Noten für Neuer & Co.

Goretzka gut - und Sané? Das EM-Abschlusszeugnis für das DFB-Team

30.6.2021, 16:22 Uhr
Den imponierendsten Eindruck hinterließ der Torhüter und Kapitän bei diesem Turnier als couragierter Regenbogen-Botschafter. Ansonsten hielt Neuer, was zu halten war, vollbrachte aber auch keine Heldentaten und bot Kritikern zumindest beim zweiten Tor der Ungarn durch sein ungestümes Herauslaufen eine Angriffsfläche.
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Manuel Neuer (4 Einsätze/360 Spielminuten) - Note: 3

Den imponierendsten Eindruck hinterließ der Torhüter und Kapitän bei diesem Turnier als couragierter Regenbogen-Botschafter. Ansonsten hielt Neuer, was zu halten war, vollbrachte aber auch keine Heldentaten und bot Kritikern zumindest beim zweiten Tor der Ungarn durch sein ungestümes Herauslaufen eine Angriffsfläche. © ULMER via www.imago-images.de

In der Bundesliga überzeugt der Gladbacher meist als unglamouröser, grundsolider und konsequenter Innenverteidiger. Bei der EM leistete sich Ginter zwar keine krassen Patzer, stieß aber vor allem gegen schnelle, wendige Angreifer an seine Grenzen.
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Matthias Ginter (4/347) - Note: 4

In der Bundesliga überzeugt der Gladbacher meist als unglamouröser, grundsolider und konsequenter Innenverteidiger. Bei der EM leistete sich Ginter zwar keine krassen Patzer, stieß aber vor allem gegen schnelle, wendige Angreifer an seine Grenzen. © ULMER via www.imago-images.de

Der reaktivierte Routinier erlebte mit dem Eigentor gegen Frankreich einen denkbar unglücklichen Start ins Turnier, gab dann aber noch das verlässlichste Glied einer oft unsortierten Abwehrkette. Zudem setzte der Dortmunder offensiv Akzente und packte gegen Kane die vielleicht spektakulärste, wenn auch am Ende wertlose Rettungsgrätsche dieser EM aus.
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Mats Hummels (4/333) - Note: 3

Der reaktivierte Routinier erlebte mit dem Eigentor gegen Frankreich einen denkbar unglücklichen Start ins Turnier, gab dann aber noch das verlässlichste Glied einer oft unsortierten Abwehrkette. Zudem setzte der Dortmunder offensiv Akzente und packte gegen Kane die vielleicht spektakulärste, wenn auch am Ende wertlose Rettungsgrätsche dieser EM aus. © ULMER via www.imago-images.de

(4/360): Keiner konnte im deutschen Team so grimmig dreinschauen wie der Mann mit der Zorro-Gedenkmaske. Über die Rolle des rustikalen Abräumers kam aber auch der im Spielaufbau limitierte Champions-League-Sieger vom FC Chelsea selten hinaus.
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Antonio Rüdiger (4/360) - Note: 4

(4/360): Keiner konnte im deutschen Team so grimmig dreinschauen wie der Mann mit der Zorro-Gedenkmaske. Über die Rolle des rustikalen Abräumers kam aber auch der im Spielaufbau limitierte Champions-League-Sieger vom FC Chelsea selten hinaus. © ULMER via www.imago-images.de

Der "beste Sechser der Welt", wie Ex-Bayern-Kollege Javi Martinez schwärmte, musste mangels tauglicher Alternativen auf der rechten Außenbahn aushelfen. Tat das wohl eher widerwillig und deutete nur gegen Portugal an, dass er auch auf dieser ungewohnten Position Impulse geben könnte. Sonst eher biederer Mitläufer denn ambitionierter Juniorchef.
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Joshua Kimmich (4/360) - Note: 3,5

Der "beste Sechser der Welt", wie Ex-Bayern-Kollege Javi Martinez schwärmte, musste mangels tauglicher Alternativen auf der rechten Außenbahn aushelfen. Tat das wohl eher widerwillig und deutete nur gegen Portugal an, dass er auch auf dieser ungewohnten Position Impulse geben könnte. Sonst eher biederer Mitläufer denn ambitionierter Juniorchef. © Kieran McManus/BPI/Shutterstock via www.imago-images.de

"Schland" war ein neuer Messias geboren – zumindest schien es kurzzeitig so, als tauge der ebenso dynamische wie sympathische Linksverteidiger von Atalanta Bergamo zum Nationalhelden. Mit zwei Vorlagen und einem Tor gegen Portugal eroberte der etwas andere Profi aus der rheinischen Provinz die Herzen, blieb dann aber leider doch nur ein One-Hit-Wonder. Und trotzdem Hoffnungsträger.
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Robin Gosens (4/320) - Note: 3

"Schland" war ein neuer Messias geboren – zumindest schien es kurzzeitig so, als tauge der ebenso dynamische wie sympathische Linksverteidiger von Atalanta Bergamo zum Nationalhelden. Mit zwei Vorlagen und einem Tor gegen Portugal eroberte der etwas andere Profi aus der rheinischen Provinz die Herzen, blieb dann aber leider doch nur ein One-Hit-Wonder. Und trotzdem Hoffnungsträger. © ULMER via www.imago-images.de

Als einer von nur drei deutschen Feldspielern verpasste der Madrider Defensivstratege keine einzige Minute. Bis zuletzt galt Kroos in der Ära Löw als sakrosankt, da konnten die Sofatrainer noch so gern über den "Querpass-Toni" ablästern. Auch bei dieser EM spielte der 31-Jährige wieder viele Pässe zum Nebenmann, was in Phasen, in denen ein Spiel Beruhigung braucht, auch gar nicht so verkehrt sein muss. Nur brauchte das deutsche Spiel meist eher Belebung. Die vermochte Kroos, schon immer mehr souveräner Verwalter denn kreativer Gestalter, nur selten zu geben.
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Toni Kroos (4/360) - Note: 4,5

Als einer von nur drei deutschen Feldspielern verpasste der Madrider Defensivstratege keine einzige Minute. Bis zuletzt galt Kroos in der Ära Löw als sakrosankt, da konnten die Sofatrainer noch so gern über den "Querpass-Toni" ablästern. Auch bei dieser EM spielte der 31-Jährige wieder viele Pässe zum Nebenmann, was in Phasen, in denen ein Spiel Beruhigung braucht, auch gar nicht so verkehrt sein muss. Nur brauchte das deutsche Spiel meist eher Belebung. Die vermochte Kroos, schon immer mehr souveräner Verwalter denn kreativer Gestalter, nur selten zu geben. © ULMER via www.imago-images.de

Dass der Ex-Nürnberger wegen einer Schädelprellung im Achtelfinale nur auf der Bank saß, blieb in der Rückbetrachtung allenfalls eine Randnotiz. Gündogans Ausfall wurde offenbar nicht als große Schwächung empfunden, zu blass war der 30-Jährige in der Vorrunde geblieben, zu wenig Impulse und Struktur hatte er dem Spiel geben können. Manchester kennt einen anderen Gündogan.
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Ilkay Gündogan (3/221) - Note: 4,5

Dass der Ex-Nürnberger wegen einer Schädelprellung im Achtelfinale nur auf der Bank saß, blieb in der Rückbetrachtung allenfalls eine Randnotiz. Gündogans Ausfall wurde offenbar nicht als große Schwächung empfunden, zu blass war der 30-Jährige in der Vorrunde geblieben, zu wenig Impulse und Struktur hatte er dem Spiel geben können. Manchester kennt einen anderen Gündogan. © Marc Schueler via www.imago-images.de

Dass ihn jene Szene aus der 81. Minute noch lange verfolgen würde, das gestand der Gute-Laune-Onkel der Nation tags darauf in einem emotionalen, erstaunlich reflektierten Instagram-Post. Müller hätte gegen England ausgleichen können, ja müssen, schoss den Ball aber knapp am Tor vorbei. Wenig später war das Spiel verloren, Deutschland ausgeschieden, die Ära Löw beendet und Müller auch nach seiner dritten EM-Teilnahme ohne Tor. Dem glücklosen Rückkehrer tat das alles "verdammt weh".
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Thomas Müller (4/293) - Note: 4,5

Dass ihn jene Szene aus der 81. Minute noch lange verfolgen würde, das gestand der Gute-Laune-Onkel der Nation tags darauf in einem emotionalen, erstaunlich reflektierten Instagram-Post. Müller hätte gegen England ausgleichen können, ja müssen, schoss den Ball aber knapp am Tor vorbei. Wenig später war das Spiel verloren, Deutschland ausgeschieden, die Ära Löw beendet und Müller auch nach seiner dritten EM-Teilnahme ohne Tor. Dem glücklosen Rückkehrer tat das alles "verdammt weh". © Kieran McManus/BPI/Shutterstock via www.imago-images.de

Dank seiner imponierenden Torquote galt der Bayern-Profi im DFB-Team lange Zeit als gesetzt. Nach einer schwachen Vorrunde war aber selbst Löws Geduld mit dem kaum einmal Torgefahr ausstrahlenden Angreifer aufgebraucht. Gegen England kam Gnabry nur noch als Joker zum Zug – und leitete mit einem plumpen Ballverlust prompt das 0:2 ein. Es war das i-Tüpfelchen auf eine enttäuschende EM.
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Serge Gnabry (4/249) - Note: 5

Dank seiner imponierenden Torquote galt der Bayern-Profi im DFB-Team lange Zeit als gesetzt. Nach einer schwachen Vorrunde war aber selbst Löws Geduld mit dem kaum einmal Torgefahr ausstrahlenden Angreifer aufgebraucht. Gegen England kam Gnabry nur noch als Joker zum Zug – und leitete mit einem plumpen Ballverlust prompt das 0:2 ein. Es war das i-Tüpfelchen auf eine enttäuschende EM. © via www.imago-images.de

Zwei Treffer genügten, um den Champions-League-Helden aus Chelsea zum deutschen Top-Torjäger dieses Turniers werden zu lassen – knapp vor Gosens und Goretzka, den Rest hatten ja Portugiesen erledigt. Der 22-jährige Edeltechniker gilt nach wie vor als schönes Versprechen für die Zukunft, am Ende seiner Entwicklung ist er sicher noch nicht angelangt.
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Kai Havertz (4/304) - Note: 2,5

Zwei Treffer genügten, um den Champions-League-Helden aus Chelsea zum deutschen Top-Torjäger dieses Turniers werden zu lassen – knapp vor Gosens und Goretzka, den Rest hatten ja Portugiesen erledigt. Der 22-jährige Edeltechniker gilt nach wie vor als schönes Versprechen für die Zukunft, am Ende seiner Entwicklung ist er sicher noch nicht angelangt. © Kieran McManus/BPI/Shutterstock via www.imago-images.de

Es war neben der Gosen-Gala der wohl nachhaltigste Auftritt eines deutschen Spielers bei dieser EM: Mit dem späten 2:2 gegen Ungarn bewahrte der zu Turnierbeginn noch angeschlagene Münchner seine Elf erst vor dem Vorrunden-K.o. und setzte dann mit seiner Herzchen-Botschaft an homophobe Fans auch noch ein starkes Zeichen gegen Hass und Diskriminierung. Vielleicht bald der Anführer einer neuen DFB-Generation.
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Leon Goretzka (3/139) - Note: 2,5

Es war neben der Gosen-Gala der wohl nachhaltigste Auftritt eines deutschen Spielers bei dieser EM: Mit dem späten 2:2 gegen Ungarn bewahrte der zu Turnierbeginn noch angeschlagene Münchner seine Elf erst vor dem Vorrunden-K.o. und setzte dann mit seiner Herzchen-Botschaft an homophobe Fans auch noch ein starkes Zeichen gegen Hass und Diskriminierung. Vielleicht bald der Anführer einer neuen DFB-Generation. © ULMER via www.imago-images.de

Als "Running Gag" musste sich der hochbegabte, aber formschwache Angreifer von Mehmet Scholl via Bild nach einem konfusen Auftritt gegen Ungarn verspotten lassen, Sky-Experte Erik Meijer attestierte ihm gar "Köttel in der Hose". Bei allem Bemühen wirkte der sensible Profi im DFB-Team einmal mehr wie ein Fremdkörper.
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Leroy Sané (4/112) - Note: 5

Als "Running Gag" musste sich der hochbegabte, aber formschwache Angreifer von Mehmet Scholl via Bild nach einem konfusen Auftritt gegen Ungarn verspotten lassen, Sky-Experte Erik Meijer attestierte ihm gar "Köttel in der Hose". Bei allem Bemühen wirkte der sensible Profi im DFB-Team einmal mehr wie ein Fremdkörper. © Frank Hoermann/SVEN SIMON via www.imago-images.de

Bei Chelsea feiern die Fans den einst als Chancentod verrufenen Stürmer inzwischen sogar mit dem Depeche-Mode-Klassiker "Just can’t get enough". Im DFB-Trikot ist der schnelle Ex-Leipziger von solchen Huldigungen nach zwei blassen Joker-Einsätzen und einem glücklosen Startelf-Auftritt gegen England weit entfernt.
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Timo Werner (3/108) - Note: 5

Bei Chelsea feiern die Fans den einst als Chancentod verrufenen Stürmer inzwischen sogar mit dem Depeche-Mode-Klassiker "Just can’t get enough". Im DFB-Trikot ist der schnelle Ex-Leipziger von solchen Huldigungen nach zwei blassen Joker-Einsätzen und einem glücklosen Startelf-Auftritt gegen England weit entfernt. © Kieran McManus/BPI/Shutterstock via www.imago-images.de

Kurzarbeiter: Emre Can (3/32), Marcel Halstenberg (1/27), Niklas Süle (1/17), Kevin Volland (2/10), Jamial Musiala (2/8). / EM-Touristen: Kevin Trapp, Bernd Leno, Robin Koch, Lukas Klostermann, Christian Günter, Florian Neuhaus, Jonas Hofmann
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Kurzarbeiter und EM-Touristen

Kurzarbeiter: Emre Can (3/32), Marcel Halstenberg (1/27), Niklas Süle (1/17), Kevin Volland (2/10), Jamial Musiala (2/8). / EM-Touristen: Kevin Trapp, Bernd Leno, Robin Koch, Lukas Klostermann, Christian Günter, Florian Neuhaus, Jonas Hofmann © Mikolaj Barbanell via www.imago-images.de

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