2:3 nach Penalty-Schießen

Stark verbessert, nicht stark genug: Ice Tigers verpassen in München den Sieg

30.3.2022, 21:43 Uhr
Wenn ein Ex-Münchner in München... Andrew Bodnarchuk erzielt den Nürnberger Führungstreffer. 

© IMAGO/Markus Fischer Wenn ein Ex-Münchner in München... Andrew Bodnarchuk erzielt den Nürnberger Führungstreffer. 

Die Nürnberg Ice Tigers nehmen zum 21. Mal an den Playoffs der Deutschen Eishockey Liga teil. Das ist eine Nachricht, die zuletzt etwas untergegangen ist - was verständlich ist, weil kaum jemand mehr daran gezweifelt hat und bemerkenswert zugleich, weil das vor Saisonbeginn ganz anders war. Nach dem souveränen Klassenverbleib von Aufsteiger Bietigheim ist der Ehrgeiz dieser Ice Tigers die Überraschung der DEL-Saison. Denn mit einer Playoff-Teilnahme allein dürfte gerade Tom Rowe kaum zufrieden sein.

Der Cheftrainer hatte deshalb auch Platz sechs als Ziel ausgegeben, um sich den Umweg über die erste Playoff-Runde zu sparen. Bei zwei ausstehenden Partien am Wochenende wären dazu drei Punkte in München dringend nötig gewesen. 40 Minuten lang hat das am Mittwochabend auch sehr gut ausgesehen. Dann verspielten die Ice Tigers in eineinhalb Minuten ihre 2:0-Führung. Torhüter Niklas Treutle rettete beim 2:3 (0:1, 0:1, 2:0, 0:0, 0:1) nach Penalty-Schießen immerhin noch einen Punkt.

Bodnarchuk trifft - ins Tor

Anders als genau vor einer Woche sorgten die Ice Tigers für ein offenes Spiel. Beim 1:4 waren die Gäste passiv, diesmal hingegen stark verbessert, selbstbewusster. Immer wieder zwangen die Ice Tigers die Münchner zu Fehlern im Aufbau. Chris Brown und Daniel Schmölz konnten die besten Chancen aber gleich zweimal nicht nutzen. Bester Spieler auf dem Eis: Henrik Haukeland, Münchens Torhüter.

Nürnberg war überlegen, traf aber erst, als sich allmählich auch München an das Tempo gewöhnte. Einen eleganten Konter schloss Verteidiger Andrew Bodnarchuk trocken ab (22. Minute). Zwei Jahre hatte der Kanadier in München gespielt. Später im zweiten Drittel war erneut der Einfluss von Jessica Campbell zu sehen.

Reimer trifft - den Pfosten

Drei Tage verbrachte die Kanadierin mit den Ice Tigers, Rowe nutzte die Zeit, um ihr das Power-Play anzuvertrauen. Die 29-Jährige sollte an der Positionierung des sogenannten Bumpers vor dem Tor arbeiten. Weil: „Ich bekomme das nicht hin.“ Und genau aus dieser Position ließ Tyler Sheehy vor Haukeland fallen, um das 2:0 zu erzielen (37.).

Die zuletzt so treffsicheren Münchner wollten da nicht mehr länger zusehen: Zach Redmond (42.) und Austin Ortega (44.) sorgten schnell für den Ausgleich, danach rückte Treutle in den Mittelpunkt. Auch in der Verlängerung war er nicht mehr zu bezwingen. Im Penalty-Schießen traf Patrick Reimer das rot lackierte Eisen und Philipp Gogulla als einziger Schütze ins Tor.

Für die direkte Viertelfinal-Qualifikation dürfte das zu wenig sein. Am Freitag (19.30 Uhr) werden die Ice Tigers im Heimspiel gegen Augsburg Platz acht und damit den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde sichern müssen - ohne Jessica Campbell.

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