Höchstadter EC: Eine Saison wie ein Traum

9.3.2021, 06:02 Uhr
Höchstadter EC: Eine Saison wie ein Traum

Natürlich habe er sich in dieser Spielzeit manchmal kneifen müssen, sagt Daniel Tratz. Die Saison des Eishockey-Oberligisten Höchstadter EC konnte einem manchmal wie ein Traum vorkommen. "So hätten wir das natürlich nicht erwartet", sagt der Team-Manager des HEC.

Egal was passierte, es nahm am Ende ein gutes Ende für die Höchstadter. Fiel Stammtorwart Benjamin Dirksen gegen das Top-Team Starbulls Rosenheim aus, rückte an seine Stelle der 19 Jahre junge Nürnberger Nachwuchs-Goalie Filip Rieger und machte das Spiel seines Lebens.

Schritt für Schritt in die Play-offs

Geriet der HEC gegen Aufstiegskandidat Regensburg in Rückstand, drehte die erste Reihe um den tschechischen Angreifer Milan Kostourek das Spiel in einen 7:1-Kantersieg.

Schritt für Schritt wurde von Oktober bis März aus einem Abstiegskandidaten, der noch vergangene Saison in der Hauptrunde nur drei von 32 Spielen gewann, ein Playoff-Teilnehmer. Seit diesem Sonntag und einem 4:2-Sieg über den HC Landsberg steht fest, dass sich die Höchstadter vorzeitig direkt qualifiziert haben.

"Wir sind extrem stolz"

Wie unwahrscheinlich das ist, verdeutlicht die Erleichterung, mit der unter der Woche eine Entscheidung aus Berlin aufgenommen wurde. Der Bund wird die Sanierung des Höchstadter Eisstadions mit zwei Millionen Euro fördern. "Auf Dauer wäre es nicht möglich gewesen, in der Oberliga mit den aktuellen Voraussetzungen erfolgreich zu spielen", sagte der Sportvorstand Michael Herzog.

Durch die kurze Betriebsdauer hat das Team mit dem kleinsten Etat der Liga auch die kürzeste Vorbereitungszeit. Und ist gegenüber etablierten Standorten wie Regensburg oder Garmisch-Partenkirchen (SC Riessersee) klar im Nachteil. Trotzdem stehen die Alligators nun aktuell vor Letzterem in der Tabelle. "Wir sind extrem stolz auf die Jungs", sagt Tratz.

Interesse an den HEC-Spielern

Seit Januar 2020 ist der ehemalige Spieler Team-Manager. In dieser Phase, mitten in der sportlichen Krise, wurden die Weichen für den Erfolg gestellt. Denn neben Tratz kamen um diese Zeit auch Trainer Mikhail Nemirovsky und Leistungsträger wie Kostourek oder Anton Seewald zum HEC.

Der Erfolg ist nicht verborgen geblieben. Dass manche Höchstadter Spieler Interesse wecken, sieht Tratz als Kompliment. "Natürlich hört man, dass Vereine die Fühler ausstrecken. Aber wir sind schon positiver Stimmung, dass wir einige halten können und nächste Saison eine schlagkräftige Mannschaft haben."

Doch mit dem Playoff-Einzug lassen sich ohne Fans im Stadion kaum Zusatzeinnahmen generieren. Nur über den Streaming-Dienst Sprade TV könnte der HEC profitieren. "Vielleicht gibt es eine kleine Möglichkeit, darüber mehr Zuschauer zu gewinnen. Aber das ist marginal", sagt Tratz. Wirklich trüben kann das die Begeisterung nicht. "Die Vorfreude ist grenzenlos, die Stimmung in der Mannschaft ist bombastisch."

Nun wartet man gespannt auf den Playoff-Gegner. Mit Ausnahme des Tabellenführers Selb hat der HEC in dieser Saison gegen jedes Team gewonnen. Der Traum kann also durchaus noch weitergehen.

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