Spielt Toni Kroos zu oft quer?

Im Statistik-Check: 14 (Stammtisch-)Thesen zur Nationalelf

28.6.2021, 06:00 Uhr
Hinter dieser Abwehr gibt es auch die Möglichkeit, ein paar Unhaltbare zu halten. Macht Manuel Neuer aber nicht mehr. Weltklasse ist da nur noch der Reklamierarm.  Fünf Gegentore bei einem expected conceded Goals Wert von 3,25 lassen diese These zumindest nicht völlig unsinnig erscheinen. Eine Fangquote von 37,5 Prozent (fünf Gegentore bei acht Schüssen aufs Tor) auch nicht. Der Reklamierarm ist aber auch nicht mehr Weltklasse, kam nur bei Portugals Führungstreffer zum Einsatz.  
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Manuel Neuer ist nicht mehr weltklasse

Hinter dieser Abwehr gibt es auch die Möglichkeit, ein paar Unhaltbare zu halten. Macht Manuel Neuer aber nicht mehr. Weltklasse ist da nur noch der Reklamierarm. Fünf Gegentore bei einem expected conceded Goals Wert von 3,25 lassen diese These zumindest nicht völlig unsinnig erscheinen. Eine Fangquote von 37,5 Prozent (fünf Gegentore bei acht Schüssen aufs Tor) auch nicht. Der Reklamierarm ist aber auch nicht mehr Weltklasse, kam nur bei Portugals Führungstreffer zum Einsatz.
  © Kai Pfaffenbach, dpa

Wenn Matthias Ginter das Spiel machen muss, hat der Gegner schon fast gewonnen. Der kann nur Sicherheitspässe und einen offensiven Zweikampf führt er erst gar nicht. Ginter hat bisher fünf Duelle mit Ball am Fuß geführt und zwei davon gewonnen – gegen Frankreich in der 77. Minute gegen Mbappé, gegen Ungarn in der 66. Minuten gegen Fiola, der ihn nur per Foul stoppen konnte. Tatsächlich spielte bislang nur einer im Team (siehe 5.) mehr Vorwärtspässe und Pässe für Raumgewinn als Ginter. 
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Matthias Ginter kann das Spiel nicht machen

Wenn Matthias Ginter das Spiel machen muss, hat der Gegner schon fast gewonnen. Der kann nur Sicherheitspässe und einen offensiven Zweikampf führt er erst gar nicht.
Ginter hat bisher fünf Duelle mit Ball am Fuß geführt und zwei davon gewonnen – gegen Frankreich in der 77. Minute gegen Mbappé, gegen Ungarn in der 66. Minuten gegen Fiola, der ihn nur per Foul stoppen konnte. Tatsächlich spielte bislang nur einer im Team (siehe 5.) mehr Vorwärtspässe und Pässe für Raumgewinn als Ginter.  © KAI PFAFFENBACH, AFP

Die Außenristpässe von Mats Hummels sind zwar schön anzusehen, leiten aber nie gefährliche Situationen ein. Da sollte lieber Süle spielen, der kann wenigstens verteidigen. Die Vorlage von Hummels gegen Ungarn war zwar per Kopf, aber seine Schussvorlagen gegen Portugal (auf Gosens 20.) und Ungarn (Kimmich, 4.) entstanden aus langen Pässen und auch der Kontersituation gegen Ungarn, die in der Nachspielzeit richtig ausgespielt zum 3:2 geführt hätte, ging ein langer Schlag von Hummels voraus. Ob Süle bei dieser EM verteidigen kann, lässt sich gar nicht sagen, in seinen 22 Einsatzminuten gegen Portugal musste er keinen Zweikampf führen.   
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Mats Hummels spielt schön aber ohne Effekt

Die Außenristpässe von Mats Hummels sind zwar schön anzusehen, leiten aber nie gefährliche Situationen ein. Da sollte lieber Süle spielen, der kann wenigstens verteidigen.
Die Vorlage von Hummels gegen Ungarn war zwar per Kopf, aber seine Schussvorlagen gegen Portugal (auf Gosens 20.) und Ungarn (Kimmich, 4.) entstanden aus langen Pässen und auch der Kontersituation gegen Ungarn, die in der Nachspielzeit richtig ausgespielt zum 3:2 geführt hätte, ging ein langer Schlag von Hummels voraus. Ob Süle bei dieser EM verteidigen kann, lässt sich gar nicht sagen, in seinen 22 Einsatzminuten gegen Portugal musste er keinen Zweikampf führen. 
  © Federico Gambarini, dpa

Antonio Rüdiger ist der aggressive Leader in der Mannschaft. Die wichtigen Zweikämpfe verliert er leider trotzdem regelmäßig. Geht man rein nach den verlorenen Zweikämpfen hat Rüdiger im eigenen Verteidigungsdrittel fünf Duelle verloren und damit tatsächlich mehr als Hummels (2) und Ginter (3). Einen Abschluss hat allerdings nur einer der verlorenen Zweikämpfe (gegen Ronaldo in der 21. gegen Portugal) nach sich gezogen. Problem an der Statistik: Wenn ein Spieler, wie Rüdiger vor Portugals 2:4 zu spät und damit nicht in den Zweikampf kommt, dann zählt es nicht als verlorenes Duell. Der beste Defensivzweikämpfer im Team ist übrigens Hummels (13 von 16 Duellen gegen den Ball gewonnen).
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Antonio Rüdiger verliert die wichtigen Duelle

Antonio Rüdiger ist der aggressive Leader in der Mannschaft. Die wichtigen Zweikämpfe verliert er leider trotzdem regelmäßig.
Geht man rein nach den verlorenen Zweikämpfen hat Rüdiger im eigenen Verteidigungsdrittel fünf Duelle verloren und damit tatsächlich mehr als Hummels (2) und Ginter (3). Einen Abschluss hat allerdings nur einer der verlorenen Zweikämpfe (gegen Ronaldo in der 21. gegen Portugal) nach sich gezogen. Problem an der Statistik: Wenn ein Spieler, wie Rüdiger vor Portugals 2:4 zu spät und damit nicht in den Zweikampf kommt, dann zählt es nicht als verlorenes Duell. Der beste Defensivzweikämpfer im Team ist übrigens Hummels (13 von 16 Duellen gegen den Ball gewonnen). © Christian Charisius, dpa

Toni Kroos? Querpass-Toni eben. Wussten wir alle ja schon vorher. Es ist kompliziert. 141 Querpässe, das ist tatsächlich Höchstwert im deutschen Team. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Kroos spielt auch die meisten Vorwärtspässe (96), die meisten Pässe ins letzte Drittel (72) und für Raumgewinn (49). Kroos spielt einfach insgesamt die meisten Pässe und lieferte dann auch Pässe zu Abschlüssen ab. Das liegt aber auch daran, dass Kroos weitgehend die Ecken schlägt. 
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Der Querpass-Toni

Toni Kroos? Querpass-Toni eben. Wussten wir alle ja schon vorher.
Es ist kompliziert. 141 Querpässe, das ist tatsächlich Höchstwert im deutschen Team. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Kroos spielt auch die meisten Vorwärtspässe (96), die meisten Pässe ins letzte Drittel (72) und für Raumgewinn (49). Kroos spielt einfach insgesamt die meisten Pässe und lieferte dann auch Pässe zu Abschlüssen ab. Das liegt aber auch daran, dass Kroos weitgehend die Ecken schlägt.  © Federico Gambarini, dpa

Ilkay Gündogan wird viel zu selten ins Offensivspiel einbezogen. Weil eben Querpass-Toni der Boss sein soll. Gündogan hat tatsächlich Probleme offensiv so zur Geltung zu kommen wie in Manchester. In der Premier Leauge kam er auf 0,44 expected Goals pro 90 Minuten, in den drei Gruppenspielen bisher auf 0,05 xG/90. Die ergaben sich aus genau einem Abschluss nach etwas mehr als 37 Minuten gegen Frankreich – in der Premier League hatte er in vorgerückter Position in dieser Saison etwas mehr als zwei Schüsse pro Spiel. Die Szene, in der Gündogan da gegen Frankreich verzieht, war auch der einzige Ballkontakt des Champions League Finalteilnehmers im Strafraum. Nur gegen Frankreich hat Gündogan den Ball im Schnitt auch weiter vorne als Kroos empfangen. Was daran lag, dass er da eine Viertelstunde lang auf der Zehn spielen durfte. Ein offensiverer Gündogan könnte Probleme lösen, dann gibt’s aber Konflikte mit These 10 und 12.
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Ilkay Gündogan darf nicht Regie führen

Ilkay Gündogan wird viel zu selten ins Offensivspiel einbezogen. Weil eben Querpass-Toni der Boss sein soll.
Gündogan hat tatsächlich Probleme offensiv so zur Geltung zu kommen wie in Manchester. In der Premier Leauge kam er auf 0,44 expected Goals pro 90 Minuten, in den drei Gruppenspielen bisher auf 0,05 xG/90. Die ergaben sich aus genau einem Abschluss nach etwas mehr als 37 Minuten gegen Frankreich – in der Premier League hatte er in vorgerückter Position in dieser Saison etwas mehr als zwei Schüsse pro Spiel. Die Szene, in der Gündogan da gegen Frankreich verzieht, war auch der einzige Ballkontakt des Champions League Finalteilnehmers im Strafraum. Nur gegen Frankreich hat Gündogan den Ball im Schnitt auch weiter vorne als Kroos empfangen. Was daran lag, dass er da eine Viertelstunde lang auf der Zehn spielen durfte. Ein offensiverer Gündogan könnte Probleme lösen, dann gibt’s aber Konflikte mit These 10 und 12. © Federico Gambarini, dpa

Robin Gosens war das One-Hit-Wonder. Vollkommen egal, ob er oder Halstenberg auf der linken Seite nichts zustande bekommen. Gosens kommt auf 75 Prozent gewonnene Defensivzweikämpfe im eigenen Verteidigungsdrittel, weiter vorne auf dem Platz tut er sich etwas schwerer. Weswegen Gosens aber als linker Flügelverteidiger so wertvoll sein kann, zeigen eher die offensiven Werte. Neun Ballkontakte im gegnerischen Strafraum – nur Havertz und Gnabry haben mehr. Mit fünf Schlüsselpässen, also kreativen Pässen, die zu Schlüssen führen, hat Gosens den mit Abstand höchsten Wert. Natürlich war Portugal ein idealer Gegner für Gosens, weil er hier viel Platz hatte, dennoch bietet er mit seinen offensiven Qualitäten etwas das Halstenberg so nicht liefern kann.
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Robin Gosens, One-Hit-Wonder

Robin Gosens war das One-Hit-Wonder. Vollkommen egal, ob er oder Halstenberg auf der linken Seite nichts zustande bekommen.
Gosens kommt auf 75 Prozent gewonnene Defensivzweikämpfe im eigenen Verteidigungsdrittel, weiter vorne auf dem Platz tut er sich etwas schwerer. Weswegen Gosens aber als linker Flügelverteidiger so wertvoll sein kann, zeigen eher die offensiven Werte. Neun Ballkontakte im gegnerischen Strafraum – nur Havertz und Gnabry haben mehr. Mit fünf Schlüsselpässen, also kreativen Pässen, die zu Schlüssen führen, hat Gosens den mit Abstand höchsten Wert. Natürlich war Portugal ein idealer Gegner für Gosens, weil er hier viel Platz hatte, dennoch bietet er mit seinen offensiven Qualitäten etwas das Halstenberg so nicht liefern kann. © CHRISTOF STACHE, AFP

Joshua Kimmich ist auf der rechten Außenbahn vollkommen ohne Wirkung. Nur der Jogi sieht das nicht. Die Antwort auf diese These lautet Ridle Baku. Da der Wolfsburger Rechtsverteidiger fehlt und Lukas Klostermann wie Marcel Halstenberg nur auf rechts ist, muss Joshua Kimmich eben auf rechts ran und ist da keineswegs wirkungslos. Kimmich kommt auf die meisten deep completions, also Pässe, die in Tornähe ankommen, im Team, schlägt – zusammen mit Ginter – die meisten Flanken und ist ein Meister des Steckpasses (sieben von neun zum Mann). Dennoch kommt er natürlich weitaus weniger zur Geltung als wenn er im Zentrum spielen würde. Bei Bayern spielt er, wenn er im zentralen Mittelfeld spielt, knapp 75 Pässe pro Spiel im Schnitt, gibt zwei Torschussvorlagen pro Partie. Als Rechtsverteidiger hat er bei der EURO bisher knapp zwanzig Pässe weniger gespielt und eine Torschussvorlage weniger gegeben. Weniger Einbindung, weniger Wirkung.
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Joshua Kimmich ist verschenkt

Joshua Kimmich ist auf der rechten Außenbahn vollkommen ohne Wirkung. Nur der Jogi sieht das nicht.
Die Antwort auf diese These lautet Ridle Baku. Da der Wolfsburger Rechtsverteidiger fehlt und Lukas Klostermann wie Marcel Halstenberg nur auf rechts ist, muss Joshua Kimmich eben auf rechts ran und ist da keineswegs wirkungslos. Kimmich kommt auf die meisten deep completions, also Pässe, die in Tornähe ankommen, im Team, schlägt – zusammen mit Ginter – die meisten Flanken und ist ein Meister des Steckpasses (sieben von neun zum Mann). Dennoch kommt er natürlich weitaus weniger zur Geltung als wenn er im Zentrum spielen würde. Bei Bayern spielt er, wenn er im zentralen Mittelfeld spielt, knapp 75 Pässe pro Spiel im Schnitt, gibt zwei Torschussvorlagen pro Partie. Als Rechtsverteidiger hat er bei der EURO bisher knapp zwanzig Pässe weniger gespielt und eine Torschussvorlage weniger gegeben. Weniger Einbindung, weniger Wirkung. © ALEXANDER HASSENSTEIN, AFP

Leroy Sane ist sauer, weil ihn in Deutschland so viele nicht mögen. Die Folge: Keine Ideen in der Offensive, keine Lust an der Defensive. Sané braucht in der Spielanlage Platz und Tiefe. Das einzige Spiel, in dem Deutschland das bisher geboten bekommen hat, war das Spiel gegen Portugal, da kam Sané in der 88. Minute. Sané machte über weite Strecken in der Offensive das, was er tun sollte. Die Eins-gegen-Eins-Situationen suchen und ins Dribbling gehen. Das tat er leidlich effektiv. (50 Prozent Erfolgsquote). Keines der Dribblings führte aber zum Abschluss, keiner seiner Pässe sorgte für Gefahr, so dass er am Ende doch irgendwie ideenlos blieb.  Die gerade mal drei Defensivzweikämpfe in 128 Einsatzminuten sind tatsächlich relativ wenig auch für einen Offensivspieler. Aber ob keine Lust oder einfach zu weit weg, lässt sich natürlich nicht beurteilen.
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Leroy Sane ist sauer

Leroy Sane ist sauer, weil ihn in Deutschland so viele nicht mögen. Die Folge: Keine Ideen in der Offensive, keine Lust an der Defensive.
Sané braucht in der Spielanlage Platz und Tiefe. Das einzige Spiel, in dem Deutschland das bisher geboten bekommen hat, war das Spiel gegen Portugal, da kam Sané in der 88. Minute. Sané machte über weite Strecken in der Offensive das, was er tun sollte. Die Eins-gegen-Eins-Situationen suchen und ins Dribbling gehen. Das tat er leidlich effektiv. (50 Prozent Erfolgsquote). Keines der Dribblings führte aber zum Abschluss, keiner seiner Pässe sorgte für Gefahr, so dass er am Ende doch irgendwie ideenlos blieb.  Die gerade mal drei Defensivzweikämpfe in 128 Einsatzminuten sind tatsächlich relativ wenig auch für einen Offensivspieler. Aber ob keine Lust oder einfach zu weit weg, lässt sich natürlich nicht beurteilen. © MATTHIAS HANGST, AFP

(Thomas) Müller muss immer spielen. Wenn das bedeuten würde, dass er weniger cringey Wortspiele macht, würde ich das unterschreiben. Die 68 Minuten ohne ihn gegen Ungarn legen nahe, dass es mit Müller besser läuft. Auch wenn Müller weiter auf sein erstes EM-Tor wartet, ist er doch überall zu finden, wenn er auf dem Platz ist. Wirklich statistisch greifbar ist das alles aber nicht. Vielleicht am ehesten so: Bei Abschlüssen, Vorlagen, Balleroberungen im Pressing, ist Müller nicht viel, aber ein bisschen besser als die, die an seiner Stelle spielen könnten. 
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Müller muss immer

(Thomas) Müller muss immer spielen.
Wenn das bedeuten würde, dass er weniger cringey Wortspiele macht, würde ich das unterschreiben. Die 68 Minuten ohne ihn gegen Ungarn legen nahe, dass es mit Müller besser läuft. Auch wenn Müller weiter auf sein erstes EM-Tor wartet, ist er doch überall zu finden, wenn er auf dem Platz ist. Wirklich statistisch greifbar ist das alles aber nicht. Vielleicht am ehesten so: Bei Abschlüssen, Vorlagen, Balleroberungen im Pressing, ist Müller nicht viel, aber ein bisschen besser als die, die an seiner Stelle spielen könnten.  © Christian Charisius, dpa

Kai Havertz wird immer noch unterschätzt. Der wichtigste Mann in der Offensive. Meiste Ballkontakte im gegnerischen Strafraum (14), meiste Torschüsse (9), meiste Tore (2), höchster xG-Wert (2,19). Havertz ist der Nationalspieler, der in den klassischen Offensivkategorien am besten abschneidet. Dazu ist er neben Gosens der einzige deutsche mit mehr als einem Key Pass gespielt hat. Dabei ist Havertz noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. 
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Havertz ist wichtig, sehr wichtig

Kai Havertz wird immer noch unterschätzt. Der wichtigste Mann in der Offensive.
Meiste Ballkontakte im gegnerischen Strafraum (14), meiste Torschüsse (9), meiste Tore (2), höchster xG-Wert (2,19). Havertz ist der Nationalspieler, der in den klassischen Offensivkategorien am besten abschneidet. Dazu ist er neben Gosens der einzige deutsche mit mehr als einem Key Pass gespielt hat. Dabei ist Havertz noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung.  © Federico Gambarini, dpa

Goretzka muss immer spielen. Ja, weil er einfach der stabilste Typ ist und für das Herzchen gegen die Faschos im Ungarn-Block in die Hall of Fame gehört. Gibt auch jenseits dessen Argumente für ihn: Kein Fehlpass in 59 Minuten auf dem Platz, zwei Torschüsse, drei Ballkontakte im gegnerischen Strafraum. Goretzka spielte so, wie man es von Gündogan in Manchester gewohnt ist. Dass er diesen gegen England ersetzt und man damit Erfolg haben kann, scheint keine gewagte These.
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Goretzka ist stabil

Goretzka muss immer spielen.
Ja, weil er einfach der stabilste Typ ist und für das Herzchen gegen die Faschos im Ungarn-Block in die Hall of Fame gehört. Gibt auch jenseits dessen Argumente für ihn: Kein Fehlpass in 59 Minuten auf dem Platz, zwei Torschüsse, drei Ballkontakte im gegnerischen Strafraum. Goretzka spielte so, wie man es von Gündogan in Manchester gewohnt ist. Dass er diesen gegen England ersetzt und man damit Erfolg haben kann, scheint keine gewagte These. © KAI PFAFFENBACH, AFP

Jamal Musiala muss eigentlich auch immer spielen. Von Beginn an. Wenn nicht: Den entscheidenden Elfmeter verwandelt er dann trotzdem. Von Musiala ist tatsächlich nur ein versuchter Elfmeter überliefert. In der U17-Bundesliga traf der damals 16-jährige gegen Nicolas Ortegel vom 1. FC Nürnberg, es war das Tor zum 3:0 Endstand. Aus den zwölf Minuten auf dem Feld gegen Ungarn kann man nicht so viel mitnehmen, aber zumindest das Streichen aus dem Kader sollte jetzt vom Tisch sein.
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Musiala und der FCN

Jamal Musiala muss eigentlich auch immer spielen. Von Beginn an. Wenn nicht: Den entscheidenden Elfmeter verwandelt er dann trotzdem.
Von Musiala ist tatsächlich nur ein versuchter Elfmeter überliefert. In der U17-Bundesliga traf der damals 16-jährige gegen Nicolas Ortegel vom 1. FC Nürnberg, es war das Tor zum 3:0 Endstand. Aus den zwölf Minuten auf dem Feld gegen Ungarn kann man nicht so viel mitnehmen, aber zumindest das Streichen aus dem Kader sollte jetzt vom Tisch sein. © Christian Charisius, dpa

Joachim Löw kann taktisch nicht mehr mithalten. Zumindest in Sachen Umstellung auf Dreierkette scheint Löw eher mit der Zeit zu gehen. So viele Teams wie bei dieser EM haben seit der Abkehr vom Libero noch nie mit Dreierabwehr gespielt. Das liegt zum einen daran, dass gerade Außenseiterteams – Nordmazedonien, Finnland, Ungarn, Schottland – sich dadurch numerische Überlegenheit in Defensivsituationen versprachen. Aber auch Belgien und die Niederlande, zwei Teams, die ihre Gruppe mit drei Siegen abschlossen, spielen mit einer Dreierreihe, da das am ehesten eine Art Sicherheit gegen Konterangriffe bietet, die sich auf Grund des hohen Pressings der Teams ergeben können. Löws Herangehensweise fällt also auch irgendwie in diese Kategorie, es ist daher nicht wirklich eine Unfähigkeit taktisch mitzuhalten. 
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Löw muss weg

Joachim Löw kann taktisch nicht mehr mithalten.
Zumindest in Sachen Umstellung auf Dreierkette scheint Löw eher mit der Zeit zu gehen. So viele Teams wie bei dieser EM haben seit der Abkehr vom Libero noch nie mit Dreierabwehr gespielt. Das liegt zum einen daran, dass gerade Außenseiterteams – Nordmazedonien, Finnland, Ungarn, Schottland – sich dadurch numerische Überlegenheit in Defensivsituationen versprachen. Aber auch Belgien und die Niederlande, zwei Teams, die ihre Gruppe mit drei Siegen abschlossen, spielen mit einer Dreierreihe, da das am ehesten eine Art Sicherheit gegen Konterangriffe bietet, die sich auf Grund des hohen Pressings der Teams ergeben können. Löws Herangehensweise fällt also auch irgendwie in diese Kategorie, es ist daher nicht wirklich eine Unfähigkeit taktisch mitzuhalten.  © Christian Charisius, dpa

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