Youngster erzielt erstes Tor

Anfänger, Fan, Torschütze: Lukas Ribariks erstaunliche Reise als Ice Tiger

21.3.2022, 22:32 Uhr
Es war sein Abend: Natürlich wurde Lukas Ribarik auch auf der Ehrenrunde als "Spieler des Spiels" gefeiert. 

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Es war sein Abend: Natürlich wurde Lukas Ribarik auch auf der Ehrenrunde als "Spieler des Spiels" gefeiert. 

Als der Sportbund Deutscher Meister wurde, war Manuel Kofler neun Jahre alt. Jaro Pouzar, Gordon Sherven, Mondi Hilger, Ron Fischer und natürlich Karl Friesen im Tor: Der entscheidende Sieg gelang in Düsseldorf an der Brehmstraße, Deutschlands Eishockey-Hauptstadt aber war Rosenheim. Aber als aus dem kleinen Manu ein stattlicher Stürmer geworden war, wurde die DEL-Lizenz verkauft – von Rosenheim nach Iserlohn. Und so schoss Manuel Kofler sein erstes Tor als DEL-Profi nicht zu Hause, sondern in der Halle am Seilersee.

Und sollte Kofler deshalb am Sonntagabend ein wenig neidisch auf Lukas Ribarik gewesen sein, dann hat er das zumindest nicht gezeigt. „Ich glaube, das Gefühl ist einfach… vielleicht noch einmal besonders, wenn du das erste Tor dahoam schießt. Das ist einfach grundsätzlich unglaublich.“ Kofler schien sich einfach nur zu freuen für den 20 Jahre alten Stürmer der Ice Tigers.

Mit zwei Jahren auf Schlittschuhen

Als die Ice Tigers Vizemeister wurden, war Lukas Ribarik fünf Jahre alt. Eigentlich zu jung, um sich an Jame Pollock, Scott King, André Savage, Martin Jiranek und natürlich Jean-Francois Labbé erinnern zu können. Nur stand er damals selbst schon drei Jahre auf Schlittschuhen. Ribarik ist in der Arena Nürnberger Versicherung aufgewachsen, dort ist er tausend Mal hingefallen und tausend Mal wieder aufgestanden, dort hat er Tore geschossen, immer wieder, dort ist er entdeckt worden von den Adlern aus Mannheim, dorthin ist er vor dieser Saison zurückgekehrt, dort war er Fan der Ice Tigers, dort ist er Profi der Ice Tigers. Und dort hat er gegen Krefeld seinen ersten Treffer in der Deutschen Eishockey Liga erzielt.

Er selbst hatte es gar nicht gesehen, die Schiedsrichter und Manuel Kofler auch nicht. Der Co-Trainer aber rief voller Überzeugung aufs Eis: „Der war drin!“ Und als Ribarik an der Bande mit seinen Kollegen auf die Rückkehr der Schiedsrichter warteten, da verriet ihm Tyler Sheehy, dass der Puck ganz kurz die Torlinie überquert hatte. Als ein Schiedsrichter auf den zentralen Bully-Punkt zeigte, blieb Ribarik cool, die Spieler um ihn herum nicht. Der Stürmer mit der Nummer 23 verschwand unter jubelnden Ice Tigers, die wussten, was da gerade passiert war.

Keine Fehler, Einsatz, Leidenschaft

Ein Nürnberger hatte sein erstes DEL-Tor geschossen – in Nürnberg. „Und es werden noch viele folgen“, prophezeit Kofler. „Lukas ist ein wissbegieriger Typ, der jeden Tag besser werden will, der wirklich Gas gibt, nicht nur auf dem Eis, sondern auch danach im Kraftraum, entscheidend aber ist, dass er das Spiel unglaublich gut lesen kann. Lukas macht wenige Systemfehler und sehr viel richtig.“

So hatte er, eigentlich für den Kooperationspartner Bayreuth in der DEL2 vorgesehen, sich auch in Nürnberg unentbehrlich gemacht. Keine Fehler, Einsatz, Leidenschaft, das war, was Ribarik zunächst lieferte. In den letzten Wochen aber wurde aus dem verlässlichen Ribarik ein auffälliger, ein torgefährlicher Ribarik. Beim 1:2 gegen Mannheim war er von seinen ehemaligen Kollegen kaum zu kontrollieren. Zu seinem ersten Tor aber reichte es erst gegen Krefeld. Dafür wurde er gefeiert, nach dem 6:2 auch von den Fans in der Arena und von seiner Familie.

Vielleicht war das ein bisschen viel für einen Spieler, der gerade einmal 33 Spiele in der DEL vorzuweisen hat. „Ich versuche einfach, mich von Woche zu Woche zu entwickeln und darauf zu hören, was die Jungs mir sagen.“ Lukas Ribarik weiß, was er sagen muss. Und er weiß, dass es jetzt erst angefangen hat und am Mittwoch (19.30 Uhr/MagentaSport) in München weitergeht. Dieses erste Tor aber, Manuel Kofler weiß das, „wird er nie vergessen“.

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