Kellertreffen unter Freunden: FCN muss heute liefern

12.4.2019, 08:26 Uhr
Auf zum nächsten "Endspiel": Auch gegen Schalke stehen die Club-Profis heute gehörig unter Druck.

Auf zum nächsten "Endspiel": Auch gegen Schalke stehen die Club-Profis heute gehörig unter Druck.

"Ich freue mich, dass die Fans diese bemerkenswerte Freundschaft zelebrieren", sagt Trainer Boris Schommers in der Pressekonferenz, stellt aber im selben Atemzug klar: "Auf dem Platz sind sich beide Mannschaften der Bedeutung dieses Spiels bewusst." Denn weder die Franken noch ihre Lieblingsgäste aus Gelsenkirchen können sich aktuell irgendwelche Nachlässigkeiten leisten. Für den Club wäre der Abstieg bei einer Niederlage in der heutigen Auseinandersetzung (20.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) kaum mehr zu verhindern, sollte Stuttgart tags darauf gegen Leverkusen seinen Vorsprung auf sieben Zähler ausbauen.

Über dem so brutal abgestürzten Vizemeister wiederum schwebt nach acht Niederlagen in den letzten neun Pflichtspielen immer mehr das Damoklesschwert einer drohenden Relegation. Da bleibt kaum Platz für Sentimentalitäten - wobei sich die Kumpels aus dem Pott zuletzt gegenüber dem Club ja nie sonderlich generös gezeigt hatten. Am 34. Spieltag der Saison 2013/14 etwa schickte man Nürnberg mit einem 4:1-Sieg sogar endgültig in die 2. Liga, wenn auch untermalt von aufmunternden Gesängen des königsblauen Anhangs.

An solche Endzeitszenarien mag man am Valznerweiher gar nicht denken, stattdessen lebt Schommers Woche für Woche einen gesunden Optimismus vor. "Wir wollen dieses Heimspiel gewinnen", sagt der Interimscoach und vermeidet dabei bewusst das Verb müssen, "weil man Siege nicht planen kann". Und trotz der schlechtesten Saison seit 36 Jahren ist der Tabellenvierzehnte hinsichtlich seines Etats und Personals prinzipiell nun mal ein paar Nummern größer als der arme Aufsteiger.

"Wir müssen höllisch wach sein" 

Rein sportlich sieht Schommers durchaus Parallelen zwischen beiden Teams: Wie der Club habe sich auch Schalke nach dem Trainerwechsel von Domenico Tedesco zu Huub Stevens defensiv stabilisiert, es dabei aber versäumt, die erhofften Ergebnisse einzufahren. "Sie stehen gut gegen den Ball und haben mehr als genug Qualität, um im Umschaltspiel nach vorne die Tore zu erzielen. Wir müssen höllisch wach sein", mahnte Schommers und dachte dabei besonders an einen gewissen Guido Burgstaller.

Burgi will nur im Bus jubeln 

Der Ex-Nürnberger wählte vor der erstmaligen Rückkehr an die alte Wirkungsstätte drastische Worte. Für beide Traditionsvereine gehe es "ums sportliche Überleben", weiß Burgstaller. Der kantige Österreicher denkt noch gerne an die zwei Jahre in Nürnberg zurück, wo seine stagnierende Karriere erst wieder in Schwung kam. "Es war eine tolle Zeit, aber das muss ich in diesen 90 Minuten ausblenden", gestand Burgstaller und kündigte schon mal an: "Wir müssen gewinnen, so leid es mir tut." Sollte er heute treffen, will er aus Respekt vor dem Ex-Verein zumindest auf den Torjubel verzichten. Das, sagte Burgstaller, könne er dann ja "auch noch im Bus" nachholen. 

 

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