Inkonstanter Kerk kämpft beim Club gegen eigene Psyche

15.1.2019, 05:58 Uhr
Zu viele Auf und Abs bescheinigt Trainer Michael Köllner seiner Nummer zehn Sebastian Kerk (links im Duell mit Georg Margreitter).

© Sportfoto Zink/DaMa Zu viele Auf und Abs bescheinigt Trainer Michael Köllner seiner Nummer zehn Sebastian Kerk (links im Duell mit Georg Margreitter).

Während die meisten Profis des 1. FC Nürnberg noch ihren freien Tag genossen, joggte Sebastian Kerk gestern gemeinsam mit Lukas Mühl schon wieder durch den Reichswald. Das Duo verspürte offenbar Nachholbedarf: Zum Ende des Trainingslagers in Benahavis hatte die beiden ein Magen-Darm-Infekt erwischt, der zweite Test gegen Mouscron (1:2) musste ohne sie über die Bühne gehen.

Während Mühl am Sonntag zum Auftakt gegen Hertha BSC dennoch wieder erste Wahl sein dürfte, spielt Kerk in den Plänen von Michael Köllner aktuell keine große Rolle. Zwar weiß auch der Trainer, dass ein fitter Kerk "wichtig für uns wäre". Doch in Spanien präsentierte sich der 24-Jährige noch weit von jenem Spieler entfernt, der beim Club nach seiner Rückkehr an den Valznerweiher im Sommer 2017 als Hoffnungsträger galt. Mit den Folgen des kurz darauf erlittenen Achillessehnenrisses, nicht die erste schwere Verletzung in Kerks Karriere, hat der Offensivmann noch immer zu kämpfen.

Köllner kann erahnen, was der ehrgeizige Profi gerade durchmacht: "Es ist ein harter Weg. Die Verletzung ist eine Katastrophe, die Reha ist eine Katastrophe, und die Zeit danach, bis du wieder richtig fit bist, ist auch eine Katastrophe." Es sei schon ein schwieriges Unterfangen gewesen, den Schwaben überhaupt wieder "trainingsfähig" zu bekommen, gestand der Coach.

Mittlerweile sei Kerk zwar "wettkampffähig", es fehle aber an Konstanz. In den immerhin acht Einsätzen in der Vorrunde habe es bei seiner Nummer 10 noch "zu viele Aufs und Abs gegeben. Die können wir uns in der Rückrunde aber nicht mehr leisten".

Für Köllner ist Kerks verbissener Kampf um die Rückkehr ins Team vor allem eine Frage der Psyche. Kerk sei eben "ein unruhiger Geselle, der gern mal einen Schritt überspringt. Dann merkst du aber selbst im Spiel, dass irgendwas fehlt."

 

Der Trainer rät deshalb zu mehr positivem Denken. Statt zu hadern, solle der Rotschopf lieber Freude empfinden, "dass er überhaupt wieder geradeaus laufen kann. Das war vor einem Jahr nicht absehbar." Zumindest beim Joggen hatte Kerk gestern schon wieder ein Lächeln auf den Lippen.

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