Neue Führungsfigur
Ice Tigers holen US-Nationalspieler
30.6.2021, 14:09 UhrKürzlich ist Ryan Stoa wieder zur Zukunft des Marihuana-Anbaus befragt worden. Das ist nachvollziehbar, es gibt schließlich kaum kompetentere Fachleute als den Nordamerikaner. Allerdings lohnt es sich bei der Google-Suche genauer hinzusehen, in den letzten Jahren sind zwei Ryan Stoas zu bescheidener Bekanntheit gelangt: Ryan Stoa, der Gastprofessor für Jura von der University of Louisiana und Ryan Stoa, Eishockeyprofi und –nationalspieler für die USA.
Für die Ice Tigers ist die Unterscheidung wichtig, gerade nachdem kürzlich Parker Tuomie von den Eisbären Berlin wegen eines „Doping“-Vergehens für drei Sommermonate gesperrt wurde. Tuomie hatte, das hat er mehr oder minder zugegeben, gekifft. Eine Dopingprobe von Ryan Stoa, dem Jura-Professor, könnte ebenfalls auffällig sein. Von Ryan Stoa, dem Eishockey-Profi, ist nichts Derartiges bekannt. Sonst hätten die Ice Tigers wahrscheinlich auch davon Abstand genommen, dem US-Amerikaner ein Vertragsangebot zu unterbreiten. Zu Beginn dieser Woche hat Stoa dieses Vertragsangebot unterschrieben. Am frühen Mittwochnachmittag haben die Ice Tigers den Wechsel des 34-Jährigen offiziell verkündet.
Spielstark, groß, erfahren
Mit Stoa hat Stefan Ustorf ein Versprechen eingelöst. Erfahrener sollten die neuen Importspieler werden, hatte der neue Sportdirektor angekündigt, schlichtweg besser, zudem sollten sie bereits in Europa gespielt haben. Die neuen Hoffnungsträger sollten also all das mitbringen, was Eric Cornel, Brett Pollock und Tyson McLellan nicht hatten bieten können und was während der DEL-Saison dann auch tatsächlich als kompliziert für sie selbst und den Nürnberger Cheftrainer Frank Fischöder herausstellte. Stoa ist nun: erfahren (301 Spiele in der AHL, 288 in der russischen KHL, 79 in der schwedischen SHL und immerhin 41 in der NHL), nachweislich gut in seinem Job (eine Olympia-Teilnahme für Team USA, allerdings 2018) und seit sieben Jahren mit den Eisflächen und Eigenheiten europäischen Eishockeys vertraut.
Und trotzdem soll Stoa den zweiten Corona-Etat des neuerdings vorbildlich vernünftig wirtschaftenden Klubs nicht außergewöhnlich belasten. Dass Stoa verpflichtet wurde, sich die Verhandlungen mit Luke Adam derweil aber als kompliziert herausstellen, ist zumindest bemerkenswert. Dazu passt auch die Einschätzung von Ustorf: „Wir sind überzeugt davon, dass Ryan unsere erste Reihe mit seiner Erfahrung sehr gut führen kann. Er ist ein spielstarker, groß gewachsener Mittelstürmer. Wir gehen davon aus, dass wir gerade in der Offensive viel von seiner Erfahrung profitieren werden.“
22 Tore für Moskau
Ähnliches hätte Ustorf auch über Luke Adam sagen können, wenngleich Adam, anders als Stoa, noch nicht 22 Tore (2017 für Spartak Moskau) vorweisen. Ob da noch Platz für den Führungsspieler der abgelaufenen Saison bleibt, wird wohl von den weiteren Entwicklungen auf dem Markt abhängen. Zwei weitere Spieler, das hat Ustorf den Eishockey News verraten, hat er bereits verpflichtet, noch einen Importspieler und einen jungen deutschen Spieler. Auch die Ergebnisse ihrer Namenssuche sollte man beizeiten sorgfältig prüfen.
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