Nürnberger nun in Bietigheim zu Gast

Ice Tigers auf dem richtigen Weg

31.10.2021, 21:56 Uhr
Zufrieden: Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer sieht die Fortschritte bei den Ice Tigers.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Zufrieden: Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer sieht die Fortschritte bei den Ice Tigers.

Zwei Siege, sechs Punkte und das an ein und demselben Wochenende - für die Nürnberg Ice Tigers hielten die letzten Tage im Oktober 2021 ein ganz neues Gefühl bereit. Nach dem 5:3-Erfolg in Straubing am Freitag gewannen die Franken auch am Sonntag gegen die Iserlohn Roosters mit 4:3 (1:0, 2:1, 1:2) und schafften zum ersten Mal in dieser Saison ein Sechs-Punkte-Wochenende.

Reimer bilanziert zufrieden

"Wir haben sicherlich noch Fehler gemacht, aber man hat die Struktur im Spiel gesehen", bilanzierte Kapitän Patrick Reimer nach dem Sieg gegen die Sauerländer zufrieden. Iserlohn war nur mit 14 Feldspielern nach Nürnberg angereist, die Roosters weilten zuvor coronabedingt in Quarantäne. Diese 14 waren alles, was der ehemalige Nürnberger Stürmer und heutige Iserlohner Cheftrainer Brad Tapper zusammenbekam.

Gegen dieses dünne Aufgebot musste sich Nürnberg den Sieg schwer erkämpfen. Reimer (2.), Tim Fleischer (26.), Regor MacLeod (31.) und Charlie Jahnke (42.) trafen. Joe Whitney (31./55.) und Luke Adam (59.) hielten dagegen. "Wir haben jetzt einfach eine super Struktur drin, wir wissen alle, was wir zu tun haben und ich glaube, das merkt man auf dem Eis", befand Reimer zufrieden, weil die Ice Tigers in der Schlussphase dem Druck standhielten.

Vertrauen: Cheftrainer Tom Rowe setzt auf die jungen Deutschen und suchte zuletzt oft das Gespräch mit ihnen.

Vertrauen: Cheftrainer Tom Rowe setzt auf die jungen Deutschen und suchte zuletzt oft das Gespräch mit ihnen. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Tom Rowe, der noch nicht lange amtierende, neue Cheftrainer der Ice Tigers, hatte nach dem Sieg in Straubing vom ersten Schritt in die richtige Richtung gesprochen. Nach dem Erfolg über Iserlohn bemerkte er: "Wir bewegen uns definitiv in die richtige Richtung. Aber daraus, wie wir im letzten Drittel etwas vom Weg abgekommen sind, müssen wir unsere Lehren ziehen. Das waren insgesamt vielleicht eineinhalb Schritte".

Aber sehr wichtige, die aber vor allem dem eigenen Kopf guttun dürften. Denn Rowe arbeitete in den neun, zehn Tagen, in denen die Nürnberger spielfrei waren, weil ihre Gegner München und Düsseldorf in coronabedingte Quarantäne mussten, zwar im Training mit dem Team an der Struktur und dem System. Doch das Selbstvertrauen müssen sich die Profis im Wettkampf holen. "Wenn man in so einem Loch steckt, wie es bei uns der Fall war, bevor ich hierher kam, kommen dieses fehlende Selbstvertrauen und der Killerinstinkt nicht einfach so über Nacht zurück", so der 65-jährige US-Amerikaner.

Über volle 60 Minuten brachten die Nürnberger das Gewünschte auch gegen Iserlohn noch nicht aufs Eis, gegen Ende strauchelten sie beinahe noch. Dass sie nicht fielen, sollte dem Selbstverständnis einen weitern Schub geben.

"Ich werde sie bringen, so oft ich kann"

Wie auch der Umstand, dass es nicht nur Arrivierte herausstachen. So traf der 21- Jährige Tim Fleischer wie in Straubing auch gegen Iserlohn. Und der 23-Jährige Jahnke steuerte neben seinem Tor eine Vorlage bei. "Ich habe auch schon in meiner Zeit als Coach in Österreich festgestellt, dass man die einheimischen Spieler mit einbeziehen muss, ich werde mich nicht immer nur auf die Importspieler verlassen, das habe ich den jungen Spielern auch gesagt", so Rowe. "Ich werde sie so oft bringen, wie ich kann".

Treffsicher: Tim Fleischer schoss auch gegen Philip Riefers' Iserlohner ein Tor und kann sich vorstellen, auch über das Saisonende hinaus in Nürnberg zu bleiben.

Treffsicher: Tim Fleischer schoss auch gegen Philip Riefers' Iserlohner ein Tor und kann sich vorstellen, auch über das Saisonende hinaus in Nürnberg zu bleiben. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Fleischer gefällt es schon so gut in Nürnberg, dass er sich einen Verbleib über das Saisonende hinaus vorstellen kann. Und der talentierte Verteidiger Fabrizio Pilu saß an seinem 19. Geburtstag auch nicht draußen, weil Rowe ihm nicht vertraut, sondern ,weil er ihm eine Pause gönnen wollte. "Er​​ wird sicher keine zehn Spiele am Stück zuschauen", kündigte Rowe an. Vielleicht steht Pilu am Mittwoch (19.30 Uhr) in Bietigheim schon wieder auf dem Eis.

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