In Lauerstellung: Berggreen gefällt die ruhige Atmosphäre in Fürth

16.10.2020, 13:19 Uhr
Reingeschnuppert: Emil Berggreen stand in Aue im Kader des Kleeblatts, auf einen Einsatz kommt er bisher noch nicht.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, NZ Reingeschnuppert: Emil Berggreen stand in Aue im Kader des Kleeblatts, auf einen Einsatz kommt er bisher noch nicht.

Eigentlich spricht Emil Berggreen nicht so gerne mit den Medien, bevor er gespielt hat. Erst Taten, dann Worte könnte man das als Motto zusammenfassen. Zu einer kleinen Ausnahme erklärt er sich dann aber doch bereit, obwohl der dänische Stürmer bei der SpVgg Greuther Fürth bisher nur trainieren konnte.

Doch dafür gibt es gute Gründe. Seit März hatte Berggreen keine richtige Trainingseinheit mehr gehabt, bis er nach Fürth kam. Beim niederländischen Erstligisten Twente Enschede, bei dem er zuletzt unter Vertrag gestanden hatte, war der Trainer gefeuert worden. Corona tat sein Übriges. Eine richtige Einheit mit dem Team gab es nicht mehr. "Ich habe noch ein paar Anlaufschwierigkeiten", so der Skandinavier.

Für erste Impressionen reichte die Zeit seit seiner Unterschrift beim Kleeblatt am 15. September 2020 aber schon. "Ich habe einen guten Eindruck von der Mannschaft und dem Stab. Wir haben gute Spieler und eine ruhige, unaufgeregte Atmosphäre, der Fußball steht im Vordergrund", so Berggreen. Ein lockerer und doch seriöser Umgang kommt dem Dänen entgegen. Er ist das aus seinem Heimatland gewohnt. "Da kann man sogar die Königin duzen. Wir haben das 'Sie' zwar auch in unserer Sprache, aber das benutzt bestimmt seit 100 Jahren keiner mehr", berichtet der 27-Jährige.

Positive Erinnerungen an Liga zwei

Sich selbst beschreibt Berggreen als einen Spieler, der seinen Körper einzusetzen weiß. Als er 2015 für Braunschweig zum ersten Mal in der deutschen zweiten Liga stürmte, machte das den Gegenspielern zunächst zu schaffen. "Einige haben dann gerne Schwalben gemacht", erinnert er sich. Neben seiner Physis nennt er seinen Abschluss - beidfüßig und mit dem Kopf - als einen Vorzug, ebenso, wie die Fähigkeit, den Ball abzuschirmen.


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Abgesehen von den Schwalben sind seine Erinnerungen an die zweite Liga aber positiv. "Wir haben um den Aufstieg gespielt, die Atmosphäre in den Stadien war gut, das ist in Dänemark nicht überall so", sagt er. In 26 Spielen schoss er in der Liga zehn Tore und in zwei DFB-Pokaleinsätzen gelang ihm ein Treffer. Dann folgte 2016 der Sprung in die Bundesliga nach Mainz, wo er bis Juni 2019 in 14 Ligapartien viermal ins Netz traf. Unter anderem ein Kreuzbandriss, eine Gehirnerschütterung und ein Muskelfasereinriss verhinderten mehr.

Von Mainz ging es weiter nach Enschede. Manches in den Niederlanden war aber nicht Berggreens Ding: "Dort geht es bisweilen übertrieben viel um Taktik. In Deutschland gibt es Trainer mit klarem Plan, aber da zählt auch das Resultat". Eine Wohnung hat er mittlerweile in Nürnberg gefunden. Im November wird der 1.94 Meter große Mittelstürmer nach Fürth übersiedeln. Mit dem Spielen soll es auch bald klappen, damit es mehr gibt, worüber er sprechen kann.

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