JHV beim Club steht an: Dieser Antrag birgt Zündstoff

6.10.2017, 18:26 Uhr
Die Ultras in der Nordkurve jedenfalls nehmen die Jahreshauptversammlung ernst.

© Sportfoto Zink / WoZi Die Ultras in der Nordkurve jedenfalls nehmen die Jahreshauptversammlung ernst.

Die ganz große Brisanz fehlt, seit klar ist, dass die Pläne zur Ausgliederung des eingetragenen Vereins in eine Kapitalgesellschaft derzeit auf Eis liegen. Dennoch: Wenn die Pforten im großen Saal der Meistersingerhalle um 13 Uhr geöffnet werden (Beginn 14 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de), dürfte der gespannte Blick auf die an die Wand projizierte Tagesordnung wandern.

Neben dem mit Neugier erwarteten Bericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016/17 steht die künftige Zusammensetzung des höchsten Vereinsgremiums sicherlich im Hauptinteresse der Mitglieder. Eine untergeordnete Rolle dürften Anträge zur Änderung der Beitragsordnung oder der Erscheinungsweise und der Verbreitungsart der Vereinszeitung spielen.

Die Amtszeiten der Aufsichtsratsmitglieder Thomas Grethlein (Vorsitzender), Günther Koch sowie Stefan Müller enden. Das Trio wird für eine weitere dreijährige Periode kandidieren, sieht sich bei der Wahl aber zwei Herausforderern gegenüber. Der 42-jährige Nürnberger Andreas Hock, der zwischen 2007 und 2012 als Chefredakteur der Abendzeitung tätig war und heute als Buchautor und Unternehmensberater in Fragen der Kommunikation arbeitet, will ebenfalls kandidieren. Hock möchte "die Kommunikation und die Außendarstellung des FCN verbessern und vor allem den Dialog mit uns Fans voranbringen".

Der zweite Mitbewerber um einen der drei frei werdenden Sitze im Aufsichtsrat ist Erwin E. Schwab, selbstständiger Personalberater und Unternehmensinhaber. Der 55-jährige Nürnberger sieht in seiner potentziellen Wahl die Verwirklichung eines persönlichen Traums und möchte „die zukünftige Entwicklung von unserem Club aktiv und engagiert mitgestalten“. Dafür sieht er sich auf Grund seines „wirtschaftlichen Sachverstands und Führungskompetenz“ als prädestiniert an.

Tagesordnungspunkt 11 birgt ein wenig Zündstoff

Ein wenig Zündstoff könnte der abschließende Tagesordnungspunkt 11 in sich bergen, in dem der eingangs erwähnte Antrag auf Satzungsänderung behandelt wird. Demnach sollen nur noch sechs statt bisher neun Aufsichtsratsmitglieder von der Mitgliederversammlung direkt gewählt werden. Die übrigen drei sollen durch die bereits gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats qua Beschluss ernannt (kooptierte Aufsichtsratsmitglieder) werden.


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Die Kandidaten hierfür vorzuschlagen soll jedoch dem Wahlausschuss sowie dem Fan-Beirat obliegen. Die Hoffnung: Eine bessere Interessenvertretung der Fans durch ein direkt installierbares Aufsichtsratsmitglied. Der Aufsichtsrat wäre darüber hinaus verpflichtet, ausschließlich aus der Vorschlagsliste seine Wahl zu treffen.

Auch auf Grund dieses Passus’ wird dem Antrag wenig Aussicht auf Erfolg eingeräumt. Auf weniger Widerstand könnte der damit verbundene Vorschlag treffen, die Legislaturperiode der Aufsichtsratsmitglieder generell von drei auf vier Jahre auszunehmen.

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