Glückliches Remis: Bauer-Kopf rettet Kleeblatt einen Punkt

4.10.2020, 15:42 Uhr
Maximilian Bauer rettet der SpVgg Greuther Fürth in Würzburg durch seinen Kopfballtreffer in der Nachspielzeit einen Punkt.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Maximilian Bauer rettet der SpVgg Greuther Fürth in Würzburg durch seinen Kopfballtreffer in der Nachspielzeit einen Punkt.

Vor dem Duell der Unterfranken und Mittelfranken ging es thematisch kurz nochmal um das Erzgebirge. Am Freitag der Vorwoche hatte sich die SpVgg Greuther Fürth mit 1:1 von Aue getrennt. Jenes Aue, das gestern wegen diverser Coronafälle nicht beim Hamburger SV antreten konnte. In Fürth befürchtete man allerdings nicht, deswegen in Probleme zu geraten. Die Tests beim Kleeblatt vor dem Gastspiel bei den Kickers waren alle negativ.

Nicht unbedingt positiv fiel die letzte Meldung in Sachen Harvard Nielsen aus. Wegen Problemen an der Achillessehe war der Norweger fraglich, in Würzburg saß er dann auf der Bank. Mehr ging wohl nicht bei dem Angreifer. Mergim Mavraj (Gehirnerschütterung) fehlte erwartungsgemäß, der Rest der angeschlagenen Fürther gehörte aber bis auf Neuzugang Emil Berggreen zum Aufgebot.

Frühe Führung für Würzburg

Im fünften Zweitligaduell beider Teams überhaupt setzte Fürths Coach Stefan Leitl in seiner Startelf auf drei Veränderungen. Für Mavraj, Nielsen und Hans Nunoo Sarpei, der auf der Bank Platz nahm, standen im Vergleich zur Partie in Aue Abdourahmane Barry, Julian Green und Jamie Leweling beim Anpfiff auf dem Platz.

Der erste Pfiff von Referee Michael Bacher war noch nicht lange verhallt, da nutzten die Würzburger gleich die erste Chance und den ersten Torschuss der Partie zur 1:0-Führung (2.). Robert Herrman setzte einen Schlenzer in die Maschen und es ging postwendend wieder am Anstoßkreis los. Anfang der Woche hatten sich die Kickers vom einsteigen Fürther-Assistenzcoach Michael Schiele getrennt und Marco Antwerpen als neuen Cheftrainer verpflichtet. Den Schwung nahmen die Würzburger zunächst mit.

Fürth musste sich schütteln, hatte aber mehr Ballbesitz und spielte gefällig. Jedoch zunächst ohne die ganz große Gefahr auszustrahlen. Erst nachdem das Kleeblatt in der 18. Minute noch eine brenzlige Szene im eigenen Strafraum überstanden hatte, beschworen auch die Gäste einen Moment mit zählbarem Erfolg herauf. Würzburgs Luke Hemmerich leistete sich im Mittelfeld einen Ballverlust, Jamie Leweling zu in hohem Tempo auf links los und an Kickers-Abwehrchef Douglas vorbei. Im Sechzehner legte er dann überlegt quer auf Branimir Hrgota. Der Fürther Kapitän tunnelte noch seinen Amtskollegen Arne Feick und traf zum1:1 (26.). Würzburg hatte dennoch weiter leichte Vorteile, war etwa aggressiver, die bessere Chance zur Führung verzeichnete allerdings Leweling, der kurz vor der Pause das Außennetz traf.

Bauer trifft in der Nachspielzeit

Mit 1:0 (1977/78) und 1:1 (2016/17) hatte die Spielvereinigung bei ihren beiden ersten Auftritten in der zweiten Liga in Würzburg jeweils ungeschlagen den Platz verlassen, 2020 wollten sie diese Bilanz aufrechterhalten. Leitl brachte dafür nach der Pause Sarpei, um mehr physische Präsenz im Mittelfeld zu haben. Sebastian Ernst, der seine ersten acht Zweitligaspiele 2016/17 für Würzburg absolviert hatte und nach dem Abstieg der Kickers nach Fürth gekommen war, musste weichen.


Jüngste Zweitliga-Mannschaft: Fürth vertraut der Jugend


Im Laufe der zweiten Hälfte verzeichneten die Fürther immer mehr Ballbesitz, fanden aber keinen Weg Fabian Giefer im Kasten der Würzburger mit Nachdruck zu beschäftigen. Im Gegenteil. Erst eröffnete Paul Jaeckel Würzburg mit einem kapitalen Schnitzer auf der eigenen rechten Seite einen Konter, dann verursachte er einen Foulelfmeter an Feick, den Dominic Baumann sicher zum 2:1 verwandelte (64.).

Leitl holte Jaeckel sofort im Anschluss vom Feld und brachte Nielsen, hinten stand nun eine Viererkette, vorne mit Nielsen, Hrgota und Leweling eine Dreierreihe. Damit stärkte er die Offensive. Die Möglichkeiten mehrte sich aber nicht entscheidend, ein zweites Tor für Fürth blieb aus. Bis zur Nachspielzeit, in deren zweiter Minute Maximilian Bauer zum glücklichen 2:2 ausglich.

+++Hier gibt es den Live-Ticker zum Nachlesen+++

FC Würzburger Kickers: Giefer - Ronstadt, Hansen, Douglas, Feick (76. Kwadwo) - Toko (67. Hägele), Sontheimer, Hemmerich (67. Staude), Kopacz, Herrmann (86. Nikolov) - Baumann

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Jaeckel (65. Nielsen), Bauer, Barry - Meyerhöfer, Seguin (77. Tillman), Green (85. Abiama), Raum, Ernst (46. Sarpei) - Hrgota, Leweling (77. Kehr)

Tore: 1:0 Herrmann (2.), 1:1 Hrgota (26.), 2:1 Baumann (64., Elfmeter), 2:2 Bauer (90.+2) | Gelbe Karten: Ronstadt - Raum, Jaeckel, Kehr | Schiedsrichter: Bacher (Amerang) | Zuschauer: 1877

28 Kommentare