4:2 gegen Köln

Eishockey wurde zwischendurch auch gespielt: Ice Tigers ringen Haie nieder

Sebastian Böhm

Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

23.9.2022, 20:21 Uhr
Typisch für dieses Spiel: Ice Tigers und Haie hatten sich immer wieder sehr lieb.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Typisch für dieses Spiel: Ice Tigers und Haie hatten sich immer wieder sehr lieb.

Man sah Uwe Krupp nicht sofort an, wie aufgebracht er war. Er nahm nach dem 4:7 seiner Kölner Haie im Pressekonferenzraum Platz, entschuldigte sich zunächst bei seinem Publikum und dann zerlegte er seine Mannschaft mit beeindruckend kalter Rhetorik. In vielen Überschriften stand danach: „Ich habe die Schnauze voll.“ Die Spieler aber konnten die Haie im Februar kaum mehr entlassen, mit dem Trainer hatten sie erst im Dezember langfristig verlängert. Letztlich blieben sie fast alle – und kehrten an diesem Freitag nach Nürnberg zurück.

Viel hat sich nicht geändert. Krupp hat wieder große, schwere Spieler nach Köln geholt, diesmal waren sie nur wieder namhafter als zuletzt. Das hat zu einem beeindruckenden Heimsieg gegen München gereicht, nicht aber zu einem Erfolg in Nürnberg. Nach einem weiteren disziplinlosen Auftritt blieben die Punkte bei den Ice Tigers. Das 4:2 (1:1, 2:1, 1:0) war der zweite Heimsieg gegen einen weit höher eingeschätzten Gegner in Folge.

Köln dominierte zunächst – körperlich und statistisch. 19:7 Torschüsse wurden im ersten Drittel zu Gunsten der Gäste gezählt, nach den Treffern von Ryan Stoa (4. Minute) und Alexander Oblinger (17.) stand es nach Toren 1:1. Ganz ähnlich wie beim 5:2 gegen Berlin fanden die Ice Tigers erst im zweiten Abschnitt zu ihrem Tempo. Sowohl Tyler Sheehys 2:1 (28.) als auch Gregor MacLeods 3:2 (38.) resultierten aus schnellen Gegenangriffen. Dass dazwischen aber nur Mark Olver den Puck nach einem abgefälschten Schuss von Moritz Müller über die Linie drückte (38.), resultierte wiederum aus einer gewissen Kölner Nachlässigkeit.

Im Schlussdrittel wurde es unansehnlich. Die Haie wirkten müde, provozierten - zwischendrin schien jeder Zweikampf zu eskalieren. Weil die Ice Tigers aber ein langes Power-Play nicht nutzen konnten, blieben die Gäste im Spiel. Bis Danjo Leonhardt (60.) denkbar spektakulär ins leere Tor traf.

Am Sonntag (16.30 Uhr/MagentaSport) stellen sich die Ice Tigers in Wolfsburg den Grizzlys vor. Deren Trainer Mike Stewart hatte in Nürnberg auch schon bemerkenswerte Auftritte. Aber das ist eine andere Geschichte.

1 Kommentar