Handball-Bundesliga
Ein letztes Mal Hochfahren: Der HCE muss nach Nordhorn
26.6.2021, 05:59 UhrEs gibt durchaus Anlass für einen kleinen inneren Konflikt. Seit Wochen läuft der HC Erlangen einerseits "auf der letzten Rille", wie Trainer Michael Haaß zu sagen pflegt. Zahlreiche Profis fehlen verletzt, die übrig gebliebenen müssen daher regelmäßig über ihre Belastungsgrenze hinausgehen. Die letzten Auftritte seiner Mannschaft machten ihm und den Spielern aber andererseits "einfach Spaß", wie Haaß ebenfalls betonte.
Der vorläufige emotionale Höhepunkt war das spektakuläre Heimspiel am Mittwochabend gegen die SG Flensburg-Handewitt, als der Funken vom Publikum auf das Team übersprang, vielleicht war es aber auch anders herum. In der Arena waren jede Menge fröhliche Gesichter zu sehen, trotz der 26:27-Niederlage. "Es ist aus meiner Sicht fast schade, dass es jetzt zu Ende geht", sagt Haaß also, denkt dann aber schnell an seine Spieler: "Insgesamt ist es aber allerhöchste Eisenbahn, dass die Saison vorbei ist."
Einmal muss der HCE nochmal hochfahren und seine Kräfte mobilisieren, denn Flensburg war zwar das letzte Heimspiel, das letzte Auswärtsspiel steht aber noch bevor. Am Sonntag (13 Uhr/Sky) tritt das Team bei der bereits seit einigen Spieltagen als Absteiger feststehenden HSG Nordhorn-Lingen an. Neben den Niedersachsen gab es zuvor schon für Coburg und Essen die Gewissheit, demnächst eine Liga tiefer zu spielen, seit Donnerstag steht auch der vierte und letzte Absteiger aus der Handball-Bundesliga fest: Es sind die Eulen Ludwigshafen.
Ab in den Urlaub
In Nordhorn "erwartet uns natürlich ein anderes Spiel", sagt HCE-Geschäftsführer René Selke. "Die HSG will ihr letztes Bundesligaspiel gut bestreiten", zumal auch sie mittlerweile wieder Zuschauer empfangen darf. 500 waren es beim letzten Heimspiel, das ging gegen Flensburg mit 28:38 verloren. Erlangen kann sich tabellarisch nicht mehr verbessern, dafür bei einer Niederlage aber noch von Rang 13 auf 14 abrutschen, sollte Stuttgart gegen Melsungen gewinnen. Ein Motivationsproblem befürchtet Selke nicht, die Mannschaft habe zuletzt gezeigt, "was für einen tollen Charakter sie hat." Einmal noch soll sie alles geben. Und dann geht es in den wohl verdienten Urlaub.
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