorbereitung, so wie sie seine Kollegen absolviert haben, hatte der gebürtige Schweinfurter daher nicht, dennoch fängt er konditionell nicht bei Null an. "Bis ich bei 100 Prozent bin, wird es noch ein wenig dauern. Ich habe in der letzten Zeit aber gut gearbeitet, habe zweimal am Tag trainiert - ein Mannschaftstraining kann man dennoch nicht ersetzen“, gesteht der Blondschopf. Dass Geis seine 100 Prozent so schnell wie möglich erreicht, das wünscht man sich beim Club, denn auf seiner Kernposition haperte es in den ersten beiden Partien doch ziemlich.

Das Duo auf der Doppel-Sechs, zuletzt besetzt von Kapitän Hanno Behrens und Lukas Jäger, konnte weder in Dresden und noch viel weniger gegen den HSV überzeugen, Jäger musste am Montagabend bereits nach 36 Minuten aus taktischen Gründen Mikael Ishak weichen. Sowohl Behrens als auch Jäger konnten nicht in die Rolle eines Spielgestalters schlüpfen, was sich in den oft zerfahrenen Nürnberger Angriffen widerspiegelte. Geis, ausgestattet mit einem feinen rechten Fuß, der nötigen Ruhe am Ball und der Fähigkeit brandgefährliche Standards vor das Tor des Gegners zu schlagen, soll - wenn er denn bei 100 Prozent ist - genau diesen Part im Nürnberger Spiel übernehmen.

Ein Einsatz in der Startelf am Freitag (20.45 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) im Pokal gegen den FC Ingolstadt scheint unrealistisch, dem Kader für den Auftritt auf der Schanz sollte er dennoch angehören. Dass man den frisch aus der 2. Liga abgestiegenen FCI bloß nicht unterschätzen darf, davor warnt Geis: "Ingolstadt ist sehr gut aus den Startlöchern gekommen, ich habe die ersten Spiele von ihnen gesehen. Es wird eine intensive Partie, wo wir an unsere Grenzen gehen müssen. Wir haben aber auch genug Qualität, um sie zu schlagen", ist er vom Weiterkommen überzeugt. Zudem hat der Club nach Montag ein wenig Wiedergutmachung zu betreiben - dass dies gelingt, ist sich Geis sicher: "Die Besprechung war sehr gut. Die Jungs wissen, dass das Spiel gestern nicht ok war. Jetzt wollen wir aber wieder zusammen eine Reaktion zeigen."

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