Kampf wird nicht belohnt: Ice Tigers verlieren in Augsburg

13.10.2019, 21:57 Uhr
Der Treffer von Rylan Schwartz reichte nicht - mit 1:5 verloren die Ice Tigers am Sonntag in Augsburg.

© Sportfoto Zink/ThHa Der Treffer von Rylan Schwartz reichte nicht - mit 1:5 verloren die Ice Tigers am Sonntag in Augsburg.

Als Kurt Kleinendorst am späten Freitagabend nach dem 3:2-Heimsieg gegen Straubing im Presseraum der Arena stand, war er vor allem eines: stolz. "Ich weiß nicht, ob ich jemals ein Team trainiert habe, dass so gekämpft hat wie dieses", sagte der Trainer der Ice Tigers den verbliebenen Journalisten. Er sprach vom unerschütterlichen Charakter seiner Mannschaft, vom Doppeltorschützen Chad Bassen ("a great soldier“) und davon, dass weder er noch seine Schützlinge auch nur einen Gedanken daran verschwendeten, die lange Verletztenliste als Ausrede für etwaige Niederlagen zu verwenden.

Ihren Charakter mussten die Ice Tigers auch am Sonntag in Augsburg wieder zeigen – immerhin sind Chris Brown, der nach einem grenzwertigen Check von Benedikt Schopper im Schlussabschnitt gegen Straubing fehlte, und Brandon Buck, der zuletzt erkältet aussetzen musste, wieder fit. Begünstigt durch zwei frühe Powerplay-Situationen hatten die Ice Tigers zunächst die höheren Spielanteile. Da das Überzahlspiel inzwischen aber nicht mehr ganz so furios aussieht wie noch zu Saisonbeginn, blieben zwingende Chance weitgehend aus. Lediglich Rylan Schwartz konnte Olivier Roy im Tor der Panther ernsthaft prüfen (8. Minute).

Mebus testet die Latte 

Nachdem Marcus Weber unter Zuhilfenahme des Augsburgers Adam Payerl die Stabilität der Bande getestet hatte, durften sich auch die Gastgeber im Powerplay versuchen. Jonas Langmann, der zu seinem zweiten Einsatz zwischen den Pfosten der Ice Tigers kam, entschärfte die Angriffsbemühungen jedoch allesamt. Augsburgs Coach Tray Tuomie, in Nürnberg aus den Jahren 2012 bis 2014 noch wohlbekannt, konnte trotzdem beobachten, dass seine Mannschaft gegen Ende des ersten Drittels besser ins Spiel kam.

Nach der Unterbrechung waren es aber die Gäste, die in Führung hätten gehen können. Rylan Schwartz scheiterte nach tollem Pass von Patrick Reimer an Roy (22.), kurz darauf nagelte Oliver Mebus einen Schlagschuss an die Latte (25.). In einer laufintensiven und über weite Strecken von der taktischen Disziplin beider Teams geprägten Partie,  trugen sich dann aber die Gastgeber auf dem Spielberichtsbogen ein. Drew LeBlanc tankte sich über die rechte Seite durchs Nürnberger Drittel und beförderte den Puck letztlich mit dem Knie an Langmann vorbei zum 1:0 (32.). Nur 34 Sekunden später lag das Spielgerät erneut im Nürnberger Tor. T.J. Trevelyan nutzte das Gewühl nach einem Bully im Drittel der Ice Tigers und schoss ins kurze Eck ein (32.).

Harter Check und viele Tore

Chancenlos waren die Nürnberger, bei denen der angeschlagene Brandon Buck nicht in jedem Wechsel seiner Reihe zum Einsatz kam, aber zu keinem Zeitpunkt. So verhinderte nur der starke Olivier Roy den Anschlusstreffer durch Tom Gilbert, der einen Querpass von Austin Cangelosi verwerten wollte (36.). Im Schlussdrittel verteidigte Augsburg zunächst gut, konnte das 1:2 durch Schwartz aber nicht verhindern (53.). Anschließend entschlossen sich die Schiedsrichter dazu, Stockfouls nun strenger zu ahnden, Reimer und Fischbuch saßen auf der Strafbank als Will Acton unfreiwillig für Braden Lamb auflegte – 3:1 (54.).

Danach leistete sich Daniel Schmölz gegen Chris Summers einen Bandencheck, der Brandon Prust wohl zu einem Faustkampf motiviert hätte. Schmölz war es dann, der von der Strafbank kommend ins leere Nürnberger Tor zum 4:1 traf (59.) David Stieler markierte kurz vor Schluss den 5:1-Endstand (60.). Auf seine erneut aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft wird Kleinendorst trotzdem weiter stolz sein. Am Freitag empfangen die Ice Tigers um 19.30 Uhr Bremerhaven. 

Augsburg: Roy – McNeill, Haase; Valentine, Sezemsky; Lamb, Tölzer; Rogl – Callahan, Ullmann, Trevelyan; Schmölz, LeBlanc, Sternheimer; Payerl, Gill, Holzmann; Mayerschein, Stieler, Fraser / Nürnberg: Langmann – Summers, Schulze; Bender, Mebus; Gilbert, Weber – Brown, Buck, Fischbuch; Reimer, Eder, Bassen; Cangelosi, Acton, Alanov; Schwartz / SR: Rantala/Schrader / Zuschauer: 4361 / Strafminuten: 10 – 12 (Reimer 4, Weber, Buck, Schwartz, Fischbuch je 2) / Tore: 1:0 LeBlanc (31:09), 2:0 Trevelyan (31:43), 2:1 Schwartz (53:28), 3:1 Lamb (54:32/5-3), 4:1 Schmölz (58:30/5-6), 5:1 Stieler (59:01). 

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