Ice Tigers unterliegen Mannheim erstaunlich knapp

24.2.2021, 20:57 Uhr
Sie konnten den Adlern ein Bein stellen (wie hier dem Ex-Nürnberger Jason Bast), letztlich brachte Nürnberg Mannheim aber nicht zu Fall. 

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Sie konnten den Adlern ein Bein stellen (wie hier dem Ex-Nürnberger Jason Bast), letztlich brachte Nürnberg Mannheim aber nicht zu Fall. 

Es hat ein wenig gedauert. Aber nach einem offenen und erstaunlich flotten ersten Drittel und der Begegnung mit dem wohlweislich besten Trainer der Deutschen Eishockey Liga in der Kabine sah man die Adler in der Arena erstmals fliegen. Mit vier Spieler auf dem Eis, die auf den Tag genau vor drei Jahren in Pyeongchang im olympischen Finale gestanden waren, schnürten die Mannheimer ihre Gastgeber ein, nahmen ihn mit ihrem wuchtigen Spiel Luft und Spaß. Nur mit viel Mühe konnten sich die Ice Tigers befreien – und erzielten mit ihrem ersten Angriff im zweiten Drittel das 2:1.

Nach 60 Minuten waren die Ice Tigers Mannheim trotzdem unterlegen, zum dritten Mal in dieser Saison. Das Erstaunliche am 3:4 (1:1, 1:2, 1:1) an diesem Mittwochabend aber war, dass die Mannschaft von Frank Fischöder dem souveränen Tabellenersten der Südgruppe der DEL bis in die Schlusssekunden ein gleichwertiger Gegner war. Das war so kaum zu erwarten. Vor drei Wochen noch hatten dieselben Ice Tigers 0:7 in Ingolstadt verloren. Nun ist Nürnberg unter den sieben Süd-Klubs noch immer Siebter und wird das wohl auch bleiben. Die Entwicklung seit dem Tiefpunkt in Ingolstadt aber ist bemerkenswert.

McLellan trifft - gleich zweimal

Nürnberg fehlte es an Wucht und Präzision, zu keinem Zeitpunkt aber an Wille und Tempo. Natürlich lag das auch daran, dass der Cheftrainer zum ersten Mal in dieser Saison die volle Auswahl hatte. Bis auf die langzeitverletzten Vincent Hessler und Joachim Ramoser hatte Fischöder alle Spieler zur Verfügung, also auch Tim Bender und Andrew Bodnarchuk, die zuletzt gefehlt hatten. Deshalb durften sich David Trinkberger und die beiden minderjährigen Stürmern Roman Kechter und Moritz Elias ausruhen, worauf alle drei wahrscheinlich gerne verzichtet hätten.

Das Gesicht der neuen Ice Tigers? Tyson McLellan hat derzeit besonders viel Spaß am Eishockey spielen. 

Das Gesicht der neuen Ice Tigers? Tyson McLellan hat derzeit besonders viel Spaß am Eishockey spielen.  © Thomas Hahn/Zink

Denn nach zwei Siegen in Folge hatten ihre Kollegen Bock auf Eishockey. Anders kann man das nicht formulieren. Nürnberg wollte gegen Mannheim beweisen, dass die Ice Tigers für den Rest der Spielzeit nicht mehr die Punktelieferanten sein wollen, die sie bislang waren. Mit diesem neuen Selbstverständnis ließ sich auch verkraften, dass Matthias Plachta früh einen Abpraller von der Bande doch noch verwertete (4. Minute).

Wolf, Plachta, Smith - zu stark für die Tigers

Diese neuen Ice Tigers verkörpert vor allem ein Spieler. Schon am Sonntag hatte Tyson McLellan ein wichtiges Tor beim 4:3 in Augsburg vorbereitet, am Mittwoch glich er den Rückstand prompt mit einem trockenen Handgelenkschuss aus (5.). McLellan ist eigentlich zu schmächtig für die DEL, das scheint ihn aber nicht zu stören. Nach der Mannheimer Drangphase war er es, der das 2:1 von Dane Fox (23.) einleitete. Es folgte eine Phase, in der die Ice Tigers hätten nachlegen müssen. Andrew Bodnarchuk (24.) und Max Kislinger (26.) aber wollten es zu schön machen.

Erst gegen Ende des zweiten Drittel fanden die Adler wieder zu ihrer Stärke und wieder war es die Reihe um Plachta, Ben Smith und David Wolf, der zu frei vor Niklas Treutle zum Abschluss kam (39.). Zuvor hatte bereits Taylor Leier ausgeglichen (38.). Und als in der Paradereihe auch Smith traf (48.), schien doch alles so zu laufen, wie es zu erwarten war. Nürnberg aber konnte sich auf das Selbstvertrauen von McLellan verlassen. Nach einem feinen Pass von Arturs Kulda nahm der kleine Mittelstürmer alleine Anlauf auf Dennis Endras und natürlich verlud er den einstigen Nationaltorhüter (49.).

Ohne Luke Adam, der humpelnd in der Kabine verschwand, hatten die Ice Tigers noch gute Chancen - auch, nachdem Treutle sein Tor verlassen hatte. Noch aber reichte es gegen die stärkste Mannschaft der DEL nicht zu einem Punktgewinn. Schon am Montag (18.30 Uhr) treffen sich Ice Tigers und Adler wieder, dann in Mannheim.

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