Fußballerin aus Nürnberg sorgt für Aufsehen

Gia Corley: Der Traum von der Nationalmannschaft

17.10.2021, 15:54 Uhr
Rückkehr zum Ex-Verein: Die Hoffenheimerin Gia Corley (vorn) lief vor einer Woche nicht nur Viviane Asseyi (FC Bayern) davon.

© Sven Leifer via www.imago-images.de, NN Rückkehr zum Ex-Verein: Die Hoffenheimerin Gia Corley (vorn) lief vor einer Woche nicht nur Viviane Asseyi (FC Bayern) davon.

Das hätte sich Gia Corley vor ungefähr drei Jahren wahrscheinlich nicht träumen lassen. Als sie noch für und mit den Jungs der JFG Wendelstein stürmte, in der U15-Bayernliga Nord. Gegen den FSV Bruck oder die JFG Obere Vils.

Ungefähr drei Jahre später hat sich eine Woche hinter sich, die aufregender kaum hätte sein können. Vor acht Tagen zu Gast beim FC Bayern (1:3), am Donnerstag in der Champions-League-Gruppenphase beim WFC Arsenal (0:4), gestern Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg.

Mit ihrem neuen Verein, der TSG Hoffenheim, konnte die frühere Nürnbergerin einen überraschenden 2:1-Erfolg feiern und natürlich wichtige Erfahrungen sammeln. Sie ist ja erst 19, zählt aber zu den größten Talenten hierzulande. 2020 erhielt Corley die Fritz-Walter Medaille, die bedeutendste Einzelauszeichnung im deutschen Nachwuchsfußball, in Silber, 2019 in Bronze. Nachdem sie mit der deutschen U17-Nationalmannschaft als Kapitänin den EM-Titel gewonnen hatte.

"Fühle mich total wertgeschätzt"

In München tat sie sich nach der Jugend trotzdem schwer. Und ging. Anfang des Jahres stand sie das erste Mal in einem Pflichtspiel in der Startelf, beim 13:0 im Pokal-Achtelfinale beim Walddörfer SV. Bereits Ende Februar gab sie ihren Wechsel nach Hoffenheim bekannt, wo Corley, umgeschult zur offensiven Mittelfeldspielerin, viel Einsatzzeit bekommt.

"Ich bin sehr froh, dass ich den Schritt gemacht habe", sagte Corley seinerzeit, "ich fühle mich hier total wertgeschätzt." Beim FC Bayern eher weniger, wo Leistungsträgerinnen lieber für viel Geld eingekauft als intern ausgebildet und gefördert werden. Zwar hätten die Münchner mit Corley gerne verlängert, weil "sie in ihrer Entwicklung große Schritte gemacht hat", ihr Gefühl sprach aber dagegen. Und für eine neue Herausforderung im Kraichgau.

Tatsächlich fehlten ihr wahrscheinlich die Geduld und auch die Phantasie, um sich in München durchzusetzen. Zwar debütierte sie in der Champions-League, im DFB-Pokal und in der Bundesliga, wollte aber schon kurzfristig mehr sein als nur eine Ergänzung.

In Hoffenheim zählt sie jetzt zum Stamm, was sie ihrem großen Ziel wieder ein Stück näher bringt. A-Nationalspielerin möchte Gia Corley werden, früher oder später. Martina Voss-Tecklenburg hat sie, wie man hört, bereits auf dem Zettel stehen und ihr eine Nominierung in Aussicht gestellt, falls Corley, sportlich groß geworden beim 1. FC Nürnberg und beim 1. SC Feucht, weiter so konsequent am Ball bleibt.

Zum U20-Lehrgang ab Dienstag in Krefeld ist sie schon mal eingeladen, der Rest liegt an ihr. Nicht nur bei der JFG Wendelstein werden sie Gia Corleys Karriere weiter aufmerksam verfolgen. Fünf Platzhalter!!!

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