Glückt der Coup in Köln? Kleeblatt reist ins Rheinland

1.12.2018, 05:51 Uhr
Über einen späten Siegtreffer wie schon gegen Magdeburg würde sich das Kleeblatt auch in Köln sicherlich freuen.

© Sportfoto Zink / MeZi Über einen späten Siegtreffer wie schon gegen Magdeburg würde sich das Kleeblatt auch in Köln sicherlich freuen.

"Wen wollen die für den Sturm eigentlich noch verpflichten", stellte Rachid Azzouzi nach dem 3:2-Sieg gegen Magdeburg in den Raum. Jhon Cordoba, Simon Terodde, Simon Zoller und jetzt auch noch Modeste. Der 1. FC Köln scheint bereits jetzt die Kaderplanung nach dem anvisierten Wiederaufstieg voranzutreiben.

Die Rückkehr des einstigen Kölner Top-Stürmers, den der FC einst für 35 Millionen Euro zum chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian ziehen ließ und nun ablösefrei zurückholte, ist schon bemerkenswert. Allein die Sachlage scheint ungeklärt. In Köln sind sie der Meinung, dass der Transfer reibungslos ablief, die Chinesen streben eine Klage an. Sein Ex-Arbeitgeber Tianjin Quanjian hatte zuletzt bekundet, vor den Sportgerichtshof CAS zu ziehen.

Für die SpVgg stellt sich das Thema Modeste nicht. Auch ohne ihn hat Köln eine Mannschaft auf dem Platz, die jedem Anspruch in der Zweiten Liga genügt. Trainer Markus Anfang, im Vorjahr noch bei den furiosen Kielern an der Seitenlinie, warnt jedenfalls vor der SpVgg: "Fürth hat große Moral. Sie haben viele Spiele am Ende gedreht. Das letzte Spiel gegen Magdeburg war da keine Ausnahme. Davor haben sie schon gegen Bochum, Bielefeld und Dresden spät zugeschlagen. Es ist eine Mannschaft, die sich nie geschlagen gibt."

In Fürth war diese Woche Zeit für gute Stimmung. Zuerst die positiven Zahlen bei der Jahreshauptversammlung – der Verein konnte einen Gewinn von 49.000 Euro vor Steuern nach einem Vorjahresminus von 770.000 Euro ausweisen. Dann verkündete die Pressestelle die Vertragsverlängerung mit Trainer Damir Buric bis 2020 und Mittelfeldspieler Sebastian Ernst bis 2021. Die gute Stimmung soll sich auf die ganze Mannschaft übertragen. Die Beispiele Buric und Ernst sollen zeigen: Wer in Fürth Leistung bringt, wird auch belohnt.

Kölns darf nicht ins Rollen kommen

Sich mit den Besten zu messen, wie es Buric im Vorfeld der Partie ankündigte, und das noch vor ausverkauftem Haus, wird eine Bewährungsprobe werden, zumal die vergangenen beiden Auswärtsspiele mit 0:2 (Darmstadt) und 0:4 (Union Berlin) verloren gingen.

"Fürth wird von der ersten Sekunde an versuchen, Druck zu machen und uns aggressiv verteidigen. Dazu werden sie auf ihr Umschaltspiel setzen. Sie haben eine große Moral, weil sie Spiele hintenraus noch oft drehen, aber das wissen unsere Jungs auch", sagt Anfang. Bei den Kölnern fallen in jedem Fall Nationalspieler Jonas Hector (Adduktorenverletzung) und Lasse Sobiech (Zehenverletzung) aus.

Der zuletzt angeschlagene Ex-Fürther Dominick Drexler (2013/14) wird den Geißböcken aller Voraussicht nach zur Verfügung stehen. Drexler ist Mitglied der Abteilung Attacke. Mit 35 Toren stellt der FC mit Abstand die gefährlichste Offensive der Liga. Allein Terodde hat schon 17 Treffer beigesteuert.

Entscheidend bei der SpVgg wird sein, in der Defensive wieder kompakt zu stehen. Sieben von neun Gegentreffern wurden zuletzt über die Außenbahnen vorbereitet. Die Hoffnung besteht für Fürth darin, dass Maximilian Wittek wieder einsatzbereit sein könnte. Auf rechts kehrt Maximilian Sauer nach verbüßter Gelbsperre zurück. Mit einer Dreierkette wie gegen Magdeburg wird Buric sicherlich nicht noch einmal auflaufen. Das Experiment ging in der ersten Halbzeit gründlich schief. 

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