Jens Keller: Pragmatiker mit großem Arbeitseifer

14.11.2019, 06:10 Uhr
Keller, hier im Gespräch mit dem zweiten Co-Trainer Fabian Gerber, beschreibt sich als kommunikativ.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Keller, hier im Gespräch mit dem zweiten Co-Trainer Fabian Gerber, beschreibt sich als kommunikativ.

Einzelinterviews waren nach seiner offiziellen Vorstellung im Max-Morlock-Stadion gestern nicht gestattet, den neuen Trainer des 1. FC Nürnberg zog es so schnell wie möglich zu seinem künftigen Team – und ran an die Arbeit.

Kellers erster Auftritt ließ bereits erahnen, welche Sorte Fußball-Lehrer den taumelnden Bundesliga-Absteiger da wieder auf Kurs bringen soll. "Ich bin kein Schauspieler, ich konzentriere mich auf die Trainingsinhalte", so hat das Keller während seiner Zeit bei Union Berlin dem "Tagesspiegel" einmal erklärt. Den künstlichen Aufgeregtheiten, Hypes und Heucheleien einer zunehmend überhitzten Branche steht der als nüchterner Pragmatiker geltende Coach seit jeher extrem skeptisch bis ablehnend gegenüber, die große Showbühne überlässt Keller lieber anderen.

Als "unheimlich kommunikativ" beschreibt sich der 48-jährige Schwabe, er sei einer, der "die Mannschaft mitnimmt", aber auch "harte Entscheidungen" treffen könne. Zur Wohlfühloase dürfte der Valznerweiher für die Club-Profis also auch nach dem Abschied des autoritären Damir Canadi kaum werden. Vielleicht findet ja Kollege Keller die richtige Mixtur aus mentaler Aufbauhilfe, Fürsorge und Strenge. Am nötigen Arbeitseifer scheint es ihm jedenfalls nicht zu mangeln.

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