Nächste Heimniederlage für den HCE

Einschüchterungsversuch misslingt: Erlangen unterliegt Wetzlar

2.12.2021, 19:13 Uhr
Ein letztes Mal vor Zuschauern? Christopher Bissel hielt seinen HC Erlangen in der zweiten Halbzeit im Spiel, zum Sieg gegen Wetzlar reichte es aber nicht. 

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Ein letztes Mal vor Zuschauern? Christopher Bissel hielt seinen HC Erlangen in der zweiten Halbzeit im Spiel, zum Sieg gegen Wetzlar reichte es aber nicht. 

Spätestens nach der gemeinsamen Videoanalyse am nächsten Tag hatten sie beim HCE das Bedürfnis, sich für diesen Auftritt bei ihren Fans zu entschuldigen. Das Heimspiel gegen den TVB Stuttgart war Erlangens Bundesliga-Handballern ja vor allem zu Beginn so missraten, dass man befürchten musste, einige Zuschauer könnten beim nächsten Mal nicht mehr wiederkommen.

"Da kann man wirklich nur um Entschuldigung bitten", sagte zum Beispiel Linksaußen Max Jaeger, "wir wissen ja, was die Fans aktuell auf sich nehmen." Die Maske auch am Platz tragen, einen aktuellen Test organisieren – es war schon mal einfacher und angenehmer, seinen Lieblingsklub zu unterstützen.

Erst Liga, dann bald im Pokal

Vor allem dürfte das bald schon noch viel schwieriger werden, zumindest in Bayern.
Die Partie gegen die HSG Wetzlar am Donnerstagabend dürfte aufgrund der neuen Corona-Bestimmungen auf unbestimmte Zeit die letzte in der Arena Nürnberger Versicherung mit Zuschauern gewesen sein, ein weiterer Grund für die Mannschaft von Michael Haaß sich mit Nachdruck in Wiedergutmachung zu versuchen. Noch ein Grund: Gegen den Tabellennachbarn Wetzlar ging es nicht nur um zwei wichtige Punkte, sondern auch darum, ein Zeichen für die nahe Zukunft zu setzen. Am 14. Dezember trifft man sich erneut an selber Stelle im Pokalachtelfinale.

Der Einschüchterungsversuch gelang dem HCE nicht, auch weil sie sich in der entscheidenden Phase zu viele Zeitstrafen leisteten, Endstand: 24:27 (12:13).

Bissel nimmt das Publikum mit

Im Vergleich zur bitteren Niederlage gegen Stuttgart, als der HCE mit einem katastrophalen 0:6-Lauf gestartet war, dauerte es diesmal keine 60 Sekunden, bis Simon Jeppsson seine Mannschaft auf die Anzeigetafel gebracht hatte. Jeppsson und Nico Büdel, dessen Vertrag unter der Woche verlängert worden war, gingen voran, weil sich aber schon früh auch wieder einige unsaubere Anspiele einschlichen, waren auch die Gäste bald auf dem Videowürfel und wenig später mitten drin in der Begegnung.

Von 4:4 über 6:6 und 8:8 kämpften sich beide Mannschaften ins Spiel, bis Benjamin Matschke, der Trainer der Gäste, nach knapp 22 Minuten um eine Auszeit bat. Die Folge: ein kleiner Lauf der Handballspielgemeinschaft aus Hessen und erstmals ein Zwei-Tore-Rückstand für den HCE. Der nun hellwache Martin Ziemer im Tor und wieder Jeppsson waren es, die dafür sorgten, dass in den zweiten 30 Minuten noch alles drin war.

Die deutlich besser besetzte Bank im Vergleich zur Vorwoche machte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit noch nicht bemerkbar. Nach 35 Minuten lag der HCE erstmals mit drei Toren zurück (14:17), erneut klemmte es doch erheblich im Offensivspiel. Erlangen brachte seine Schützen zu selten in Position, die Außen verhungerten in der Ecke, Wetzlar zog unspektakulär sein Ding durch.

Erst nach 41 Minuten wurden alle Beteiligten wieder daran erinnert, wie schrecklich sich demnächst so ein Geister-Handballspiel wieder anhören dürfte. Rückkehrer Christopher Bissel glich zum 19:19 aus und ließ die Arena ein wenig explodieren. Immer wieder war es der emotionale Anführer, der sein Team in der Folge heranbrachte. Um die Niederlage noch abzuwenden, reichte es allerdings nicht, immerhin: In knapp zwei Wochen gibt es die Gelegenheit zur Revanche.

Erlangen: Ziemer; Bissel 5, Steinert 5/3, Büdel 5, Jeppsson 4, Link 1, Zechel 1, Overby 1, Fäth 1, Firnhaber 1, Sellin, Jaeger, Metzner, Leban.

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