Handball-Bundesliga

Auf dem Weg zu alter Stärke: HCE-Profi Metzner schwankt noch

30.8.2021, 14:28 Uhr
Absprung, Blick aufs Tor, Wurf: Antonio Metzner ist an guten Tagen nur schwer zu verteidigen.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo Absprung, Blick aufs Tor, Wurf: Antonio Metzner ist an guten Tagen nur schwer zu verteidigen.

Ganz so selbstverständlich ist das alles dann eben doch nicht. Auch nicht für einen Handball-Nationalspieler. Am 20. März hat Antonio Metzner sein letztes Pflichtspiel für den HC Erlangen bestritten, beim souveränen 29:24 in Balingen. Der Gastauftritt in Baden-Württemberg geriet sogar dermaßen ungefährdet, dass Metzner nach dem Seitenwechsel nur noch zusah. Trainer Michael Haaß schonte seinen angeschlagenen Rückraumshooter, Daniel Mosindi stand stattdessen auf dem Platz. Es folgte eine mehrmonatige Leidenszeit für Metzner. Das Coronavirus streckte nahezu die komplette Erlanger Bundesliga-Mannschaft nieder - und wer zuvor schon verletzt oder angeschlagen war, den traf es noch schlimmer. Metzner zählte dazu, er hatte Rückenprobleme. Und kehrte nicht mehr auf das Spielfeld zurück.

Die Saison brachten seine dezimierten Kollegen erstaunlich unfallfrei zu Ende, Metzner sah ihnen dabei zu. Umso größer war die Vorfreude des Linkshänders, zum Start der Vorbereitung auf die neue Spielzeit wieder voll einsteigen zu können. Im ersten Testspiel gegen den TV Großwallstadt wirkte der 25-Jährige ganz wie der Alte, traf direkt nach seiner Einwechslung in typischer Metzner-Manier: Mit Anlauf aus dem rechten Rückraum.

Im Testspiel gegen Frisch Auf Göppingen gelang Metzner das nicht, er blieb am Samstagabend torlos. Sein Partner auf der halbrechten Position, Christoph Steinert, war hingegen sechsmal erfolgreich, so oft wie kein anderer Erlanger beim 25:25. "Vor dem Spiel gestern hätte ich gedacht, ich wäre bei 100 Prozent", sagte Metzner danach. Im ersten echten Härtetest gegen einen Ligakonkurrenten "war ich dann aber nicht ganz bei mir." Ganz so selbstverständlich ist es eben doch nicht, die Formkurve steigt nach einer so langen Verletzungspause nicht nur an. Normal ist das, Metzner darum auch nicht unzufrieden. "Ich fühle mich gut", sagt der 25-Jährige. "Ich mache im Training alles mit, habe alle Spiele mitgemacht."

Einen letzten Härtetest gibt es noch für Metzner und den HC Erlangen, bevor sie am 8. September Leipzig zum Bundesliga-Auftakt empfangen. "Ich freue mich, dass wir noch die Generalprobe gegen Magdeburg haben", so der dreifache Nationalspieler, der diese am Donnerstag nutzen möchte, um den Eindruck aus dem Göppingen-Spiel zu korrigieren. Und auch gegen ein Topteam zu zeigen, dass er wieder der Alte ist. Und danach? Bundesliga. "Wir sind alle heiß drauf, wieder anzufangen", sagt Metzner. "Ich vor allem".

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