Rollen sind klar verteilt

Im Ringer-Derby liegt der Druck auf Oberölsbach

1.10.2021, 15:41 Uhr
Eine Szene aus dem Jahr 2016 - als es das Neumarkter Landkreis letztmals um Punkte gab. Oberölsbach ringt in Rot, Neumarkt in Blau.

© Fritz-Wolfgang Etzold, NN Eine Szene aus dem Jahr 2016 - als es das Neumarkter Landkreis letztmals um Punkte gab. Oberölsbach ringt in Rot, Neumarkt in Blau.

Mit 8:0 Punkten führt der SCO die Klasse schon jetzt recht deutlich an, während Gast ASV Neumarkt mit 2:6 Punkten am hinteren Ende der Liga herumkrebst und gegen den Abstieg kämpft. Doch solche Lokalduelle haben oft ihre eigenen Gesetze. Deshalb warnt SCO-Pressesprecher (und Kämpfer) Thomas Kleesattel auch vor zu viel Euphorie. „Der ASV hat bis jetzt auch noch nicht aus dem Vollen geschöpft, mit den variablen Leistungsträgern Michael Schmidt, den Brüdern Thumshirn sowie die bis jetzt noch nicht eingesetzten Fröhlich und Schmid Tobias haben sie auf jeden Fall noch das eine oder andere Ass im Ärmel“, vermutet er.

Seine Mannschaft sei jedoch vom Trainerduett Fabian Schmitt und Jörg Geitner bestens auf das anstehende Duell eingestellt worden und bereit für den Hexenkessel.
Denn schließlich ist dieses Derby seit 2016 nicht mehr im normalen Ligenbetrieb zustande gekommen – dementsprechend wird ihm entgegengefiebert. Die öffentliche Waage in der Halle in Unterölsbach findet um 19 Uhr statt, ehe es um 19.30 Uhr aus den Lautsprechern klingt: „Let´s get ready to rumble!“

Diese Zuversicht kann natürlich beim ASV nicht herrschen. Nur zum Saisonstart gelang der jungen Staffel ein 20:15-Sieg gegen den SV Johannis Nürnberg III, es folgten drei ziemlich eindeutige Niederlagen, zuletzt ein 9:23 auf heimischen Matten gegen den RSV Schonungen. „Der Kampf zeigte wieder einmal, dass in dieser Liga nur Mannschaften bestehen können, die durchgehend ausgeglichen besetzt werden können“, kommentierte ASV-Pressewart Josef Thumshirn das ungleiche Duell. Zudem seien die Gäste mit einigen oberligaerfahrenen Kämpfern angetreten, gegen welche die junge ASV-Truppe noch nicht bestehen könne.

Punktegarant Rostislav Leicht

So ist auch gegen Oberölsbach nicht mit einem Erfolgserlebnis zu rechnen, es wird wohl eher darum gehen, sich gegen den starken Nachbarn so teuer wie möglich zu verkaufen.
Gegen Schonungen lagen die Neumarkter schon mit 0:13 zurück, ehe der bisher zuverlässigste ASV-Punktegarant Rostilav Leicht im Freistil bis 66 Kilogramm seinen dritten Saisonsieg landete. Auch er stand nach einer Unachtsamkeit gegen Nino Puhalo gleich zu Kampfbeginn kurz vor der Schulterniederlage, konnte sich aber noch befreien. Danach kam der junge Neumarkter immer besser auf und holte sich am Ende einen vorzeitigen 18:2-Überlegenheitssieg.

Spannend machte es Michael Schmidt im griechisch-römischen Stil bis 86 Kilogramm, der mit einer erfolgreichen Aktion in der zweiten Runde zum 2:2 ausglich, bis zum Schlussgong gegen Markus Schäfer nichts mehr zuließ und wegen der höheren Wertung den Kampf für sich entschied. Allerdings gab es dafür nur einen Mannschaftspunkt zum 5:13. Weitere Zähler holte nur noch Freistilringer Timo Seer (bis 80 Kilogramm), der Andreas Hümpfer schulterte. Danach gab es nur noch Erfolge für die Mainfranken.

Hingegen war der SC Oberölsbach schon zuversichtlich zum SC 04 aus der Maxvorstadt Nürnberg gereist. Nach dem 30:6-Kantersieg dürfte der Rücken noch breiter geworden sein.
Mit 30:0 führten die Gäste schon, ehe die Hausherren wenigstens noch zu zwei Erfolgserlebnissen kamen. Nach einem kampflosen Sieg für Youngster Fabian Meier erfuhr im griechisch-römischen Duell der 130- Kilo-Kolosse der Nürnberger Masoud Khanipour schmerzlich, dass ein Kampf sechs Minuten dauert. Der Oberölsbacher Patrik Fanderl ließ sich durch die anfängliche Sturm- und Drangphase des Gegners nicht aus der Ruhe bringen und schulterte diesen nach 4:25 Minuten.

Siege am Fließband

Felix Leinweber, Thomas Kleesattel, Magomed Kartojev, Petr Novak, Magomed-Bashir Kartojev und Denis Horvath siegten souverän, nur Lukas Leinweber und Jürgen Fürst ließen Federn - aber nach höchst umstrittenen Aktionen ihrer Gegner.

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