"Superbüdel" will sich beim HC Erlangen beweisen

16.12.2019, 12:42 Uhr
Nico Büdel macht den ersten Schritt aus dem Formtief beim HC Erlangen.

Nico Büdel macht den ersten Schritt aus dem Formtief beim HC Erlangen.

Der Sonntagabend begann in etwa so für Nico Büdel, wie er es zuletzt gewohnt war: Gerade erst auf dem Feld, kassierte der Rückraumspieler eine Zeitstrafe. Wochenlang war beim HC Erlangen nichts mehr zu sehen gewesen vom "Superbüdel", wie ihn ein Sponsor kurzerhand taufte, als er sich vergangene Rückrunde mit Mut, Wurfgewalt und Führungsqualität bis in die Nationalmannschaft spielte. Nico Büdel konnte sich Hoffnungen machen auf die Europameisterschaft – als ein Handballer, wie er selbst einmal verriet, der bis zur A-Jugend nicht im Leben gedacht hätte, dass er es einmal zum Bundesligaprofi schaffen würde.

An den neuen, großen Erwartungen schien Büdel zu scheitern: Zu viel lud er sich auf die Schultern, zu sehr hatten ihn die Gegner jetzt auf der Rechnung. Büdels Auftritte wurden blass, Altmeister Michael Haaß und Neuzugang Quentin Minel liefen ihm auf Mitte den Rang ab. Mehr als Kurzeinsätze waren nicht mehr drin für Nico Büdel, der wie kaum ein anderer das Vertrauen des Trainers spüren muss.

HC Erlangen: Gegen Minden sah man "den alten Büdel"

Gestern, beim 29:26-Sieg bei GWD Minden sah man dann "endlich wieder den alten Büdel", wie Aufsichtsratsvorsitzender Carsten Bissel lobte – wenn auch auf Halblinks: Mit einem wuchtigen Treffer zum 13:13 zur Pause, klugen Anspielen und einer kämpferisch starken Leistung biss sich Büdel nach schwerem Beginn in die Partie. "Natürlich freue ich mich, es war ein Schritt in die richtige Richtung. Aber auch erst einmal nur ein Spiel", bremste Büdel die Euphorie. "Ich weiß, dass die vergangenen Wochen nicht gut waren. Jetzt tut es gut, ein besseres Spiel gemacht zu haben." Auch Trainer Adalsteinn Eyjolfsson lobte: "Er hat die Trainingseindrücke heute bestätigt."

Schon am Donnerstag in Hannover will "Superbüdel" wieder zuschlagen. "Es ist wie bei Bayern Münchens Coutinho", sagt er: "Der hat auch einmal ein gutes Spiel gemacht und jeder lobt ihn in den Himmel. Das muss er erst einmal bestätigen."

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