Trotz Pleite in der Landesliga in Forchheim

Handballfrauen: In der HG Zirndorf II steckt viel Potential

26.10.2021, 16:57 Uhr
Handballfrauen: In der HG Zirndorf II steckt viel Potential

© Foto: Peter Maxbauer

Michelle Schmidt jagt den Ball aus dem Rückraum über das Tor des HC Forchheim.


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Auf der Bank der Gastgeberinnen legt sich die Anspannung, die eigene Mannschaft hat Ballbesitz, führt mit drei Toren und zu spielen sind noch fünf Minuten. Bei zwei Teams, die sich zuvor auf Augenhöhe begegneten, sollte das eigentlich bei cleverer Spielweise reichen.

Es kommt aber zunächst ganz anders. Keine drei Minuten später zeigt die Hallenuhr nach zwei Toren in Folge von Constanze Becker den Gleichstand an, zudem muss Carmen Essl, wurf- und spielstarke Rückraumspielerin beim HC Forchheim, verletzt vom Feld. Das Pendel scheint zugunsten der zweiten Mannschaft der HG Zirndorf auszuschlagen, überlegt es sich dann doch anders.

Eva Zettelmeier trifft 20 Sekunden vor Schluss zum 25:24 (11:11) und besiegelt so die unnötige Niederlage der HGZ-Bayernligareserve. Der letzte Freiwurf von Evi Vogt nach dem Schlusspfiff geht am Tor vorbei. Es wäre mehr möglich gewesen.

Sagmeister: "Das muss ich so knallhart sagen"

Trainer Johannes Sagmeister ist dann auch nach dem Schlusspfiff nicht allzu gut zu sprechen auf seine Mannschaft: "Es ist eine unglückliche Niederlage, ich muss aber auch sagen: Wenn du 60 Minuten nicht das abrufst, was wir uns erarbeiten, dann wird es in jeder Halle schwer. Das muss ich so knallhart sagen."

Ausdrücklich ausgenommen von seiner Kritik ist Torfrau Michaela Müller-Unterweger. Sie sorgte mit zahlreichen Glanzparaden, nicht nur in der turbulenten Schlussphase dafür, dass die Gäste lange Zeit hoffen konnten, im Duell der Tabellennachbarn nicht ohne Punkte nach Hause fahren zu müssen.

Knapp zehn Minuten waren in der Forchheimer Realschulhalle gespielt, da hatte Sagmeister erstmals die Grüne Karte für ein "Time out" in der Hand. Die Gastgeberinnen hatten den eindeutig besseren Start erwischt und waren soeben durch Noemi Schmitt von der Außenposition erfolgreich mit 6:2 in Führung gegangen.

Zwei Minuten und eine Glanzparade von Müller-Unterweger sowie ein Tor von Sarah Konrad später hatte der Gästecoach die Karte wieder auf die Bank gelegt. Sein Team war nun auf Betriebstemperatur und blieb in Schlagdistanz.

Sehenswerte Ballstafetten

Speziell die Abwehr hatte sich nun auf das intensive, aber zeitweise zu drucklose Angriffsspiel der Forchheimerinnen eingestellt und ließ bis zur Pause lediglich noch fünf Treffer zu. Die Folge war der 11:11-Gleichstand zur Halbzeit. Auch wenn noch lange nicht alles wunschgemäß lief, so zeigte die zweite Mannschaft der HGZ gerade in dieser Phase, zu was sie in der Lage ist, wenn alle ihr Potential abrufen.

In der zweiten Halbzeit gelang dies phasenweise, was aber auch an der Unterstützung der Frau zwischen den Pfosten lag. Sie hielt nacheinander zwei freie Bälle, im Gegenzug gelang kurz nach Wiederanpfiff durch eine sehenswerte Ballstafette erstmals eine Zwei-Tore-Führung. Die hielt aber nicht lange. Die kämpferisch überzeugenden Gastgeberinnen glichen schnell aus und lagen in der Folgezeit immer knapp vorne, bis sich in den letzten drei Minuten die Ereignisse überschlugen und der HC Forchheim die Punkte behielt.


Forchheim auf dem Weg zur Handballhochburg


"Es sind sicherlich bei uns zwei, vielleicht auch drei Spielerinnen dabei, die den Sprung in die erste Mannschaft schaffen können, dazu ist eine zweite Mannschaft aber auch da", sagt Sagmeister zum Talent einiger seiner Spielerinnen. Namen will er aber keine nennen.

HC Forchheim: Stiersdorfer; Schreyer, Jungbauer, von Heydebrand, Zettelmeier (8),Landmann, Heilmann (1), Engelhard, Sauer (2/2), Schmitt (2), Irmstorfer (1), Hoffmann (7), Essl (4/2).

HG Zirndorf II: Müller-Unterweger, Selina Pöppl, Amelie Meyer (1), Lea Meyer (1), von Frankenberg (1), Rochow, Bludau (3), Vogt (2/1), Schmidt (3), Kyra Pöppl, Konrad (5), Schnepf (2), Becker (6).

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