Bayernliga-Frauen des HC Erlangen

Jennifer Hofmann und der HCE: Ein Schritt Richtung Aufstieg

8.6.2021, 13:01 Uhr
Jennifer Hofmann und die HCE-Frauen haben in Bergtheim einen Schritt Richtung Aufstieg gemacht.

© Sportfoto Zink / Heiko Becker, Sportfoto Zink / Heiko Becker Jennifer Hofmann und die HCE-Frauen haben in Bergtheim einen Schritt Richtung Aufstieg gemacht.

Selbst wenn die Frauen des HC Erlangen in die dritte Liga aufsteigen sollten, droht in der Handball-WG in der Innenstadt kein Streit. Da ist sich Jennifer Hofmann sicher. Dabei würde die Rechtsaußen-Spielerin des HCE dann mit einer Konkurrentin zusammen leben. Sie teilt sich seit anderthalb Jahren eine Wohnung mit Laura Brockschmidt, früher ebenfalls beim HCE, mittlerweile aber Rückraumspielerin beim Drittligisten TS Herzogenaurach.

„Laura ist eine meiner allerbesten Freundinnen, wir kennen uns schon super lange und haben zusammen gespielt“, sagt Hofmann. Auf ein Derby zwischen Erlangen und Herzogenaurach würden sich beide freuen.

Einen ersten Schritt dorthin hat der HCE am Wochenende gemacht. Beim HSV Bergtheim gelang den Erlangerinnen mit einem 33:23 ein überraschend klarer Auftaktsieg in der Relegationsrunde um den Aufstieg. Dabei war die erste Halbzeit noch ausgeglichen. „Wir waren ein bisschen nervös. Schnelligkeit und Passgenauigkeit haben gefehlt“, sagt Hofmann.

Beliebt im Team

Doch sofort nach der Pause zog der HCE auf fünf Tore davon, auch Hofmann steuerte in dieser wichtigen Phase zwei Treffer - vier insgesamt - bei. „Sie hat ihre Stärken in der ersten und zweiten Welle, in denen sie ihre Tore macht“, sagt Trainer Attila Kardos, der sie deshalb aus dem Mittelblock auf Rechtsaußen gezogen hat. Dazu sei Hofmann durch ihre humorvolle Art in der Mannschaft sehr beliebt. „Sie bringt gute Stimmung herein“, sagt der Coach.


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Hofmann freut sich, wenn andere Menschen solche Sätze über sie sagen. Ob er zutrifft, dazu überlegt sie kurz. „Ich bin würde schon sagen, dass ich die meiste Zeit gute Laune habe und nicht die schüchternste und leiseste Person bin“, sagt die 23-Jährige. „Es ist mir wichtig, viel mit meinen Freundinnen und Mitspielerinnen zu lachen.“ Ihr meist gesagter Satz im Interview ist denn auch: „Es macht mir super viel Spaß.“

Auf dem Spielfeld ist mit ihr aber weniger zu spaßen. Seine abwehrstarke Konterläuferin, sagt Kardos, sei eine, die durchs Feuer gehen würde. „Jenny gibt nie auf, hört nie auf zu laufen und macht immer noch einen Zusatzsprint. Sie ist kaum zu bremsen.“ Seit sechs Jahren spielt Hofmann beim HCE, sie ist vom TSV Altenberg in Oberasbach gekommen.

Heimatverein TSV Roßtal

Ihr Heimatverein aber ist der TSV Roßtal, wo auch ihre Eltern noch wohnen. Hofmann studiert BWL an der Friedrich-Alexander-Universität in Nürnberg. Seit ihrem Wechsel zum HCE verbringt sie aber die meiste Zeit in Erlangen. So kam auch der Umzug in die Handball-WG zustande. Mit ihrer Mitbewohnerin Laura Brockschmidt hat sie schon in Cadolzburg zusammen gespielt.

In Erlangen hat Hofmann ihr sportliches Glück gefunden. „Ich bin super happy mit der Mannschaft und auch sportlich läuft es gut. Wir sind alle sehr ambitioniert. Es passt alles“, sagt sie. „Wir können mit diesem Team auch noch viel erreichen.“

„Ein wahnsinniges Kampfspiel“

Dass die Frauen im vergangenen Jahr nicht aufsteigen durften, obwohl die Möglichkeit bestanden hätte, sei „ein Stück weit frustrierend“ gewesen. „Aber die Situation war wegen Corona auch super unsicher.“ Umso mehr freut sich Hofmann, dass die Finanzierung nun steht.

Doch damit es klappt, muss der HCE noch drei Partien meistern: das Rückspiel gegen Bergtheim und zwei Spiele gegen den TSV EBE Forst United. „Bergtheim ist keine schlechte Mannschaft, sie hatten am Sonntag auch noch das Spiel vom Vortag in den Knochen. Wir haben sie konditionell ein bisschen kaputt gemacht“, warnt Trainer Kardos. „Für beide Seiten war das ein wahnsinniges Kampfspiel.“

Und auch Forst United mag er nicht unterschätzen. „Den Bergtheimern hat ihre Torhüterin das Spiel gegen sie mit gerettet.“ Noch ist also alles offen, eine gute Ausgangslage hat sich der HCE aber schon gesichert. Und nicht nur in einer kleinen Handball-WG in der Erlanger Innenstadt würde man sich über den Aufstieg freuen.

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