Kein Comeback: Warum Fürths Nielsen Norwegen absagte

18.11.2020, 05:55 Uhr
Angefragt: Auch sein Treffer in Kiel beim 4:1-Sieg dürfte eine Rolle dabei gespielt haben, dass Havard Nielsen nach längere Pause wieder eine Einladung zur norwegischen Nationalmannschaft erhalten hat.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Angefragt: Auch sein Treffer in Kiel beim 4:1-Sieg dürfte eine Rolle dabei gespielt haben, dass Havard Nielsen nach längere Pause wieder eine Einladung zur norwegischen Nationalmannschaft erhalten hat.

Der Anruf kam überraschend. Naja, eigentlich war es mehr der Anrufer der etwas überraschte. Am Sonntag klingelte bei Havard Nielsen das Telefon. Seine Nummer gewählt hatte ein Vertreter des Norges Fotballforbund (NFF), dem norwegischen Äquivalent des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der Anlass: Der Angreifer der Spielvereinigung Greuther Fürth wurde gefragt, ob er für einen Einsatz am Mittwoch im Nations-League-Spiel in Wien gegen Österreich zur Verfügung stehen würde. Aufgrund der zuletzt hohen Belastung lehnte Nielsen schweren Herzens ab. Was nicht heißen soll, dass die Nationalelf seines Heimatlandes kein Thema mehr für ihn ist.

"Ich habe schon die Hoffnung, dass ich nochmal für Norwegen spielen kann", sagt der 27-Jährige. Doch die Umstände passten eben nicht. "Das war alles zu kurzfristig. Aber ich hätte große Lust", erklärt der Skandinavier. Zum ersten Mal seit dem 0:0 am 8. Juni 2015 gegen Schweden in seiner Heimatstadt Oslo wäre Nielsen wieder dabei gewesen. So muss er sich weiter gedulden, um vielleicht an der Seite des jungen Ausnahmestürmers Erling Haaland, des Leipzigers Alexander Sörloth oder Joshua King vom englischen Zweitligisten AFC Bournemouth zu stürmen.

"Erholen, regenerieren, runterkommen"

Vielleicht ist das aber auch gar nicht schlecht. Denn am Sonntag sollte Norwegen in der Nations League in Rumänien antreten, wegen eines positiven Corona-Falls wurde das Team aber von der norwegischen Gesundheitsbehörde vor der Abreise gestoppt. Alle befinden sich in zehntägiger Quarantäne. Ein Notaufgebot soll es nun in Österreich richten.

Nielsen aber braucht die Ruhe. "Erholen, regenerieren, runterkommen", nennt er als Credo für das verlängerte, freie Wochenende beim Kleeblatt. Sonderlich viel gemacht hat er an den drei Tagen nicht. Ausspannen klingt da gar nicht schlecht. Auch wenn manchmal diese wunderschöne, raue Landschaft Norwegens und die frische Luft fehlt, geht das auch in Franken ganz gut. Am Dienstag ging es wieder weiter mit dem Training, nachdem von Samstag bis Montag Freizeit von der sportlichen Leitung gewährt worden war.

Debüt mit 16

Damit hat die Vorbereitung auf das Duell mit dem SSV Jahn Regensburg endgültig begonnen, der am Sonntag (13.30 Uhr) in den Ronhof kommt. Nielsen wird dann ausgeruht dabei sein und die jungen Kollegen auch lenken. Eine Rolle, an die er sich erst gewöhnen musste. Schließlich zählte der Stürmer während seiner Karriere bisher meistens zu den jüngeren Profis bei seinen Klubs. Mit 16 Jahren hatte er für Vålerenga Oslo in Norwegens erster Liga debütiert. Seine Premiere im Nationaltrikot gab er 14. November 2012 gegen Ungarn in Budapest, wo ihm gleich die 1:0-Führung beim 2:0-Erfolg gelang. Es folgten noch 13 weiter Länderspiele sowie ein Treffer. Und vielleicht gibt es schon bald wieder einen Anruf. Nielsen würde sich freuen.

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